Aktien Frankfurt: Dax zwischen Zinsangst und Ukraine-Hoffnung kaum bewegt

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwochnachmittag kaum von der Stelle bewegt. Beim Stand von 15 400 Punkten notierte der deutsche Leitindex mit minus 0,08 Prozent. Nach der Erleichterung über die einstweilige Entspannung im Ukraine-Konflikt am Vortag rückten zur Wochenmitte die Zinssorgen wieder etwas stärker in den Blick der Anleger. Am Abend steht die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung auf dem Programm, von dem Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den geldpolitischen Straffungskurs erwarten.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte zuletzt um 0,38 Prozent auf 33 593 Punkte zu. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 bewegte sich um seinen Vortagesschlusskurs.

Die Angst vor einem unmittelbar bevorstehenden Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte am Vortag nachgelassen. Russlands Truppen zogen sich laut Darstellung Moskaus teilweise von der Grenze etwas zurück. Trotz der Entspannungssignale blieben aber auch jetzt noch die Risiken an den Märkten eingepreist, sagte der Chefstratege der Privatbank Merck Finck, Robert Greil. Im Falle einer Verschärfung oder sogar einer Invasion Russlands rechnet er zunächst mit zunehmenden Schwankungen. Er merkte gleichwohl an, dass es in der Vergangenheit auf den Eintritt geopolitischer Risiken oft zu Markterholungen gekommen sei.

Am deutschen Aktienmarkt ging die Berichtssaison weiter mit Jahreszahlen des Triebwerkherstellers MTU . Experten lobten die Gewinnentwicklung im Schlussquartal. Den Ausblick auf 2022 bestätigte der Konzern. Vorne im Dax gewannen die Papiere 4,8 Prozent.

Bei den Aktien von Delivery Hero hielten die kräftigen Kursbewegungen an. Nach der 15-prozentigen Erholung am Vortag verloren die Anteile des Essenslieferdienstes als Schlusslicht im Dax rund dreieinhalb Prozent. In der Vorwoche hatte der Konzern mit einem schwachen Ausblick einen Kursrutsch ausgelöst.

Die Titel von Fraport legten als bester Wert im MDax nach einer Kaufempfehlung der Bank of America um 4,3 Prozent zu. Fraport sollte aus der Corona-Pandemie als ein substanziell attraktiverer Flughafenbetreiber hervorgehen, hieß es. Dazu beitragen dürften Kostensenkungen und Gebührenerhöhungen.

Die Aktien des Verbindungstechnikherstellers Norma Group gewannen im SDax fast sechs Prozent zu. Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft sei stark ausgefallen, lobte Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Aktien des Leasingspezialisten Grenke reagierten auf den Abschluss der Sonderprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit plus 3,8 Prozent. Vorne im Nebenwerteindex waren die Titel des Immobilienkonzerns Adler Group mit einem Plus von mehr als acht Prozent.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,1365 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,1345 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 140,84 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,26 Prozent auf 165,07 Zähler./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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