Dax zum Handelsauftakt bis zu 1,6 Prozent im Minus

Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten nun wieder die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hatte.
Der deutsche Leitindex Dax fiel in der ersten Handelsstunde auf Xetra in der Spitze um 1,6 Prozent auf 23.315 Punkte und büßte damit seine Gewinne vom Montag wieder ein.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um bis zu 1,8 Prozent nach unten, unter die Marke von 29.500 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.
Softbank-Verkauf drückt T-Aktie
Zu den schwächsten Titeln im Dax zählt am Dienstagmorgen die Aktie der Deutschen Telekom. Sie fiel in der Spitze um 2,2 Prozent auf gut 30,50 Euro. Hintergrund ist ein Verkauf von T-Mobile-Aktien des japanischen Investors Softbank.
Der Mischkonzern von Milliardär Masayoshi Son verkaufte Papiere der Telekom-Tochter für rund 4,8 Milliarden US-Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro), wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf eingesehene Dokumente berichtete. 21,5 Millionen Anteilsscheine wechselten demnach für je 224 US-Dollar den Besitzer.
Damit lag der Verkaufspreis am unteren Ende einer zuvor anvisierten Spanne und rund drei Prozent unter dem Kurs der T-Mobile-Aktien zum US-Börsenschluss am Vorabend. T-Mobile US ist die mit Abstand wichtigste Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. Die Bonner Mutter hält derzeit gut die Hälfte der Anteile.
US-Gesetzentwurf drückt Erneuerbare-Energien-Aktien
Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf lastet international Wind- und Solarkraftaktien. Die Papiere von US-Unternehmen wie Enphase Energy, Solaredge oder Sunrun waren im nachbörslichen New Yorker Handel um bis zu 28 Prozent abgesackt.
In Deutschland belastet die Neuigkeit etwa den Windkraftanlagen-Hersteller Nordex sowie den Wechselrichter-Produzenten SMA Solar. Die Aktie von SMA Solar war zu Handelsbeginn mit einem Minus von bis zu sechs Prozent größter Verlierer im Nebenwerte-Index SDax. Nordex-Aktien verloren in der Spitze drei Prozent.
Wie aus dem Gesetzentwurf hervorgeht, sollen Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie früher als für andere Energiequellen abgeschafft werden und an weiteren Anreizen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Wie es hieß, werden damit Hoffnungen zunichte gemacht, dass es bei den im Repräsentantenhaus bereits beschlossenen Fördermittel-Kürzungen noch deutliche Erleichterungen gibt
(mit Material von dpa-AFX)