Dax Vorbörse heute 15. März 2023: Dax bewegt sich vorbörslich kaum – EZB tagt morgen wegen Zinserhöhung

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Nach der zuletzt kräftigen Kurserholung sieht es am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zunächst nach einer Verschnaufpause aus. Knapp eine Stunde vor dem Börsenauftakt signalisiert der X-Dax für den deutschen Leitindex ein kleines Plus von 0,12 Prozent auf 15.251 Punkte. Tags zuvor hatte der Dax einen großen Teil seiner hohen Kursverluste vom Wochenstart wettgemacht, als er erstmals seit Ende Januar unter die Marke von 15.000 Punkten gefallen war. Auch der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone hatte sich zuletzt ebenfalls deutlich erholt, er wird am Mittwoch ebenfalls mit einem dünnen Plus erwartet.

Wie reagiert die EZB?

Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag könnten sich die Investoren nun zunächst zurückhalten nach den Turbulenzen der vergangenen Börsentage, die durch den Kollaps mehrerer US-Banken und die Sorge um eine Ausweitung auf den breiteren Sektor verursacht worden waren. Im Moment überwiege auf dem Parkett die Hoffnung, "dass es sich um begrenzte und verkraftbare Einzelfälle handelt", schrieb Börsenkenner Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets stellt sich nunmehr die Frage, wie die EZB ihre zukünftige Geldpolitik einem Finanzmarkt kommuniziert, "der durch die ersten großen Bankenzusammenbrüche in den USA seit Lehman Brothers ziemlich unter Stress steht. Hier werden die Investoren ganz genau hinhören". Von ihrem Vorhaben, den Leitzins in der Eurozone um weitere 50 Basispunkte zu erhöhen, werde sich die Notenbanken indes wohl nicht abbringen lassen, prognostiziert der Experte. Auch QC-Experte Altmann rechnet fest mit einem weiteren Dreh an der Zinsschraube.

Zunächst aber stehen zur Wochenmitte die Erzeugerpreise in den USA aus dem Februar im Fokus, die als weiterer wichtiger Indikator für die Geldpolitik der US-Notenbank gelten. Der Kollaps in der US-Bankenbranche hatte zuletzt Hoffnungen auf ein gemäßigteres Tempo im Zinserhöhungszyklus geweckt. Die Signale der Währungshüter deuteten jedoch zuletzt auf Zinserhöhungen, um dem Preisauftrieb entgegenzuwirken.

Einzelwerte im Überblick

Auf Unternehmensseite hierzulande haben die Anleger noch weitere Bilanzen zu verarbeiten - allerdings handelt es sich meist um endgültige Zahlen.

BMW verteuerten sich vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss. Der Münchener Autobauer rechnet 2023 mit einem leichten Auslieferungsplus und einer operativen Gewinnmarge von 8 bis 10 Prozent in der Autosparte. Analysten hatten mit etwas weniger als der Mitte der Spanne gerechnet.

Bei der Datenvorlage des Energiekonzern Eon hob ein Händler vor allem den Ausblick hervor: Die Ziele machten "einen starken Eindruck", betonte der Börsianer. Bei Lanxess fielen laut Jefferies-Analyst Chris Counihan die Aussagen des Chemiekonzerns zum Jahr 2023 etwas besser als am Markt erwartet aus. Einige Beobachter verwiesen jedoch auf eine schwache Prognose für das erste Quartal - nach den jüngsten Kursverlusten der Aktie könnten die Anleger hierüber aber womöglich wegsehen, hieß es am Markt.

Zudem dürften noch einige Analystenstudien bewegen. Die Schweizer Bank UBS gab eine Kaufempfehlung für die Lufthansa-Aktie ab. Analyst Jarrod Castle sieht wegen der anhaltenden Erholung des Luftverkehrs höhere Gewinne für die Fluggesellschaft am Horizont. Daneben stehen Encavis im Blick: Die britische HSBC hatte dem Solar- und Windparkbetreiber in einer Ersteinstufung ebenfalls ein Kaufvotum ausgestellt und sieht hohes Kurspotenzial von mehr als einem Drittel.

