Dax verbucht moderates Plus - starker US-Jobbericht gibt Rückenwind
Maximilian Nagel

Der Dax hat am Donnerstag zugelegt. Am Nachmittag schob ein unerwartet starker Datenbericht des US-Arbeitsmarkts des Index nach Auftaktgewinnen weiter an. Am Ende schloss der Dax 0,61 Prozent höher bei 23.934 Punkten.
Damit pendelt der Index weiterhin nahe der runden Marke von 24.000 Punkten und nicht allzu weit entfernt von seinem Rekordhoch bei knapp 24.480 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 0,31 Prozent auf 30.388 Punkte. Der Euroraum-Leitindex Euro Stoxx 50 legte um 0,37 Prozent zu.
Laut Eckhard Schulte von MainSky Asset Management bestätigen die Zahlen aus den USA, dass die dortige Wirtschaft in einer sehr guten Verfassung ist. Einerseits sei der Arbeitsmarkt stabil und andererseits sei er keine Quelle der Inflation. Eine Zinssenkung bereits auf der nächsten Fed-Sitzung im Juli sei zwar vom Tisch, aber mit abnehmendem Lohndruck bleibe die Tür für eine weitere Lockerung offen. Er rechnet ungebrochen damit, dass die Fed ihren Leitzins das nächste Mal im September senken wird.
Analystenlob schiebt Henkel-Aktie an
Die Aktien von Henkel gehörten zu den gefragtesten Werten im Dax und legten rund zwei Prozent auf 68,20 Euro zu. Das ist der höchste Stand seit Mitte Juni. Analyst Guillaume Delmas von der Schweizer Großbank UBS erwartet mit Blick auf die Anfang August anstehenden Halbjahreszahlen eine starke Margenverbesserung beim Konsumgüter- und Klebstoffkonzern. Dieser dürfte daher das untere Ende seiner diesjährigen Margenzielspanne auf 14,5 Prozent anheben, schrieb Delmas.
Daneben stachen die MDax-Spitzenreiter Redcare Pharmacy nach Quartals-Eckdaten mit einem Kursplus von 5,3 Prozent heraus. Die Online-Apotheke berichtete wie von Analysten erwartet einen deutlichen Umsatzanstieg und bestätigte ihre Jahresziele. Die Zahlen seien nicht brillant, reichten aber aus, um den zuletzt schwachen Aktien Auftrieb zu geben, erklärte ein Händler.
Der Leasingspezialist Grenke zog im vergangenen Quartal mehr Neugeschäft an Land als im Vorjahreszeitraum. Warburg-Experte Marius Fuhrberg lobte in seiner ersten Reaktion insbesondere die starken Margen. Die zuletzt schon starken Titel legten im Nebenwerte-Index SDax um weitere 5,4 Prozent zu.
Infineon knüpften mit rund zwei Prozent Zuwachs an ihre zuletzt gute Entwicklung an. Jüngst gab es mehrere positive Analystenstimmen im Vorfeld der Berichtssaison der Chipbranche.
Bei Kion konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 4,2 Prozent freuen. Vorab-Aussagen des Logistikdienstleisters zur jüngsten Geschäftsentwicklung stießen auf ein positives Echo, so ein Händler.
Gold und Euro mit Verlusten
Der Euro geriet unterdessen nach den US-Jobdaten etwas unter Druck und notierte zuletzt etwas tiefer bei 1,1762 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung hat aber ebenso einen Lauf hinter sich. Sorgen um den US-Staatshaushalt und die Konjunktur dort verhalfen dem Euro auf Jahressicht zu Gewinnen von 14 Prozent gegenüber dem Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1782 (Mittwoch: 1,1755) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8487 (0,8507) Euro.
Der zuletzt wieder etwas erstarkte Goldpreis sank am Donnerstag. Der Preis je Feinunze (31,1 Gramm) fiel um 0,90 Prozent auf 3.326 US-Dollar. In Euro gerechnet verbilligte sich Gold um 0,28 Prozent. Das Edelmetall wird von Anlegern oft als "sicherer Hafen" genutzt, profitiert aber tendenziell auch von niedrigeren Zinsen. Die guten US-Jobdaten dämpften jedoch die Aussicht auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed.
(mit Material von dpa-AFX)