Dax versucht voranzukommen - Redcare Pharmacy nach Zahlen an MDax-Spitze
Der Dax hat am Dienstag etwas zugelegt. Schwache Signale aus der chinesischen Industrie bremsten ihn zuletzt nicht mehr so deutlich wie zum Auftakt. Von der Wall Street gab es starke Vorgaben. Der deutsche Leitindex verbuchte gut eine Stunde nach Handelsbeginn ein Plus von 0,5 Prozent auf 14.789 Punkte. Über 14.800 Punkte war er in den vergangenen Tagen kaum hinausgekommen.
An der Wall Street hatten sich die Indizes am Montag von ihrem Abschwung erholt. In China allerdings trübte sich die Stimmung in dortigen großen und staatlichen Industriebetrieben im Oktober ein. Die Daten zeigten, dass die Erholung fragil sei, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. "Vermutlich werden die Appelle an die Politik zunehmen, die Wirtschaft zu stimulieren." Chinas Börsen tendierten am Dienstag schwach.
Neben der Berichtssaison der Unternehmen stehen am Dienstag konjunkturseitig die Verbraucherpreise aus der Eurozone für Oktober im Blick, die nach Einschätzung von Ökonomen gefallen sein sollten. Bereits am Vortag hatten Inflationsdaten aus Spanien und Deutschland positiv überrascht, den Aktienmarkt aber letztlich nicht angetrieben, sondern allenfalls gestützt. Am Dienstagvormittag zeigten nun auch Daten aus Frankreich, dass sich die Teuerung in dem Land abschwächt.
Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt der vergangenen Tage fühlt sich bereits sehr nach einem Bärenmarkt an. Der Erholungsversuch am Vortag reiche bei weitem nicht, um den Anstoß für eine Bodenbildung im Dax zu geben. Dazu braucht es noch mehr Dynamik in den Kursen, die sich aber nicht aufbauen will.
Einzelwerte im Überblick
Gut kamen auch die Quartalszahlen der Online-Apotheke Redcare Pharmacy an, wie das Plus von 5,2 Prozent belegt. Die Baader Bank sprach von einem sehr starken Quartalsbericht des MDax-Konzerns.
Die Titel des Bremssystem-Herstellers Knorr-Bremse legten um 3,1 Prozent zu. Nach dem dritten Quartal könne man hinter alle Anforderungen einen Haken setzen, so Analyst Akash Gupta von JPMorgan. Mit größeren Anpassungen der Markterwartungen rechnet er allerdings nicht.
Der Software-Konzern Teamviewer überzeugte die Anleger indes bislang nicht. Händler verwiesen auf starke Margen für das dritte Jahresviertel, aber die verfehlten Erwartungen an die Rechnungsstellungen seien erklärungsbedürftig. Das Minus für die Aktien belief sich auf 1,5 Prozent.
Die Anteile von Klöckner & Co lagen mit plus 5,5 Prozent im Nebenwerteindex SDax vorne. Die Kennziffern des Stahlhändlers für das abgelaufene Quartal enttäuschten, auch wenn der gesenkte Ausblick keine Überraschung sei, hieß es aus dem Handel.
Redaktion onvista/dpa-AFX