Dax mit verhaltenem Auftakt - Gea-Aktie unter Druck

Nach seinem Rekordlauf der vergangenen zwei Handelstage ist der Dax kaum verändert gestartet. Im Fokus stehen an diesem Dienstag zunächst vor allem zahlreiche Quartalsberichte, bevor sich das Interesse am Nachmittag auf die Inflationsdaten aus den USA verlagern dürfte.
Kurz nach dem Börsenauftakt legte der deutsche Leitindex um 0,04 Prozent auf 23.576 Zähler zu. Zu Wochenbeginn war er angesichts der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China gleich in den ersten Handelsminuten knapp unter 24.000 Punkte geklettert. Keine 100 Punkte hatten mehr gefehlt, um diese psychologisch wichtige Schwelle zu überwinden. Bis Handelsschluss hatte er dann jedoch den Großteil seiner Gewinne wieder eingebüßt.
Gut eine Stunde nach Handelsbeginn verzeichnet der Dax einen Verlust von minus 0,2 Prozent.
Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es circa eine Stunde nach Handelsstart um 0,3 Prozent auf 5.397 Punkte abwärts. Der MDax, der Index der mittelgroßen Unternehmen hierzulande, gab zugleich um 0,4 Prozent auf 29.657 Punkte nach.
Nach den neuen Bestmarken im Dax müsse sich zeigen, wie nachhaltig die Kursgewinne seien, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Denn mittlerweile sei dieser nicht mehr günstig bewertet:
Sowohl das historische als auch das für die Zukunft erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegen jeweils drei Punkte über dem Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre.
Dabei verwies Altmann zudem auf das in dieser Woche anstehende Finale der Berichtssaison der Dax-Unternehmen. Gemessen am Börsenwert berichte an diesem Tag die Munich Re als eines der Unternehmen, die unter den ersten zehn im Dax rangierten. Mit Siemens, der Deutschen Telekom und der Allianz folgen in den kommenden Tagen drei weitere Schwergewichte.
Gea-Aktie unter Druck
Eine negative Neubewertung der Bank of America (Bofa) hat die Aktien von Gea am Dienstagmorgen unter Druck gesetzt. Die Analystin Uma Samlin ging mit ihrem neuen Kursziel von 52 Euro nun klar unter das Xetra-Niveau und machte folglich aus ihrer Kaufempfehlung ein skeptisches "Underperform"-Votum.
Daraufhin rutschten die Gea-Aktien rund eine Stunde nach Handelsbeginn um bis zu 1,9 Prozent ab. Tags zuvor hatten sie mit 59,65 Euro zeitweise sogar einen Rekordstand erreicht. Damit hatten sie 2025 rund ein Viertel zugelegt.
Die Bewertung sei relativ zur Branche auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren, so Samlin. Dies ignoriere die Risiken für die Nachfrage und auch die operative Umsetzung. Mit ihrem neuen Kursziel halbierte die Analystin den Bewertungsaufschlag, den sie den Aktien zumisst.
Aktien von Munich Re schwach
Durchwachsene Quartalszahlen der Munich Re haben der Aktie des weltgrößten Versicherers am Dienstag Kursverluste eingebrockt. Das Papier gab knapp eine Stunde nach Handelsstart um circa 4,5 Prozent nach.
Jefferies-Analyst Philip Kett sprach von einem gemischten Zahlenwerk. Zwar entsprächen die Resultate auf Konzernebene weitgehend den durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens), doch im Detail sehe das anders aus. Während der Rückversicherer im Bereich Lebens- und Krankenrückversicherungen (L&H) den Konsens um 30 Prozent geschlagen habe, sei im Bereich Schaden- und Unfallversicherung (P&C) eine ähnlich deutliche Verfehlung um 20 Prozent gemeldet worden.
Bayer gefragt: Quartalszahlen besser als erwartet
Die Aktien von Bayer dürften am Dienstag nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen ihren Erholungslauf fortsetzen. Gut eine Stunde nach Handelsstart ging es für die Wertpapiere um 10,2 Prozent nach oben. Händler lobten, dass sowohl der Agarchemie- und Pharmakonzern mit seinen wichtigsten Kennziffern, dem Umsatz, operativen Ergebnis und dem Ergebnis je Aktie, die durchschnittlichen Analystenerwartungen übertroffen habe.
Jeffreys-Analyst Charlie Bentley lobte vor allem das starke bereinigte operative Konzernergebnis und im Detail das gut gelaufene Pharmageschäft. Er rechnet alles in allem mit einer positiven Kursreaktion.
(mit Material von dpa-AFX)