Dax auf Erholungskurs nach Vortagesverlusten - MTU und Airbus gefragt

"Stabilisierung nach den Vortagesverlusten" ist das Motto am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch. Die Anleger sind aber vorsichtig und bleiben angesichts der Situation in Nahost und der an diesem Abend anstehenden Leitzinsentscheidung in den USA an der Seitenlinie. Der deutsche Leitindex Dax zeigte sich in der ersten Handelsstunde fester mit +0,15 Prozent auf 23.470 Punkte, nachdem er am Vortag etwas mehr als ein Prozent eingebüßt hatte. Die wichtige Unterstützung bei um die 23.400 Punkten hat damit weiter Bestand.
Verschärfte Trump-Rhetorik
Was den Krieg zwischen Israel und Iran betrifft, schaut die Welt zunehmend in Richtung USA, denn für den weiteren Verlauf gilt es aktuell als entscheidend, wie sich die USA verhalten. So forderte US-Präsident Donald Trump inzwischen vom Iran die "bedingungslose Kapitulation".
Zudem schrieb er auf der Plattform Truth Social: "Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Himmel über dem Iran", ohne zu erklären, wen er mit "wir" meinte, nachdem Israel zuvor von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" gesprochen hatte. Obendrein drohte er indirekt Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei mit den Worten, man wisse, wo er sich versteckt halte, werde ihn aber vorerst nicht töten.
Fed-Entscheid am Abend im Fokus
Abseits vom Kriegsschauplatz wird an diesem Abend nach dem Börsenschluss der Fokus in Richtung US-Geldpolitik gehen. Erwartet wird, dass die Notenbank Fed den Leitzins unverändert zwischen 4,25 bis 4,50 Prozent belässt, weshalb vor allem der wirtschafts- und geldpolitische Ausblick beachtet werden dürfte.
Airbus und MTU gefragt
Airbus und MTU waren die stärksten Titel im deutschen Leitindex am Morgen mit einem Zugewinn von jeweils knapp drei Prozent. Bei MTU sorgten zwei Kurszielanhebungen durch Warburg und Kepler Cheuvreux für Rückenwind, bei Airbus war es die Aussicht auf eine Anhebung der Dividende.
Der weltgrößte Flugzeugbauer lockt seine Aktionäre mit der Aussicht auf höhere Gewinnausschüttungen. Künftig sollen jährlich 30 bis 50 Prozent des Überschusses als Dividende an die Anteilseigner fließen, wie der Dax-Konzern anlässlich der weltgrößten Luftfahrtmesse am Mittwoch in Paris mitteilte.
Bisher hatte Airbus eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent genannt. Dabei sollen die Dividenden auch künftig nachhaltig steigen. Für 2024 hatte Airbus drei Euro je Aktie ausgeschüttet, davon einen Euro als Sonderdividende. Unterdessen bestätigte Konzernchef Guillaume Faury seine Ziele für das laufende Jahr. Demnach will Airbus etwa 820 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Davon hat der Konzern bis Ende Mai erst knapp 30 Prozent geschafft. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll wie geplant rund sieben Milliarden Euro erreichen. Zudem peilt Faury einen freien Barmittelzufluss vor Kundenfinanzierungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro an.
Daimler Truck, FMC und Merck zierten das Tabellenende im Dax mit Abschlägen zwischen 1,1 und 1,5 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)