Dax Vorbörse heute 05. Juni 2023: Dax behauptet sich über 16 000 Punkten

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Nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen dürfte der deutsche Aktienmarkt zu Beginn der neuen Woche eine Atempause einlegen. Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor Handelsbeginn für den Dax ein Minus von 0,04 Prozent auf 16 045 Punkte. Beflügelt von der Beilegung des US-Schuldenstreits war dem Leitindex am Donnerstag und Freitag eine Erholung um insgesamt rund zweieinhalb Prozent gelungen. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wurde am Montagmorgen mit einem Anstieg von 0,1 Prozent erwartet.

Nachdem der Dax in der Vorwoche mit 15 629 Punkten zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit April abgesackt war, gelang ihm zum Wochenschluss der klare Sprung über die viel beachtete Marke von 16 000 Punkten. In den Fokus rücken nun wieder die kleine Kurslücke unterhalb von 16 143 Punkten und das Rekordhoch bei 16 331 Punkten.

Die Marktstrategen der Bank JPMorgan hoben allerdings den Zeigefinger. Die einhellige Meinung, dass das Schlimmste vorüber ist, dürfte sich als falsch erweisen, schrieben die Experten um Mislav Matejka in einem aktuellen Kommentar. Die Folgen strafferer Geldpolitik hätten sich in der Vergangenheit immer mit gewissem Zeitversatz gezeigt. Auch die staatlichen Konjunkturimpulse in China, auf die am Freitag spekuliert würde, dürften nicht bedeutungsvoll werden.

Einzelwerte im Überblick

Die Aktien des Online-Modehändlers Zalando gerieten vorbörslich unter Druck nach einer kritischen Studie der Bank JPMorgan. Analystin Georgina Johanan blickt skeptisch auf die Geschäftsentwicklung. Internet-Zugriffdaten und Indikatoren für die Markendynamik belegen der Expertin zufolge bei Zalando und Branchenkollege H&M für den Mai eine nachlassende Geschäftsdynamik in Deutschland.

Einen Blick wert sein könnten die Aktien von Henkel. Der Chef des Konsumgüterkonzerns, Carsten Knobel, kündigte weitere Preiserhöhungen an. Die Rohstoff- und Energiepreise seien für Henkel 2021 und 2022 um drei Milliarden Euro gestiegen, sagte der Manager der "Rheinischen Post". "Das hat unsere Gewinnmarge – trotz aller Sparanstrengungen – deutlich belastet." Die Henkel-Papiere sanken im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate um 0,1 Prozent.

Die Titel der Deutschen Telekom erholten sich auf Tradegate um 2,8 Prozent von ihrem neunprozentigen Kurseinbruch am Freitag. Nachrichten über eine mögliche Konkurrenz durch Amazon hatten die T-Aktie und die Papiere der US-Mobilfunktochter der Bonner, T-Mobile US, unter heftigen Verkaufsdruck gesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, prüft der Internethändler ein Mobilfunkangebot für seine Prime-Kunden in den USA.

Der Telekommunikationskonzernen 1&1 will trotz des Verzugs beim Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes die langfristigen Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllen, wie 1&1-Chef und United-Internet-Hauptaktionär Ralph Dommermuth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. Die Anteilsscheine von 1&1 legten auf Tradegate um 0,3 Prozent zu.

Gewinne in den USA

Ein versöhnliches Ende im US-Schuldenstreit hat am Freitag die Wall Street beflügelt. Die Arbeitsmarktdaten der weltgrößten Volkswirtschaft fielen indes gemischt aus und waren für Aktienanleger ein zweischneidiges Schwert. Der Dow Jones Industrial ging mit einem Aufschlag von 2,12 Prozent auf 33 762,76 Punkte aus dem Handel.

In den vergangenen Tagen hatte der drohende Zahlungsausfall der US-Regierung die Anleger nervös gemacht. Nun ist das Thema abgehakt: Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der Senat den Gesetzentwurf gebilligt, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird. Der marktbreite S&P 500 beendete den letzten Handelstag der Woche 1,45 Prozent höher auf 4282,37 Zählern. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,73 Prozent auf 14 546,64 Punkte nach oben.

