Vorbörse: Starke Erholung an der Wall Street hält Dax nicht auf Kurs - Ölpreise und Euro schwächeln -

onvista · Uhr
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DEUTSCHLAND: IM MINUS

Nach der jüngsten Erholung am deutschen Aktienmarkt droht dem Dax am Mittwoch ein erneuter Rückschlag. Der X-Dax als Indikator signalisierte rund eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 1,6 Prozent auf 13 085 Punkte. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, wird voraussichtlich mit einem ähnlichen Abschlag starten.Am Dienstag war der deutsche Leitindex bis auf 13 443 Punkte gestiegen, und hatte damit die kräftigen Verluste vom vergangenen Donnerstag nahezu wettgemacht. Auslöser des Kurseinbruchs war die überraschende und deutliche Leitzinserhöhung in der Schweiz gewesen, nachdem einen Tag zuvor bereits die US-Notenbank (Fed) einen großen Zinsschritt bekanntgegeben hatte. Nach einer Erholung vom Tief am Donnerstag ging dem Dax aber schon am Dienstag die Luft weitgehend aus, sodass sich das Plus in Summe auf rund dreieinhalb Prozent beläuft.

Mit schwächelnden US-Futures, die einen von Verlusten geprägten Start an der Wall Street indizieren, geht es nun wieder abwärts. Die Stimmung bleibt angesichts von Inflations- und Konjunktursorgen anfällig.

Besondere Beachtung dürfte an diesem Tag die Rede von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats finden. Sie folgt auf die am Mittwoch ausgesprochene, höchste Leitzinsanhebung in den USA seit 1994, die laut den Experten der Helaba deutlich gemacht hat, dass die Fed "entschieden gegen die hohe Inflation vorgehen wird". Die Situation am US-Arbeitsmarkt ermögliche ein aggressives Vorgehen, was Powell daher bei der Anhörung wohl wiederholen werde.

Unter den Einzelwerten könnten die Autoaktien BMW , Mercedes und VW in den Blick rücken. Wenige Tage vor der Abstimmung im EU-Ministerrat hat sich Bundesfinanzminister und FDP-Parteichef Christian Lindner gegen einen Verkaufsstopp von Verbrennern ab 2035 ausgesprochen. Das könnte die Autowerte hierzulande an diesem Tag stützen, erwartet ein Händler.

Salzgitter AG zeigten sich auf Tradegate schwach. Hier dürfte im schwach erwarteten Gesamtmarkt auch eine Branchenstudie der US-Bank JPMorgan belasten. Analyst Luke Nelson stufte die Aktie des Stahlunternehmens von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 44,00 auf 31,60 Euro. Er verwies auf deutlich gesunkene Preise und eine rückläufige Ertragskraft. Die Lagerbestände in Europa und China seien recht hoch und die Wirtschaftsaussichten mau.

Hugo Boss indes legten auf Tradegate gegen den Trend zu. Kurz zuvor hatte die britische Fraser Group mitgeteilt, ihre Beteiligung an dem Modeunternehmen kürzlich erneut aufgestockt zu haben.

USA: DEUTLICH IM PLUS NACH FEIERTAGSPAUSE

Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende hat sich der US-Aktienmarkt am Dienstag weiter stabilisiert. Börsianer warnen allerdings, dass es sich aktuell nur um eine Zwischenerholung in einem längeren Abwärtstrend an den Börsen handeln könnte. Der Dow Jones Industrial kletterte im frühen Handel über die runde Marke von 30 000 Punkten zurück und schloss 2,15 Prozent im Plus mit 30 530,25 Zählern. Der marktbreite S&P 500 gewann 2,45 Prozent auf 3764,79 Punkte. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 legte um 2,49 Prozent auf 11 546,76 Punkte zu.

ASIEN: VERLUSTE 

In Asien haben die Aktienmärkte am Mittwoch größtenteils nachgegeben. In Japan ging es für den Leitindex Nikkei 225 nach den kräftigen Gewinnen am Vortag zuletzt leicht nach unten. Rund eine Stunde vor dem Handelsende stand er mit einem Abschlag von 0,09 Prozent bei 26224 Punkten. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands verlor zuletzt rund ein halbes Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte der technologielastige Hang-Seng-Index im späten Handel rund eineinhalb Prozent ein.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                143,53              +0,14%

DEVISEN: DOLLAR WIEDER STÄRKER

Der Euro hat am Mittwoch im frühen Handel nachgegeben. Belastung kam vom US-Dollar, der im Vergleich zu vielen anderen Währungen an Wert gewann. Am Morgen kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0495 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0550 Dollar festgelegt.

Zur Wochenmitte rückt die Geldpolitik in den Mittelpunkt. In den Vereinigten Staaten wird Notenbankchef Jerome Powell seine regelmäßige Anhörung vor dem US-Senat abhalten. Die Federal Reserve hat ihren Kampf gegen die hohe Inflation zuletzt mit einer ungewöhnlich großen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte intensiviert. Es wird erwartet, dass sie ihrem Kurs einer deutlich strafferen Geldpolitik noch längere Zeit treu bleiben wird.  

