Dax vorbörslich stabil - Tech-Rallye in den USA geht weiter
Nach einer fünftägigen Rallye des Dax und dem Anstieg über 16.000 Punkte dürfte der Leitindex am Freitag zunächst innehalten. Zumal am Mittag mit JPMorgan, der Citigroup und Wells Fargo drei US-Großbanken inoffiziell die Saison der Quartalsberichte in den USA mit ihren Geschäftszahlen einläuten. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Leitindex signalisierte diesen eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start mit 16.137 Zählern kaum bewegt.
„Jetzt müssen die Unternehmen ihre zuletzt wieder deutlich angestiegenen Aktienkurse mit mindestens stabilen, im Idealfall gestiegenen Gewinnen rechtfertigen“, stellte Börsenexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen fest. Nach der jüngsten Rallye dürfte die Messlatte höher gelegt worden sein, ist der Dax doch von seinem Rekordhoch nach einem starken ersten Halbjahr nur noch knapp 300 Punkte entfernt.
Im vorbörslichen Handel auf Tradegate lagen die Aktien von Brenntag am Dax-Ende mit einem Abschlag von drei Prozent zum Xetra-Schluss am Vortag. Wegen einer Nachfrageschwäche in der Chemiebranche riet JPMorgan zum Verkauf der Aktien des Chemikalienhändlers. Eine Kaufempfehlung der Bank HSBC für die Papiere der Merck KGaA bescherte dem Kurs dagegen ein Plus von gut einem Prozent.
USA: Tech-Rallye geht weiter
Die US-Börsen haben am Donnerstag weiter an Fahrt gewonnen. Wie schon zur Wochenmitte profitierten insbesondere Technologiewerte von den nachlassenden Sorgen über höhere Zinsen und eine mögliche Rezession in den USA. Nachdem die Verbraucherpreise am Mittwoch gezeigt hatten, dass die Inflationsrate auf ein Zweijahrestief gesunken ist, bestätigten die Erzeugerpreise nun diesen Trend. Sie stiegen zum Vorjahresmonat nur noch um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten im Schnitt 0,4 Prozent erwartet.
Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 1,73 Prozent auf 15.571,98 Punkte an und erreichte das Niveau von Januar 2022. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,14 Prozent auf 34.395,14 Punkte zu.
Kursgewinne in Asien
In Asien haben die Aktienmärkte am Freitag mit Rückenwind der US-Börsen weiter zugelegt. Die sich abschwächende Inflation in den USA treibt die Märkte weiter an. Der Schwung ließ aber nach. In Tokio stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 im späten Handel um 0,1 Prozent. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, legte um 0,2 Prozent zu und der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 0,4 Prozent.
Renten
Bund-Future 132,97 -0,16%\°
Devisen: Euro steigt weiter auf den höchsten Stand seit Februar 2022
Der Euro hat am Freitag seine Kursgewinne der vergangenen Handelstage fortgesetzt und den höchsten Stand seit fast anderthalb Jahren erreicht. Nach wie vor profitierte die Gemeinschaftswährung von einer Kursschwäche des US-Dollar, der unter der Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen in den USA leidet.
Am Morgen stieg der Euro bis auf 1,1243 US-Dollar. So hoch stand der Kurs zuletzt im Februar 2022. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1182 Dollar festgesetzt.
Im Verlauf der Woche hat der Euro im Handel mit dem Dollar mittlerweile mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen. Ursache für die Dollar-Schwäche ist die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen durch die US-Notenbank Fed, nachdem sich die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt unerwartet stark abgeschwächt hat. Am Markt wird zwar auf der nächsten Zinssitzung der Fed Ende Juli fest mit einer Erhöhung gerechnet. Weitere Zinsschritte werden aber zunehmend in Zweifel gezogen, was den Kurs des Dollar deutlich belastet.
Am Devisenmarkt bleibt die Preisentwicklung in den USA ein bestimmendes Thema. Am Nachmittag stehen Daten zu den amerikanischen Importpreisen im Juni auf dem Programm. Die Daten dürften darauf hindeuten, dass sich die allgemeine Teuerung in den USA weiter abschwächen könnte.
Euro/USD 1,1232 0,05
USD/Yen 137,6805 -0,27
Euro/Yen 154,6475 -0,22
Ölpreise kaum verändert - Deutliche Gewinne auf Wochensicht
Die Ölpreise haben sich am Freitag wenig bewegt und damit jüngste kräftige Kursgewinne vorerst nicht fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 81,36 US-Dollar und damit so viel wie am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung stieg geringfügig um zwei Cent auf 76,91 Dollar.
Die aktuelle Kursschwäche des US-Dollars konnte den Notierungen am Ölmarkt kurz vor dem Wochenende keinen weiteren Auftrieb verleihen. In den vergangenen Handelstagen ging es mit den Ölpreisen kräftig nach oben. Durch einen überraschend starker Rückgang der Inflation in den USA war die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen in den USA verstärkt worden, was den Dollar stark belastet hatte.
Seit Montag hat sich der Preis für Rohöl aus der Nordsee mehr als drei Dollar je Barrel verteuert. Da Rohöl auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung den Rohstoff in Ländern außerhalb des Dollarraums günstiger, was die Nachfrage verstärkt und die Preise stützt.