Asien ebenfalls beflügelt von Einigung im Schuldenstreit

Die Stimmung an den Börsen Asiens ist zum Wochenstart überwiegend positiv geblieben. Bereits am Freitag war es nach dem Ende des US-Schuldenstreits nach oben gegangen. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,9 Prozent.

Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong legte um 0,3 Prozent zu, während der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai um 0,5 Prozent fiel. Kursgewinne gab es in Südkorea, Indien und Australien.

Renten:

Bund-Future 135,23 -0,16%

Devisen: Euro notiert knapp unter 1,07 US-Dollar

Der Euro hat zu Wochenbeginn knapp unter der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0695 Dollar und damit etwas weniger als vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0763 Dollar festgesetzt.

Zu Beginn der neuen Woche stehen Wirtschaftsdaten auf dem Programm, die auch am Devisenmarkt für Bewegung sorgen könnten. In vielen Ländern werden die Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister veröffentlicht. Die Stimmungsindikatoren geben einen Eindruck über die konjunkturelle Lage. Zudem wollen sich einige hochrangige Notenbanker zu Wort melden, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Euro/USD 1,0699 -0,09%

USD/Yen 140,09 0,09%

Euro/Yen 149,88 -0,01%

Ölpreise legen zu - Saudi-Arabien kürzt Produktion

Die Ankündigung einer deutlichen Förderkürzung durch Saudi-Arabien hat die Ölpreise zu Wochenbeginn angetrieben. Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 77,03 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 92 Cent auf 72,66 Dollar. In der Nacht waren die Preise zeitweise noch deutlicher gestiegen.

Nach einer turbulenten Opec-Sitzung kündigte der Ölriese Saudi-Arabien am Sonntag eine einseitige Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag zunächst für Juli an. Das Land führt die gut zwanzig Staaten der Opec+ gemeinsam mit Russland faktisch an.

Im Gegensatz zu Saudi-Arabien und anderen Opec-Staaten könnten die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Förderung im kommenden Jahr zudem etwas anheben.

Der Beginn der Sitzung hatte sich um mehrere Stunden verzögert, weil es Diskussionen über die Förderquoten der afrikanischen Opec-Mitglieder gegeben haben soll. Die Opec-Länder hatten ihre Produktion bereits im vergangenen Jahr gedrosselt. Im April weiteten einige Opec-Länder, darunter Saudi-Arabien, die Kürzungen zur Überraschung vieler Experten dann aus. Hintergrund ist, dass die Erdölpreise wegen der schwächelnden Weltwirtschaft im Trend fallen.

Brent 77,08 +0,95 USD

WTI 72,71 +0,97 USD

Umstufung von Aktien

- JPMORGAN SETZT ZALANDO AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ORACLE AUF 125 (105) USD - 'BUY'

- JEFFERIES STARTET DOWLAIS MIT 'BUY' - ZIEL 155 PENCE

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 87 (90) EUR - 'BUY'

Termine Unternehmen

10:00 DEU: VDMA, Auftragseingang Maschinenbau 04/23

11:00 DEU: SFC Energy, Hauptversammlung

17:00 USA: UnitedHealth Group, Hauptversammlung

19:00 USA: Apple-Entwicklerkonferenz WWDC (bis 9.6.23), Cupertino

22:00 DEU: Deutsche Börse, Überprüfung der Zusammensetzung der Indizes

Termine Konjunktur

02:30 JPN: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

03:45 CHN: Caixin PMI Dienste 05/23

08:00 DEU: Handelsbilanz 04/23

08:30 CHE: Verbraucherpreise 05/23

09:15 ESP: PMI Dienste 05/23

09:45 ITA: PMI Dienste 05/23

09:50 FRA: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 EUR: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

10:30 GBR: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

10:30 EUR: Sentix Investorvertrauen 06/23

11:00 EUR: Erzeugerpreise 04/23

15:45 USA: PMI Dienste 05/23 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: Auftragseingang Industrie 04/23

16:00 USA: ISM Index Dienste 05/23

16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 04/23 (endgültig)

Sonstige Termine

09:00 DEU: Statement Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum Förderprogramm für Klimaschutzverträge und zum vorbereitenden Verfahren

11:00 CHE: Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Genf

15:30 DEU: Pk Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zu Tarifforderungen für die Verhandlungsrunden 2023

Redaktion onvista/dpa-AFX

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