Dax Vorbörse

Dax vorbörslich unter Druck - Euro profitiert von Bonitätsabstufung der USA

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Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Dem Dax drohen am Mittwoch weitere Gewinnmitnahmen. Nach den schnellen Verlusten im Gefolge der Rekordhochs gebe es am Markt nun auch erste kritische Stimmen, schrieb Analyst Eugen Keller im Kapitalmarktausblick der Privatbank Metzler. Zudem drückt eine Bonitätsabstufung der USA durch die Ratingagentur Fitch etwas auf die Stimmung.

Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,8 Prozent auf 16.105 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ähnlich klar in der Verlustzone erwartet.

Fitch stuft die USA ab

Fitch entzog der größten Volkswirtschaft der Welt die Top-Bonität, die Einstufung wurde um einen Schritt von "AAA" auf "AA+" gesenkt. Die Luft für den amerikanischen Staat am Verschuldungsmarkt könnte etwas dünner werden. Die Kurse der US-Anleihen hätten darauf aber erst einmal wie zu erwarten kaum reagiert, betonten die Experten von Capital Economics.

Einzelwerte im Überblick

Die Aktienkurse in Asien gerieten indes unter Druck - vor allem Technologiewerte rutschten ab. In den USA gaben die Futures zuletzt ebenfalls nach.

Ansonsten wird die Nachrichtenlage zur Wochenmitte weiter von der Berichtssaison dominiert. Aus dem Dax legten der Medizinkonzern Fresenius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers und der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise ihre Zahlen vor.

Der lange krisengeschüttelte Fresenius-Konzern konnte sich im zweiten Quartal weiter erholen. Der Zwischenbericht falle besser als erwartet aus, wozu aber vor allem die Dialysetochter FMC beigetragen habe, kommentierte ein Händler.

Siemens Healthineers kehrte im dritten Geschäftsquartal wieder auf den Wachstumspfad zurück und bestätigte den Ausblick. Doch der operative Gewinn sank weiter. Ein Börsianer sprach von auf den ersten Blick enttäuschenden Zahlen, wobei vor allem der Krebsspezialist Varian den Erwartungen weit hinterherhinke. Das Unternehmen schraubte für Varian zudem die Profitabilitätsziele nach unten. Vorbörslich büßten die Aktien fast vier Prozent ein.

Bei Symrise bremste eine schwächere Nachfrage nach Probiotika, Duftstoffen und Menthol die Wachstumsdynamik im ersten Halbjahr. Dennoch legte Symrise deutlich stärker zu als Konkurrent Givaudan. Die Gewinne wurden indes von Sonderkosten belastet.

Anleger an der Wall Street werden vorsichtiger

Die Wall Street und die technologielastige Nasdaq-Börse haben sich am Dienstag moderat in unterschiedliche Richtungen bewegt. Dabei erreichte der Dow Jones Industrial mit einem kleinen Schritt ein neues Hoch seit Februar 2022. Der Auswahlindex Nasdaq 100blieb den gesamten Handelsverlauf leicht im Minus. Die Veröffentlichung zahlreicher Wirtschaftsdaten in dieser Woche stimmt die Anleger wieder vorsichtiger, allen voran der Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones beendete den Tag mit plus 0,20 Prozent auf 35.630,68 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,27 Prozent auf 4.576,73 Zähler nach. Der Nasdaq 100 sank um 0,25 Prozent auf 15.718,01 Punkte. Alle drei Indizes hatten im Juli Gewinne von mindestens drei Prozent verbucht.

Verluste in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien sind am Mittwoch unter Druck geraten, nachdem die Ratingagentur Fitch den USA die begehrte Top-Bonität entzogen hatte. Der Schritt dürfte für die Aktienmärkte am Ende nur wenig Folgen haben, doch dürfte er Investoren veranlasst haben, nach der zuletzt guten Kursentwicklung erst einmal Kasse zu machen, hieß es aus dem Handel. In Japan sank der Leitindex Nikkei 225 im späten Handel um zwei Prozent zu. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, büßte 0,7 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong fiel um rund zwei Prozent.

Renten

Bund-Future                132,28               0,02%

Devisen: Eurokurs legt nach Fitch-Abstufung der Vereinigten Staaten leicht zu

Der Euro hat am Mittwochmorgen leicht von der Bonitätsabstufung der USA durch die Ratingagentur Fitch profitiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0995 US-Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0970 Dollar festgelegt.

In der Nacht auf Mittwoch entzog die große Ratingagentur Fitch den USA die Top-Bewertung. Ähnlich wie die Bonitätsprüfer von S&P, die den Schritt 2011 vollzogen hatten, nannte die Agentur unter anderem den wiederkehrenden politischen Streit über die gesetzliche Schuldengrenze als Grund für die Abstufung.

Die Auswirkungen an den Finanzmärkten waren zunächst begrenzt: Der US-Dollar geriet zu anderen Währungen leicht unter Druck, amerikanische Staatsanleihen reagierten kaum auf die Abstufung. Die USA verfügen über einen riesigen Finanzmarkt, für den es nur wenige Alternativen gibt.

