Deutscher Aktienmarkt startet deutlich schwächer in den Handelstag

Anleger bleiben am Donnerstag wohl auf Abstand zu Aktien aus Deutschland. Nach dem erwartungsgemäßen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed und angesichts der weiterhin nicht klaren Position der USA im Nahost-Krieg fehlen die Argumente, um bei Aktien zuzugreifen. Die Furcht vor einer Eskalation des Krieges bleibt präsent.
Der X-Dax signalisierte den hiesigen Leitindex Dax eine Stunde vor dem Handelsstart 0,5 Prozent niedriger auf 23.202 Zähler. Dies ist das Niveau von Anfang Mai. Bereits am Vortag war das Börsenbarometer unter eine zuletzt wichtige Unterstützung gerutscht.
Das israelische Militär attackiert den Iran nach eigenen Angaben erneut. Dabei seien Ziele in der Hauptstadt Teheran und anderen Gebieten des Landes angegriffen worden, teilten die Streitkräfte mit. Unter anderem soll ein Schwerwasserreaktor nahe Arak attackiert worden sein. Zuvor hatte der Iran nach israelischen Militärangaben mehrere Raketen auf Israel abgefeuert.
Wie sich die USA im Krieg zwischen dem Iran und Israel entscheiden, ist weiterhin offen. Aussagen von Präsident Donald Trump zeigen, dass dieser sich weiter nicht auf einen klaren Kurs festlegen will. "Wir wollen einen totalen, vollständigen Sieg", sagte er im Weißen Haus. Die Fed ist unterdessen nicht auf Trumps Forderungen eingegangen und hat den Leitzins unverändert belassen. An zwei absehbaren Folgen von Trumps Zöllen lässt die Notenbank kaum Zweifel: Die Preise werden steigen und das Wachstum wird sich abschwächen. In der weiteren Auswertung dessen wird es Impulse von den US-Börsen erst am Freitag geben, weil der Handel in New York feiertagsbedingt pausiert. Die Indikation für den Dow Jones Industrial liegt gegenwärtig auch knapp im Minus.
USA: Etwas schwächer
Die Zinsentscheidung und Prognosen der US-Notenbank Fed sind am Mittwoch quasi zu einer Nullnummer für die Wall Street geworden. Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,10 Prozent bei 42.171,66 Punkten.
Zwischenzeitliche moderate Gewinne nach den Aussagen der Fed zu Inflation, Wachstum und Zinsen gab der Dow im späten Handel wieder ab. "Die Fed tendiert weiterhin zu Zinssenkungen, der Zeitpunkt dafür dürfte sich aber nach hinter verschieben", interpretierte Ökonom James Knightley von der Bank ING die Aussagen der Notenbank.
Asien: Schwächer
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag nachgegeben. Der Nahostkrieg zwischen Israel und dem Iran bleibt im Fokus, da die Reaktion der USA weiterhin ungewiss ist. Dies sorgt an den Märkten für Unsicherheit. Die US-Notenbank lieferte am Vorabend unterdessen keine wesentlichen Überraschungen. Sie tastete wie erwartet den Leitzins nicht an.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 büßte zuletzt 0,8 Prozent ein. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gab um 0,9 Prozent nach und der Hongkonger Hang Seng fiel um 2,1 Prozent.
Index | Punkte | Veränderung |
---|---|---|
Nikkei 225 | 38.506 | - 0,80 Prozent |
Hang Seng | 24.060 | - 2,10 Prozent |
CSI 300 | 3.844 | - 0,90 Prozent |
Anleihen:
Terminkontrakt/Anleihe | Kurs/Rendite | Veränderung in Prozent/in Prozentpunkten |
---|---|---|
Bund Future | 131,06 | - 0,02 Prozent |
10-jährige Bundesanleihen | 2,52 | - 0,07 Prozentpunkte |
10-jährige US-Anleihen | 4,40 | - 0,03 Prozentpunkte |
Devisen:
Währungspaar | Kurs | Veränderung |
---|---|---|
Euro in Dollar | 1,1468 | - 0,15 Prozent |
Dollar in Yen | 145,05 | + 0,11 Prozent |
Euro in Yen | 166,734 | - 0,09 Prozent |
Rohöl:
Umstufungen von Aktien:
RBC HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 190 (185) EUR - 'OUTPERFORM'
BERENBERG STARTET M&C SAATCHI MIT 'BUY' - ZIEL 240 PENCE
BERENBERG STARTET STELRAD GROUP MIT 'BUY' - ZIEL 200 PENCE
BERNSTEIN NIMMT UNIVERSAL MUSIC MIT 'OUTPERFORM' WIEDER AUF - ZIEL 33 EUR
RBC SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 29 (31,50) CHF - 'OUTPERFORM'
UBS HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 157 (154) SEK - 'BUY'
Redaktion onvista/dpa-AFX