Dax rutscht tiefer ins Minus

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Der Nahost-Konflikt hält den Dax weiter in Schach. Nachdem der deutsche Leitindex am Mittwoch zeitweise noch ein wenig zugelegt hatte, rutschte er gegen Mittag deutlich ab. Zuletzt hielt er sich mit einem Abschlag von 0,43 Prozent auf 15.186,12 Punkte aber wieder etwas über seinem Tagestief. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor zeitgleich 0,46 Prozent auf 24.862,63 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um ein halbes Prozent bergab.

Pulverfass Naher Osten belastet die Börse

Es bleibt abzuwarten, ob es der Dax wie an den beiden vergangenen Tagen bis zum Handelsende wieder in positives Terrain schafft. Denn der Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas geht unvermindert weiter. Mit einem verheerenden Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen, für den aber laut israelischen Angaben eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verantwortlich ist, erreichte er einen weiteren traurigen Höhepunkt.

"Der Raketenangriff bringt die befürchtete Unruhe in die gesamte Region und erschwert die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Deshalb halte die Nervosität der Anleger an - bei einer Eskalation der Auseinandersetzung "dürfte das Gleichgewicht zwischen Bullen und Bären an der Frankfurter Börse endgültig kippen". Die wichtigsten US-Aktienindizes steuern am Mittwoch auch auf eine Eröffnung im Minus zu.

Einzelwerte im Überblick

Am deutschen Aktienmarkt standen vor allem Unternehmenszahlen im Fokus. Im Dax führte der Sportartikelhersteller Adidas nach guten Quartalszahlen und einer Anhebung der Jahresziele mit einem Kursplus von 4,3 Prozent die Gewinnerliste an. JPMorgan-Analystin Olivia Townsend hob insbesondere die überraschend gute operative Ergebnisentwicklung hervor. Dies half auch den Aktien von Konkurrent Puma , die sich als einer der besten MDax-Werte um drei Prozent erholten.

Bei Continental konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg um gut ein Prozent freuen. Kreise-Meldungen zufolge erwägt der Autozulieferer und Reifenhersteller den Verkauf von Aktivitäten aus dem Bereich autonome Mobilität. Eigentlich sei dies nicht neu, sagte ein Börsianer. Die Pläne blieben aber interessant.

Vordere Plätze im Dax beziehungsweise im Nebenwerte-Index SDax belegten auch die zuletzt wenig gefragten Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und Traton. Sie profitierten mit Kursgewinnen von bis zu 1,4 Prozent von einem überraschend hohen Quartalsgewinn des schwedischen Lastwagen- und Busherstellers Volvo .

Auch die Titel des Lkw-Zulieferers SAF Holland profitierten von der guten Branchenstimmung. Optimistische Erwartungen der Privatbank Hauck Aufhäuser Investment Banking an den Quartalsbericht erfüllten sich am Nachmittag mit erneut angehobenen Jahreszielen. Die Papiere zogen um zuletzt 7,7 Prozent an.

Dass Flatexdegiro nach einem Geschäftseinbruch im vergangenen Jahr im vergangenen Quartal wieder deutlich zulegte, bescherte den Aktien einen Kurssprung von 14,4 Prozent. Damit waren sie größter SDax-Gewinner. Trotz eines anhaltend schwachen Handelsumfeldes hätten die Resultate des Online-Brokers den positiven Geschäftstrend bestätigt, lobte Martin Comtesse von US-Analysehaus Jefferies.

Dagegen bekamen die Lufthansa-Titel gleich von zwei Seiten Druck. Hier enttäuschte US-Konkurrent United Airlines mit seiner Gewinnprognose für das laufende Quartal. Zudem strich die US-Bank Citigroup ihre Kaufempfehlung für die Aktien der Fluggesellschaft, die mit minus 3,1 Prozent MDax-Schlusslicht waren.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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