Dax legt deutlich zu - Chipwerte gefragt

Der Dax startete am Morgen mit einer Aufwärtskurslücke in den Handel und kletterte zurück über die Marke von 20.800 Punkten. Grund waren erneut Schlagzeilen im Zollstreit.
Chipwerte zunächst stark - Vorübergehende Zoll-Ausnahmen
Die vorübergehende Ausnahme von US-Zöllen auf bestimmte elektronische Produkte wie Smartphones oder Laptops hat am Montag den Technologiesektor angetrieben und vor allem Halbleiterwerte beflügelt.
Damit setzten sich die starken Schwankungen im Zuge des von US-Präsident Donald Trump entfachten globalen Handelskrieges fort - und ein Ende ist auch nicht absehbar.
So betonte US-Handelsminister Howard Lutnick bereits, dass es sich bei den aktuellen Ausnahmen lediglich um vorübergehende Erleichterungen handle und neue Zölle auf genau diese Produktgruppen bereits in Vorbereitung seien. Auch Präsident Trump wollte die Ausnahmen nicht als solche verstanden wissen.
Am Montag aber waren am deutschen Markt Chipwerte wie Infineon, Aixtron und Elmos mit Aufschlägen von teils mehr als 4 Prozent unter den größten Gewinnern. Europaweit zeigte sich eine ähnliche Tendenz: ASML etwa gewannen gut 3 Prozent.
Salzgitter etwas schwächer nach abgelehnter Übernahme
Auf die von Salzgitter abgeblasene Übernahme durch ein Konsortium haben die im SDax notierten Aktien des Stahlkonzerns am Montag leicht negativ reagiert. Kurz nach dem Xetra-Start gaben sie um 1,5 Prozent auf 23,64 Euro nach.
Allerdings hatten die Papiere jüngst deutlich über dem nicht-bindenden Angebt des Konsortiums von rund 18,50 Euro je Aktie notiert und am Freitag mit 24 Euro den Xetra-Handel beendet.
Aufgrund "signifikant unterschiedlicher Vorstellungen über den aktuellen und zukünftigen Wert des Unternehmens" seien die Gespräche mit den Bieter-Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling beendet worden, hatte der Stahlkonzern am Freitagabend mitgeteilt. "Die Salzgitter AG bleibt ein eigenständiges Unternehmen", wurde der Vorstandsvorsitzende Gunnar Groebler zitiert.
Auftrieb bekamen deutsche Stahlwerte zuletzt durch die von der künftigen Bundesregierung geplanten Ausgaben für Infrastruktur und Rüstung. US-Zölle sorgten allerdings für Unsicherheit mit Blick auf die Nachfrage, hieß es am Montag von der Deutschen Bank. Analyst Bastian Synagowitz senkte deshalb für zahlreiche europäische Stahlaktien seine Kursziele, darunter auch jenes für Salzgitter von 23 auf 21 Euro. (mit Material von dpa-AFX)