Börse am Morgen 02.04.2024

Dax mit neuem Rekord – Ionos erklimmt neues Allzeithoch – Eventim will Vivendi übernehmen

onvista · Uhr
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Am deutschen Aktienmarkt ist die Stimmung nach dem langen Osterwochenende ungebrochen positiv. Erfreuliche Wirtschaftssignale aus den USA am Freitag und Montag sowie aus China am Sonntag sorgen für weiter gute Laune unter den Anlegern. Sie trieben den Dax  gleich zum Handelsstart am Dienstag auf ein weiteres Rekordhoch. Allerdings sind die Umsätze an der Börse wegen der Ferienzeit etwas dünn.

Kurz nach Handelsstart erklomm der Dax mit 18.556 Punkten ein neues Rekordhoch. Zuletzt lag er mit plus 0,20 Prozent bei 18.529 Punkten. Damit geht es stark weiter, denn das erste Quartal hatte der Dax am Donnerstag mit einem satten Plus von gut zehn Prozent beendet.

In China blickt das verarbeitende Gewerbe nach trüben Monaten wieder optimistischer auf die Geschäftslage. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im März erstmals wieder nach sechs Monaten über 50 Punkte. Dies ist eine wichtige Schwelle, deren Überschreiten eine Ausweitung der Geschäftsaktivität signalisiert.

Zudem kamen Einkommens- und Inflationsdaten aus den USA vom Freitag gut bei den Anlegern an. Die positiven Daten aus der US-Industrie am Ostermontag dagegen bringen laut Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management auch unschöne Inflationssignale mit sich. Es brauche wohl aber noch weitere solche Überraschungen, um Investoren davon zu überzeugen, dass sich die US-Notenbank Fed für Zinssenkungen noch länger Zeit nehmen könnte als erwartet, schreibt er.

Zinssenkungen sind auch ein wichtiges Thema mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB), von der ein erster Schritt im Juni erwartet wird. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, hängt von der Entwicklung der Inflation ab. Im Tagesverlauf rücken daher die entsprechenden März-Daten für Deutschland und am Mittwoch für die Eurozone in den Fokus.

Ionos erklimmt Rekordhoch – Großauftrag der Regierung

Ein Großauftrag der Bundesverwaltung katapultierte die Aktien des Cloudanbieters Ionos am Dienstag auf ein Rekordhoch. Die Papiere des im Nebenwerteindex SDax notierten Unternehmens liegt nach gut einer Stunde Handel mit über zehn Prozent im Plus bei 23,55 Euro. So hoch notierte die Aktie noch nie.

Ionos erhielt von der Bundesverwaltung einen Großauftrag für den Aufbau einer besonders strikt abgesicherten Computer-Cloud-Lösung. In der Ausschreibung des Rahmenvertrags wurde eine Obergrenze von 410 Millionen Euro genannt.

United Internet hatte Ionos im Februar 2023 zu einem Preis von 18,50 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Bis Oktober folgte dann ein Rutsch unter die Marke von 12 Euro, bevor es aufwärts ging.

CTS Eventim will Festival- und Ticket-Geschäft von Vivendi übernehmen

Der Konzertveranstalter CTS Eventim will das Festival- und internationale Ticket-Geschäft des französischen Medien- und Mischkonzerns Vivendi kaufen. Eine entsprechende Vereinbarung über eine Kaufoption sei geschlossen worden, teilte CTS Eventim am Dienstag in München mit. Das Management des im MDax gelisteten Unternehmens zeigte sich zuversichtlich, das Vorhaben „in den kommenden Monaten“ abzuschließen. Angaben zum Kaufpreis machten die Unternehmen nicht.

Insgesamt erzielten die zum Verkauf stehenden Vivendi-Geschäftsbereiche den Angaben nach im vergangenen Jahr einen Umsatz von 137 Millionen Euro. Der größte Teil davon entfällt auf das Ticket-Geschäft unter der Marke See Tickets, die demnach der zweitgrößte Eintrittskartenvertreiber in Großbritannien ist und auch in anderen europäischen Ländern aktiv ist.

Börsenhandel mit Papieren von Chinas Bauträger Country Garden gestoppt

In Chinas Immobilienkrise ist der Handel mit Papieren des angeschlagenen Konzerns Country Garden an der Börse in Hongkong gestoppt worden. Das teilte das Unternehmen am Dienstag zum Handelsstart mit. Zuvor hatte der einst nach Verkaufszahlen größte Wohnungsbauer in China mitgeteilt, die Veröffentlichung seiner Bilanz für 2023 verschieben zu müssen. Damit verstieß Country Garden gegen eine Regel an der Hongkonger Börse, was nun nach den Osterfeiertagen Konsequenzen auf dem Parkett nach sich zog.

Country Garden hatte am vergangenen Donnerstag die Verschiebung damit begründet, noch weitere Informationen sammeln zu müssen. Der verschuldete Konzern hatte im vergangenen Jahr eine Zahlung an Gläubiger im Ausland verpasst. Mittlerweile hat ein Geldgeber vor einem Hongkonger Gericht die Zerschlagung des Unternehmens beantragt. Mitte Mai soll die erste Verhandlung beginnen.

Die Krise im Immobiliensektor lastet schon länger auf der Leistung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Viele Menschen in China, die ihr Geld anlegen wollten, investierten in den vergangenen Jahrzehnten in Immobilien, da es ansonsten kaum Alternativen gab. Durch die krisenbedingte Wertminderung der Wohnungen halten viele daher ihr Geld zusammen, was auch auf den Konsum drückt.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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