Euro/USD       1,0495 -0,37%

USD/Yen             136,23 -0,29%

Euro/Yen       142,97 -0,7%

ROHÖL: RÜCKSETZER

Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel deutlich nachgegeben und sind auf die tiefsten Stände seit rund einem Monat gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 110,75 US-Dollar. Das waren 3,90 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ähnlich stark um 4,08 Dollar auf 105,44 Dollar.

Am Markt wurde die zunehmende Rezessionsangst als Grund für die Preisabschläge bei Rohöl genannt. Ein Auslöser ist der entschlossene Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation. Im Fokus steht die US-Notenbank Fed, die ihre Geldpolitik zuletzt mit einer ungewöhnlich deutlichen Zinsanhebung um 0,75 Punkte gestrafft hat. Zur Wochenmitte absolviert Fed-Chef Jerome Powell seinen regelmäßigen Auftritt vor dem US-Senat.

Trotz der jüngsten Abschläge bewegen sich die Ölpreise auf hohem Niveau. Aktuell liegen die Ölpreise gut 40 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine und scharfe Sanktionen überwiegend westlicher Länder. Russland ist einer der weltgrößten Öllieferanten.  

Brent                         111,19               -3,46 USD

WTI                           105,91               -3,61 USD

onvista Mahlzeit: Dax tastet sich weiter vor - Post, K+S, Flatexdegiro und bei Nordex reißen die schlechten Nachrichten nicht ab

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR BEIERSDORF AUF 108 (115) EUR - 'OVERWEIGHT'

- CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 125 (120) EUR - 'SELL'

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR NORDEX AUF 10 (11,50) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR NORDEX AUF 13,70 (15) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT SALZGITTER AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 31,60 (44) EUR

- WDH/CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 114 (126) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/HSBC STARTET SARTORIUS MIT 'HOLD' - ZIEL 341 EUR

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VOSSLOH AUF 32 (42) EUR - 'HOLD'

- MORGAN STANLEY NIMMT AMD MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 103 USD

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ENEL AUF 8,50 (9,20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT KONE AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 50 (56) EUR

- BERENBERG SENKT MIPS AB AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 600 (1230) SEK

- BERNSTEIN SENKT CARREFOUR AUF 'UNDERPERFORM' (MARKET-PERFORM) ZIEL 16,50(18)EUR

- CREDIT SUISSE STARTET ZUR ROSE GROUP MIT 'UNDERPERFORM' - ZIEL 73 CHF

- GOLDMAN HEBT CERES POWER AUF 'BUY' (SELL) - ZIEL 700 (660) PENCE

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 25 (24) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN NIMMT MELROSE MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 160 PENCE

- GOLDMAN SENKT KONE AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 44 (52) EUR

- JEFFERIES HEBT NATWEST AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 359 (246) PENCE

- JEFFERIES HEBT SMURFIT KAPPA AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 3700 (3900) PENCE

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BARCLAYS AUF 369 (316) PENCE - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR LLOYDS AUF 78 (65) PENCE - 'BUY'

- JPMORGAN NIMMT CAPRICORN ENERGY MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 243 PENCE

- JPMORGAN NIMMT TULLOW OIL MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 82 PENCE

- JPMORGAN SENKT ARCELORMITTAL AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 32,50 (48) EUR

- JPMORGAN SENKT VOESTALPINE AUF 'UNDERWEIGHT' (OW) - ZIEL 27,50 (42,50) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR GLENCORE AUF 630 (650) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SSAB-A AUF 68 (77) SEK - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT ARCELORMITTAL AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' VOR ZAHLEN

- WDH/HSBC STARTET SARTORIUS STEDIM BIOTECH MIT 'BUY' - ZIEL 410 EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

10:00 DEU: Daimler Truck, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Evotec, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Ströer, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Voltabox, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: ZG Raiffeisen-Gruppe, Bilanz-Pk, Karlsruhe

11:00 DEU: Sto, Hauptversammlung (online)

11:00 LUX: Urteil des Europäischen Gerichts zu Untersagung der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens durch Tata Steel und Thyssen Krupp, Luxemburg

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

SWE: Volvo Group, Capital Markets Day 2022

TERMINE KONJUNKTUR

06:30 NLD: Verbrauchervertrauen 06/22

08:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 05/22 (endgültig)

08:00 GBR: Verbraucherpreise 05/22

08:00 GBR: Erzeugerpreise 05/22

09:00 CHE: KOF Konjunkturprognose Sommer

09:00 CHE: SNB Zahlungsbilanz Q1/22

10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 05/22

11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 15 Jahre, Volumen: 1,5 Mrd EUR

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 06/22 (vorab)

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

13:00 DEU: Bundestag, Berlin mit einer Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu den bevorstehenden Gipfeltreffen von EU, G7 und Nato; weitere Themen: Regierungsbefragung mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), Debatte über Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes im Kosovo, u.a.

ITA: Auftakt: Jahreskongress des europäischen Flughafenverbands ACI, Rom

DEU: Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA), Berlin

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

16.00 Uhr

Eurozone Verbrauchervertrauen

Juni (Punkte)                                     -20,5                  -21,1

GROSSBRITANNIEN

08.00 Uhr

Verbraucherpreise HVP Mai

Monatsvergleich                                   +0,7                   +2,5

Jahresvergleich                                    +9,1                   +9,0

USA

   --- Keine wichtigen Daten erwartet ---

Redaktion onvista / dpa-AFX

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