Wall Street im Plus

Die Stabilisierung der US-Börsen hat sich am Dienstag nach einer kurzen Schwäche fortgesetzt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 1,06 Prozent fester bei 32.155,40 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um 1,68 Prozent auf 3.920,56 Punkte hoch. Am Vortag hatten beide Indizes ihre Verluste bis zum Börsenschluss deutlich eingedämmt. Der technologielastigen Nasdaq 100, der schon am Montag im Plus geschlossen hatte, zog um weitere 2,32 Prozent auf 12.199,79 Zähler an.

Asiens Börsen im Plus

In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte am Mittwoch zugelegt. Während das Plus in China und Japan modert ausfiel, ging es in Hongkong etwas deutlich nach oben. In Tokio legte der japanische Leitindex Nikkei 225 nach den deutlichen Verlusten an den ersten beiden Handelstagen der Woche lediglich um 0,03 Prozent zu. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen gewann im späten Handel 0,10 Prozent. In der chinesischen stieg der Hang-Seng-Index zuletzt 1,4 Prozent.

Renten

Bund-Future                134,03             +0,03%

Devisen: Euro weiter deutlich über 1,07 US-Dollar

Der Euro hat sich am Mittwoch über 1,07 US-Dollar gehalten. Die Gemeinschaftswährung kletterte im frühen Handel auf den höchsten Stand seit gut einem Monat und notierte zuletzt bei 1,0734 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0737 (Montag: 1,0706) Dollar festgesetzt.

Am Nachmittag richte sich das Interesse vor allem auf eine erste Stimmungsumfrage im Verarbeitenden Gewerbe der USA, schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Bei dem um 13.30 Uhr anstehenden Empire-State-Index der Notenbank in New York des laufenden Monats erwarten die Experten eine leichte Eintrübung und halten die Markterwartungen damit nicht für zu pessimistisch.

Schon seit einigen Monaten zeige sich die Industriestimmung gedrückt, nicht nur bei regionalen Erhebungen, sondern auch beim nationalen ISM-Index. Angesichts des weiterhin engen Arbeitsmarktes, der mit anhaltenden Lohnsteigerungen einhergehe, und der bis zuletzt vorhandenen Perspektive weiter steigender Zinsen dürfte sich die Stimmungslage kaum verbessern.

Euro/USD                            1,0735                   0,02%

USD/Yen                             134,72                   0,37%

Euro/Yen                             144,62                   0,39%

Ölpreise legen nach Kursrutsch wieder etwas zu - Konjunkturaten aus China helfen

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von ihren Vortagesverlusten erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 78,37 US-Dollar. Das waren 92 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung stieg um 90 Cent auf 72,23 Dollar.

Die Ölpreise waren an den letzten beiden Handelstagen von der schlechten Stimmung an den Finanzmärkten mit nach unten gezogen worden. Hintergrund sind die erheblichen Turbulenzen im US-Bankensektor. Wegen der zunehmenden Hoffnungen aber, dass die US-Notenbank angesichts dessen etwas Tempo bei den Zinserhöhungen herausnimmt, hat sich die Stimmung unter den Anlegern zuletzt wieder etwas aufgehellt.

Am Mittwoch nun verliehen Konjunkturdaten aus China den Ölpreisen Rückenwind. Die Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zeigte in den ersten beiden Monaten des Jahres weitere Anzeichen einer Belebung, unter anderem in der Ölraffination, auch wenn die Erholung insgesamt weiterhin unausgewogen ist.

Brent                          78,30               +0,85 USD

WTI                            72,19               +0,86 USD

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ALZCHEM AUF 30 (28) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR FUCHS PETROLUB AUF 42 (38) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR PORSCHE AG AUF 125 (120) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SILTRONIC AUF 83 (91) EUR - 'HOLD'

- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR PORSCHE AG AUF 87 (85) EUR - 'UNDERPERFORM'

- HSBC NIMMT EON MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 11 EUR

- HSBC STARTET ENCAVIS MIT 'BUY' - ZIEL 23 EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR TRATON AUF 24 (21) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 49 (50) EUR - 'NEUTRAL'

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR PORSCHE AG AUF 137 (123) EUR - 'BUY'

- UBS HEBT LUFTHANSA AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 13,25 (9,30) EUR

- UBS HEBT ZIEL FÜR DÜRR AUF 33 (30) EUR - 'NEUTRAL'

