Aufwärtstrend weiterhin intakt

Börse am Morgen 21.11.2022: Dax mit schwachem Handelsstart – Porsche erreicht neue Höhen – HelloFresh gut aufgestellt – RWE ist nicht zu bremsen – Rheinmetall hochgestuft

onvista · Uhr
Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Letzte Woche ging der Dax mit einem neuen Hoch seit Anfang Juni ins Wochenende, aber nun – so scheint es – legt der deutsche Leitindex eine Verschnaufpause ein. Kurz nach Handelsbeginn verlor er rund 0,7 Prozent auf knapp 14.350 Punkte. Aber kein Grund für Anleger, Trübsal zu blasen: Trotz der aktuellen Abschläge ist der Aufwärtstrend nach wie vor intakt. Sinkende Ölpreise wirken unterstützend.

Porsche bleibt auf Rekordjagd

An alle, die beim Börsengang das Glück hatten, die begehrten Porsche-Aktien zu bekommen, dürfen sich freuen: Die Aktien liegen jetzt mit knapp 31 Prozent im Plus. Tendenz: steigend.

Beim Börsengang kostete eine Porsche-Aktie 82,50 Euro, im frühen heutigen Handel liegt der Preis schon bei deutlich über 108 Euro.

Wer dabei ist, soll unbedingt dabei bleiben: Kurz vor Weihnachten wird Porsche aller Wahrscheinlichkeit nach in den Dax aufgenommen, was den Kurs noch mal zusätzlich treibt.

Die US-Investmentbank JP Morgan gibt als Kursziel sogar 140 Euro aus. Porsche besitze eine Preisgestaltungsmacht und ist so in der glücklichen Lage, steigende Kosten weiterzugeben. So könne sich der Autobauer den Übergang zur E-Mobilität und zum autonomen Fahren leisten.

HelloFresh stürmt an die MDax-Spitze

Mehr als 5 Prozent im Plus: HelloFresh erobert die MDax-Spitze. Als Grund: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel des Kochboxen-Versenders erhöht auf 44 Euro. Der Konzern habe bewiesen, dass er profitabel wirtschaften kann und in der Lage sei, Barmittel abzuschöpfen. Die Bilanz sei stark und die Zahlen zeigen ein attraktives Verhältnis von Chancen und Risiken.

HelloFresh schreibt seit 2020 schwarze Zahlen und wird wohl auch in diesem Jahr ein Plus melden können, obwohl der Konzern unter der schlechten Konsumlaune der Verbraucher leidet.

RWE ist nicht zu bremsen

Auch heute grüßt RWE von der Dax-Spitze. In den letzten fünf Tagen ist der Kurs der RWE-Aktie um fast 7,5 Prozent gestiegen. Der Versorger profitiert von den hohen Strompreisen, ohne sich aber, wie der Konkurrent Uniper, auf dem Spotmarkt zu hohen Preisen mit Gas eindecken zu müssen.

RWE ist auf dem Feld der erneuerbaren Energien sehr aktiv, bei der die Kosten für die Stromerzeugung nicht so hoch sind. An den Strombörsen orientiert sich der Preis je Kilowattstunde an der teuersten Produktionsart, was derzeit Gas ist. Das politische Ziel dahinter: Die Anbieter von Öko-Strom zu stärken. Anleger können diese Gewinne gerne mitnehmen. Erst einmal heißt es daher: laufen lassen, aber immer ein Auge auf die Entwicklung haben.

Rheinmetall: Aktie hochgestuft

Auf Wochensicht schon über 10 Prozent im Plus und ein Ende ist (vorerst) nicht in Sicht. Letzte Woche hat der Düsseldorfer Rüstungskonzern seine mittelfristigen Ziele bis 2025 erhöht. So soll sich der Umsatz in den nächsten drei Jahren nahezu verdoppeln und 2025 zwischen 10 und 11 Mrd. Euro liegen. Zum Vergleich: Für das noch laufende Geschäftsjahr rechnet Rheinmetall mit einem Umsatz von „nur“ 5,7 Mrd. Euro.

Die Analysten sind sich alle einig: Dieses Ziel, das Rheinmetall sich gegeben hat, ist gerechtfertigt. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 220 Euro erhöht und Berenberg rechnet sogar mit 240 Euro. Auch unser Börsenexperte Hans A. Bernecker rät in seinem Format „3 Fragen an Bernecker“ dazu, die Rheinmetall-Aktie als langfristige Investition zu betrachten. Da die Geschäftspartner Regierung sind, werde die Auftragslage volatil sein. Jede Schwäche sollte daher als Kaufgrund gesehen werden.

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