Dax crasht zum Wochenstart - Rheinmetall verliert 12 Prozent
Henry Philippson

Der Dax war bereits im vorbörslichen Handel sehr schwach und verlor zwischen 8 und 9 Uhr teilweise über 500 Punkte an Wert und lag bereits vorbörslich mehr als 1.000 Punkte unterhalb des XETRA-Schlusskurses vom Freitag. Damit deutete sich bereits eine Fortsetzung der crashartigen Bewegung vom Freitag an, nachdem US-Präsident am Mittwochabend einen neuen Handelskrieg entfacht hatte.
Panik zur Eröffnung
Was dann kurz nach 9 Uhr passierte lässt sich nur mit "panikartiger Crash" beschreiben: Der Index kollabierte kurz nach 9 Uhr und fiel bis auf 18.849 Punkte bevor eine Stabilisierung einsetzte. Das waren über 1.800 Punkte oder gut neun Prozent Verlust im Vergleich zu Freitag.
Zwangsverkäufe beschleunigen Absturz
Die Bewegungen waren zum Teil grotesk, Rheinmetall lag zeitweise 28 Prozent im Minus kurz nach der Eröffnung. Da dürften einige Notverkäufe durch so genannte "margin calls" dabei gewesen sein.
Margin Selling bezeichnet den Verkauf von Wertpapieren, die mit geliehenem Kapital gekauft wurden. Anleger nutzen dabei einen sogenannten Margin-Kredit von ihrem Broker, um ihre Kaufkraft zu erhöhen. Fällt der Kurs der Wertpapiere unter eine bestimmte Schwelle, kann der Broker einen Margin Call auslösen, der den Verkauf der Positionen erzwingt, um die Verluste zu begrenzen. Dies kann zu weiteren Kursrückgängen führen, insbesondere in volatilen Märkten.
Eine Stunde nach Handelsbeginn liegt die Rheinmetall-Aktie immer noch gut 12 Prozent im Minus, Sartorius und Commerzbank-Titel verlieren in einer ähnlichen Größenordnung. Gewinner gibt es keine am Morgen im deutschen Leitindex, Qiagen hielt sich mit Minus ein Prozent noch am besten.