- MORGAN STANLEY SENKT SEAGEN AUF 'EQUAL-WEIGHT' - ZIEL 229 USD

- JEFFERIES HEBT HARLEY-DAVIDSON AUF 'HOLD' - ZIEL 39 USD

- JPMORGAN HEBT HAMILTON LANE AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 85 USD

- BERENBERG HEBT SPIRENT AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 250 (300) PENCE

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ASTRAZENECA AUF 12400 (12600) PENCE - 'BUY'

- HSBC NIMMT ENEL MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 6,70 EUR

- HSBC NIMMT SNAM MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 5 EUR

- HSBC NIMMT TERNA MIT 'HOLD' WIEDER AUF - ZIEL 8 EUR

- JEFFERIES STARTET FUTURE PLC MIT 'HOLD' - ZIEL 1300 PENCE

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR GENERALI AUF 20 (19,50) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2840 (2810) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN NIMMT INTERMEDIATE CAPITAL MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 1451 PENCE

- JPMORGAN NIMMT PETERSHILL PARTNERS MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 246 PENCE

Termine Unternehmen

07:00 DEU: K+S, Jahreszahlen (10.00 Bilanz-Pk, 13.00 Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Eon, Jahreszahlen (detailliert) (10.00 Bilanz-Pk)

07:00 DEU: Lanxess, Jahreszahlen (9.00 Bilanz-Pk)

07:30 DEU: Talanx, Jahreszahlen (detailliert) (11.00 Bilanz-Pk)

07:30 ESP: Inditex, Jahreszahlen

07:45 DEU: BMW, Jahreszahlen (detailliert) (8.30 Bilanz-Pk, 11.15 Analystencall)

08:00 DEU: OHB, Jahreszahlen (detailliert)

08:00 SWE: Hennes & Mauritz, Q1-Umsatz

08:00 GBR: Prudential, Jahreszahlen

10:00 DEU: Volkswagen-Kernmarke VW Pkw, Jahreszahlen 2022 (detailliert) (Pk)

17:30 DEU: Volkswagen, For the People (Online-Veranstaltung), Termin mit Thomas Schäfer, CEO Marke Volkswagen Pkw, Imelda Labbé, Vorständin für Vertrieb und Marketing, Kai Grünitz, Vorstand für Technische Entwicklung, und Andreas Mindt, Head of Design

17:45 DEU: Believe, Jahreszahlen

21:00 DEU: Morphosys, Jahreszahlen

22:00 USA: Adobe, Q1-Zahlen

Termine Konjunktur

03:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 02/23

03:00 CHN: Industrieproduktion 02/23

08:00 SWE: Verbraucherpreise 02/23

08:00 DEU: Großhandelspreise 02/23

08:00 DEU: Konsumausgaben privater Haushalte Jahr 2022

08:00 EUR: Acea, Neuzulassung von Bussen Jahr 2022

08:45 FRA: Verbraucherpreise 02/23 (endgültig)

10:00 POL: Verbraucherpreise 02/23

10:30 DEU: ifo-Konjunkturprognose (10.30 Pk)

11:00 EUR: Industrieproduktion 01/23

13:30 USA: Erzeugerpreise 02/23

13:30 USA: Empire State Index 03/23

13:30 USA: Einzelhandelsumsatz 02/23

15:00 USA: NAHB-Index 03/23

15:30 USA: EIA-Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

08:30 DEU: Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) stellt Konzept für digitale Pflegebörse vor

10:00 FRA: IEA veröffentlicht Ölmarktbericht März 2023

10:30 DEU: Pk zu Prognose zur Treibhausgasbilanz 2022 mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes, Dirk Messner

11:00 DEU: Online-Pk zu den Marktdaten 2022 vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) in Kooperation mit dem Verband des Deutschen Zweirandhandels (VDZ), Berlin

13:00 DEU: Bundestag mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in der Regierungsbefragung

GBR: Der britische Finanzminister Jeremy Hunt stellt seine Haushaltspläne vor, London

DEU: Besuch des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson

+ 1230 Begrüßung mit militärischen Ehren durch Bundeskanzler Olaf Scholz

+ 1345 Presseunterrichtung Scholz/Kristersson

DEU: Zweite Runde in den Tarifverhandlungen der Gewerkschaft EVG mit der Deutsche Bahn AG (zweiter und letzter Tag)

DEU: Fortsetzung Warnstreiks im öffentlichen Dienst - Schwerpunkt Gesundheitswesen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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