Brent 81,41 0,05 USD
WTI 76,97 0,08 USD
Umstufungen von Aktien
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR CECONOMY AUF 2,20 (1,90) EUR - 'UNDERWEIGHT'
- BERENBERG HEBT KNORR-BREMSE AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 77 (60) EUR
- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 50 (54) EUR - 'HOLD'
- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 238 (237) EUR - 'NEUTRAL'
- HSBC HEBT ZIEL FÜR FIELMANN AUF 60 (47) EUR - 'BUY'
- HSBC STARTET BAYER MIT 'REDUCE' - ZIEL 45 EUR
- HSBC STARTET MERCK KGAA MIT 'BUY' - ZIEL 200 EUR
- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 53 (52,50) EUR - 'OVERWEIGHT'
- JPMORGAN SENKT BRENNTAG AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 66 (83) EUR
- JPMORGAN SETZT RWE AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'
- MORGAN STANLEY HEBT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 'EQUAL-WEIGHT' (UNDERWEIGHT)
- RBC HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 358 (344) EUR - 'SECTOR PERFORM'
- HSBC STARTET PFIZER MIT 'BUY' - ZIEL 50 USD
- HSBC STARTET MODERNA MIT 'REDUCE' - ZIEL 97 USD
- HSBC STARTET ELI LILLY MIT 'BUY' - ZIEL 560 USD
- HSBC STARTET BRISTOL-MYERS SQUIBB MIT 'REDUCE' - ZIEL 56 USD
- HSBC STARTET ABBVIE MIT 'BUY' - ZIEL 167 USD
- JPMORGAN SENKT AT&T AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 17 (22) USD
- BARCLAYS STARTET MORGAN ADVANCED MATERIALS MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 365 PENCE
- BERENBERG STARTET BEIJER REF MIT 'BUY' - ZIEL 175 SEK
- GOLDMAN HEBT HEINEKEN AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 118 (97) EUR
- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR THALES AUF 163 (161) EUR - 'BUY'
- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 165 (167) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'
- HSBC STARTET ASTRAZENECA MIT 'BUY' - ZIEL 13250 PENCE
- HSBC STARTET GENMAB AS MIT 'BUY' - ZIEL 3320 DKK
- HSBC STARTET GSK MIT 'REDUCE' - ZIEL 1190 PENCE
- HSBC STARTET NOVARTIS MIT 'BUY' - ZIEL 110 CHF
- HSBC STARTET NOVO NORDISK MIT 'BUY' - ZIEL 1250 DKK
- HSBC STARTET ROCHE MIT 'BUY' - ZIEL 320 CHF
- HSBC STARTET SANOFI MIT 'BUY' - ZIEL 120 EUR
- HSBC STARTET SWEDISH ORPHAN BIOVITRUM MIT 'BUY' - ZIEL 290 SEK
- JEFFERIES STARTET NORDIC SEMICONDUCTOR MIT 'BUY' - ZIEL 180 NOK
- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 5350 (5250) PENCE - 'UNDERWEIGHT'
- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AZELIS AUF 28 (28,50) EUR - 'OVERWEIGHT'
- JPMORGAN SETZT IAG AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'
- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SWATCH AUF 315 (305) CHF - 'NEUTRAL'
Termine Unternehmen
06:00 CHE: Ems-Chemie, Halbjahreszahlen (Pk 9.15 h)
07:00 SWE: Ericsson, Q2-Zahlen
08:00 GBR: Burberry, Q1 Trading Update
10:00 DEU: Fresenius Medical Care, außerordentliche Hauptversammlung zur bilanziellen Entflechtung von Fresenius, Frankfurt/M.
11:00 DEU: Volkswagen Konzern Auslieferungen Juni und Q2/23
11:55 USA: UnitedHealth Group, Q2-Zahlen
12:15 USA: Blackrock, Q2-Zahlen
12:45 USA: Wells Fargo, Q2-Zahlen
12:45 USA: State Street, Q2-Zahlen
12:45 USA: J.P. Morgan Chase & Co, Q2-Zahlen
14:00 USA: Citigroup Inc, Q2-Zahlen
Termine Unternehmen ohne Zeitangabe
NOR: Storebrand, Q2-Zahlen
Termine Konjunktur
DEU: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 07/23
06:30 JPN: Kapazitätsauslastung 05/23
06:30 JPN: Industrieproduktion 05/23 (endgültig)
08:00 SWE: Verbraucherpreise 06/23
08:30 CHE: Erzeuger- und Importpreise 06/23
08:00 DEU: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 05/23
08:00 DEU: Großhandelspreise 06/23
10:00 ITA: Handelsbilanz 05/23
10:00 POL: Verbraucherpreise 06/23 (endgültig)
11:00 EUR: Handelsbilanz 05/23
14:30 USA: Im- und Exportpreise 06/23
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 07/23 (vorläufig)
EUR: Fitch Ratingergebnis Irland, EFSF, ESM, Slowakei
EUR: Moody's Ratingergebnis Island, Spanien
Redaktion onvista/dpa-AFX