Die Analysten von Capital Economics bezeichneten den Schritt als nicht besonders überraschend, da Fitch schon seit längerem mit einer Bonitätsabstufung gedroht habe. Der Zeitpunkt sei angesichts der relativ stabilen Konjunkturlage in den USA allerdings "etwas merkwürdig".

Euro/USD                            1,0984                   0,00%

USD/Yen                             143,16                   -0,12%

Euro/Yen                             157,25                   -0,13%

Ölpreise steigen erneut auf dreimonatige Höchststände

Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel zugelegt und erneut dreimonatige Höchststände markiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 85,77 US-Dollar. Das waren 86 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg ähnlich stark auf 82,23 Dollar.

Auftrieb erhielten die Erdölpreise durch neue Lagerdaten aus den USA. Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute (API) einen ungewöhnlich starken Rückgang der landesweiten Rohölbestände um 15,4 Millionen Barrel. Am Mittwochnachmittag veröffentlicht die Regierung ihre wöchentlichen Zahlen. Ein ähnlich hoher Rückgang wäre der größte seit Jahrzehnten.

Die Lagersituation in den USA bewegt häufig die Ölmärkte. Die USA sind mittlerweile einer der größten Förderländer der Welt. Wichtigster Grund ist der jahrelange Fracking-Boom. Die Technik ist aufgrund möglicher Umweltschäden und Erdbebengefahr allerdings umstritten.

Brent                          85,61                0,70 USD

WTI                            82,09                0,72 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 12,50 (10,50) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 50 (40) EUR - 'HOLD'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DHL GROUP AUF 37,10 (36,70) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- UBS HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERG MATERIALS AUF 84 (80) EUR - 'BUY'

- WDH/BAADER BANK HEBT NEMETSCHEK AUF 'ADD' (REDUCE) - ZIEL 72 (73) EUR

- WDH/EXANE BNP HEBT SILTRONIC AUF 'OUTPERFORM' (NEUTRAL) - ZIEL 98 (74) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UBER AUF 57 (55) USD - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR APPLE AUF 235 (190) USD - 'OVERWEIGHT'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR UBER AUF 58 (46) USD - 'OUTPERFORM'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR PFIZER AUF 38 (40) USD - 'HOLD'

- WDH/CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR PFIZER AUF 38 (40) USD - 'NEUTRAL'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ELECTRONIC ARTS AUF 160 (147) USD - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT CRESTWOOD EQUITY PARTNERS AUF 'UNDERWEIGHT'(N) - ZIEL 28 (30)USD

- JPMORGAN SENKT OATLY AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT)

- JPMORGAN HEBT KEYCORP AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 13 (11,50) USD

- DZ BANK SENKT FV FÜR EXXONMOBIL AUF 126 (132) USD - 'KAUFEN'

- JPMORGAN HEBT APOLLO COMMERCIAL REAL ESTATE FINANCE AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT)

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PFIZER AUF 39 (41) USD - 'NEUTRAL'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 87 (83) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR HSBC AUF 820 (780) PENCE - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 31 (25) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR REDCARE PHARMACY AUF 58 (52) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JPMORGAN SENKT APERAM AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 22,70 (25,10) EUR

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR NESTLE AUF 124 (128) CHF - 'KAUFEN'

- WDH/RBC HEBT ZIEL FÜR IAG AUF 210 (180) PENCE - 'SECTOR PERFORM'

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Fresenius, Q2-Zahlen (13.30 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Fresenius Medical Care, Q2-Zahlen (15.30 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Siemens Healthineers, Q3-Zahlen (Pk 7.30 h, 8.30 h Analystenkonferenz))

07:00 DEU: Klöckner, Q2-Zahlen (10.00 h Pk)

07:30 DEU: Hugo Boss, Q2-Zahlen (9.00 h Pk, 11.00 h Analystenkonferenz)

07:30 DEU: Symrise, Halbjahreszahlen (9.00 h Pk)

07:30 DEU: Auto1, Q2 Trading Update

07:30 ITA: Telecom Italia, Halbjahreszahlen

08:00 DEU: Schaeffler, Q2-Zahlen

08:00 GBR: Ferrexpo, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: BAE Systems, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: Haleon, Halbjahreszahlen

08:00 NLD: Wolters Kluwer, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: ZF Friedrichshafen, Halbjahreszahlen

13:00 ITA: Ferrari, Q2-Zahlen

13:00 USA: Kraft Heinz, Q2-Zahlen

13:00 USA: Dupont, Q2-Zahlen

22:00 USA: Qualcomm, Q3-Zahlen

22:15 USA: PayPal, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

08:30 CHE: BFS: Dienstleistungsumsätze 05/23

09:00 CHE: Seco: Konsumentenstimmungsindex (Umfrage Q3)

09:00 ESP: Arbeitsmarktdaten 07/23

09:30 CHE: Einkaufsmanager-Index (PMI) 07/23

13:00 USA: MBA Hypothekenanträge

14:15 USA: ADP Beschäftigungsänderung 07/23

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun

Redaktion onvista/dpa-AFX

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