Dax grenzt Verluste ein, verbucht aber trotzdem fünftes Minus in Folge

Der Dax hat am Donnerstag seine anfänglichen Verluste etwas eingegrenzt und unterm Strich so nur 0,74 Prozent auf 23.771 Punkte eingebüßt. Dennoch geht die jüngste Verlustserie damit weiter - der Dax hat nun den fünften Verlusttag in Folge verbucht.
Der MDax der mittelgroßen Werte verlor sogar 1,40 Prozent auf 30.201 Punkte. Für den Euro Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 0,60 Prozent bergab.
Einerseits herrscht ein gewisses Misstrauen, was die Handelsvereinbarung zwischen China und den USA betrifft. "Zwar spricht US-Präsident Trump von einer Einigung im Zollstreit mit China und nennt auch konkrete Zahlen zu zukünftigen Einfuhrzöllen, doch die Anleger rund um den Globus trauen dem Braten nicht. Zu wenig äußert sich der Verhandlungspartner China, der für 55 Prozent Einfuhrzoll in die USA nun wieder seltene Erden liefern soll, während er sich mit zehn Prozent begnügen muss", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.
Andererseits sind Anleger besorgt, dass Israel womöglich den Iran angreifen könnte, nachdem die Islamische Republik den Bau einer weiteren Nuklearanlage angekündigt hatte. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird, dass im Fall eines israelischen Angriffs Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen werden könnten.
SAP profitieren nicht von guten Nachrichten bei Oracle
Im Dax verloren die Papiere der Allianz verloren 0,8 Prozent. Die Investmentbank Barclays hat zum Untergewichten der Aktien des Index-Schwergewichts im Portfolio geraten. Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran belasteten indes Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche. Tui büßten 9,0 Prozent ein und Lufthansa 3,7 Prozent.
SAP-Aktien gaben um 0,7 Prozent nach. Sie profitierten somit nicht von guten Nachrichten des Wettbewerbers Oracle. Dieser hatte sich am Vorabend optimistisch zu Investitionen in Cloud-Infrastruktur geäußert. Daraufhin stieg der Kurs der Oracle-Aktie am Donnerstag im US-Handel auf ein Rekordhoch.
Euro auf Mehrjahreshoch, Gold klettert in Richtung Allzeithoch
Der Euro-Kurs legte derweil zu und erreichte den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1578 US-Dollar, zwischenzeitlich hatte der Kurs die Marke von 1,16 Dollar überschritten.
Erneut haben Sorgen vor den Folgen der Zollpolitik der US-Regierung die US-amerikanische Währung belastet, während alle anderen wichtigen Währungen zulegen konnten. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1594 (Mittwoch: 1,1433) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8625 (0,8746) Euro.
Auch Gold verzeichnete Gewinne und kletterte wieder in Richtung Rekordhoch. Am späten Donnerstagnachmittag zog der Kurs um 0,96 Prozent auf 3.387 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) an. Im Mai hatte der Kurs ein Rekordhoch bei knapp 3.500 Dollar markiert. In Euro gerechnet bewegte sich der Preis indes kaum und verharrte bei 2.926 Euro je Feinunze.
(mit Material von dpa-AFX)