Dax Tagesrückblick Donnerstag 26. Januar 2023: SAP bremst Dax-Gewinne – TecDax dank Tesla bester Index der Dax-Familie

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag wieder zugelegt. Die Standardwerte im Dax hingen der Entwicklung der Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe allerdings deutlich hinterher. Letztlich ging der Leitindex 0,34 Prozent höher bei 15.132,85 Punkten aus dem Handel, während es für den MDax der mittelgroßen Unternehmen deutlich stärker um 1,27 Prozent auf 28.790,40 Zähler aufwärts ging.

Gebremst wurde der Dax unter anderem von Verlusten beim Dax-Schwergewicht SAP, weil die Zahlen und Ziele des Softwarekonzerns am Markt nicht gut ankamen.

Die SAP-Aktie beschleunigt nach negativ aufgenommenen Zahlen und vorsichtigen Finanzzielen zeitweise ihren jüngsten Abwärtstrend, sie konnten ihr Minus aber immerhin noch auf 0,9 Prozent reduzieren. Damit gehörte der Softwarekonzern zu den schwächsten Werten im Leitindex. SAP kündigte den Abbau von 3000 Stellen an und denkt zudem über den Verkauf der US-Tochter Qualtrics nach.

Starke Kursgewinne bei dem US-Elektroautobauer Tesla schoben in New York aber Tech-Aktien an. Der deutsche Auswahlindex TecDax war unter diesen Umständen mit einem Anstieg um 1,5 Prozent der beste unter den vier bekanntesten Indizes der Dax-Familie. Dies stützte auch hierzulande Werte der klassischen Technologie-Branche wie etwa Infineon, die als zweitbester Dax-Wert um rund 4,8 Prozent stiegen. In der Chip-Branche sorgte auch eine starke Umsatzprognose von STMicroelectronics am Donnerstag für gute Stimmung.

An der Wall Street sieht es nicht anders aus: Der Dow Jones kann sich nicht zwischen sehr leichten Gewinnen und Verlusten entscheiden und pendelt um die Vortageslinie herum. Zuletzt gab er um 0,02 Prozent auf 33.739 Punkte nach. Nur leicht besser sieht es beim S&P 500 aus, der mit 11 Punkten im Plus liegt und auf 4.027 Punkte kommt. Der technologielastige NASDAQ 100 dagegen profitiert von Teslas Zahlen und liegt mit knapp 0,76 Prozent im Plus bei 11.904 Punkten.

Tesla hat gestern nach Börsenschluss Rekordzahlen gemeldet: Der E-Autobauer hat das beste Geschäftsjahr seit seinem Bestehen gefeiert. Die Tesla-Aktie feiert auch, denn bis jetzt wird sie an der Wall Street mit einem Plus von 7,75 Prozent bei 155,64 USD gehandelt.

Die guten Zahlen linderten die zuletzt geäußerten Sorgen um die Nachfrage und Profitabilität, die jüngst durch Preisrabatte auf Fahrzeuge ausgelöst worden waren. Über gemischte Signale beim Ausblick sahen Anleger hinweg. Konzernchef Elon Musk warnte mit Blick auf 2023 vor einer „sehr schwierigen Rezession“. Sollte es so kommen, dürften allerdings auch die Materialkosten von Tesla deutlich sinken, hieß es.

Devisen: Euro gibt nach robusten US-Konjunkturdaten etwas nach

Der Euro hat am Donnerstag nach robusten US-Konjunkturdaten etwas nachgegeben. Am Nachmittag sank der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,0889 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch mit 1,0929 US-Dollar den höchsten Stand seit April 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0895 (Mittwoch: 1,0878) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9179 (0,9193) Euro.

Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen besser aus als erwartet und stützten den Dollar etwas. Sowohl das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal als auch die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt überraschten positiv. Auftragsdaten zu langlebigen Gütern und zum Immobilienmarkt fielen ebenfalls besser aus als erwartet.

Mit Blick auf die Geldpolitik wird an den Märkten aber weiterhin damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed ihr Zinserhöhungstempo auf der nächsten Sitzung Anfang Februar erneut verlangsamen wird. „Wichtige Konjunkturvorlaufindikatoren lassen ohnehin auf eine bevorstehende Rezession schließen“, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Zuletzt waren mehrere Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren schwach ausgefallen und hatten Ängste vor einem wirtschaftlichen Abschwung geweckt. Die Ausschläge am Devisenmarkt hielten sich daher am Donnerstag in Grenzen. Zuletzt hatte die Erwartung von stärker steigenden Zinsen in der Eurozone den Euro gestützt.

Ölpreise legen etwas zu

Die Ölpreise sind am Donnerstag etwas gestiegen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 87,28 US-Dollar. Das waren 1,13 Dollar mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,09 Dollar auf 81,24 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA. Sowohl das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal als auch die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt überraschten positiv. Auftragsdaten zu langlebigen Gütern und zum Immobilienmarkt fielen ebenfalls besser aus als erwartet. Eine robuste Wirtschaftsentwicklung stützt auch die Nachfrage nach Rohöl.

Für leichten Auftrieb sorgt seit einigen Tagen der Dollar, der zu vielen anderen Währungen zur Schwäche neigt. Da Rohstoffe wie Erdöl zumeist in der US-Währung gehandelt werden, wird Öl für Käufer aus anderen Währungsgebieten günstiger. Das stützt die Nachfrage und die Rohölpreise.

(mit Material von dpa-AFX)

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