Dax Vorbörse

Zinsen bleiben der größte Spielverderber - Dax fällt vorbörslich Richtung 15.000

onvista · Uhr
Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Im Dax zeichnet sich erstmals seit März wieder ein Rutsch an die Marke von 15.000 Punkten ab. Der X-Dax signalisierte am Mittwoch eine Stunde vor dem Auftakt einen Abschlag von 0,26 Prozent auf 15.045 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls ein schwacher Start erwartet. 

Zinsen bleiben der größte Spielverderber

"Die Zinsen bleiben für die Aktienmärkte der große Spielverderber", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Bei 20-jähriger Laufzeit steht bei US-Staatsanleihen jetzt die 5 vor dem Komma. Hierzulande bedeuten 3,2 Prozent bei den 20-Jährigen ein neues 12-Jahres-Hoch." Zudem herrsche mit dem nur temporär gelösten US-Haushaltsstreit "Unsicherheit zur Unzeit". 

Seit dem Rekordhoch, das mit 16.528 Punkten von Ende Juli stammt, hat der Dax binnen zwei Monaten fast neun Prozent an Wert verloren. Trotz naher 15.000-Punkte-Marke macht Altmann eine nur geringe Kaufbereitschaft aus. "Die Anleger scheinen nach den Käufen in die letzten Rücksetzer jetzt deutlich weniger liquide zu sein. Zudem scheint das Vertrauen auf eine schnelle und steile Erholung diesmal deutlich geringer zu sein." 

Einzelwerte im Überblick

Aktienseitig mangelt es nachrichtlich auch an Anlässen, um wenigstens bei Einzelwerten wieder einzusteigen. Am ehesten bewegten vorbörslich wieder einmal Analystenkommentare die Kurse - und dies negativ. Die Papiere des Chemikalienhändlers Brenntag sackten vorbörslich um 2,8 Prozent ab wegen einer Abstufung auf "Hold" durch die britische Bank HSBC. Sie drohen nun unter die 200-Tage-Linie zu fallen, die ein beliebter langfristiger Trendindikator ist. 

Nicht auf die Beine kommen außerdem die Zalando-Aktien, vorbörslich geht es für diese nochmals um 1,8 Prozent bergab. Der Kurs droht hier erstmals seit einem Jahr wieder unter die 20-Euro-Marke zu fallen - auch getrieben durch eine aufgegebene Kaufempfehlung der UBS. Nach einem Analystenwechsel geht Yashraj Rajani nicht mehr optimistisch an den Online-Händler heran, denn viel sei in den Markterwartungen schon enthalten.

Wall Street schwach

Die Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen hat die US-Börsen am Dienstag stark belastet. Als Bürde erwies sich, dass die Rendite zehnjähriger US-Anleihen nach robusten Daten vom Arbeitsmarkt auf den höchsten Stand seit 16 Jahren geklettert war. Ein starker Arbeitsmarkt könnte die Notenbank Fed dazu veranlassen, noch stärker gegen die hohe Inflation vorzugehen - mit entsprechend negativen Konsequenzen für die Wirtschaft und damit den Aktienmarkt. Der Dow Jones Industrial verlor 1,29 Prozent auf 33.002,38 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau von Anfang Juni. 

Erneute Verluste in Asien

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben auch am Mittwoch deutlich nachgegeben. Die Sorge vor weiter steigenden Zinsen in den USA belastet die Märkte weiterhin. In Japan sank der Leitindex Nikkei 225 zuletzt um 1,7 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion gab im späten Handel um ein Prozent nach. In China blieben die Börsen wegen eines Feiertags erneut geschlossen.

Renten

Bund-Future            126,92            -0,20%

Devisen: Euro notiert knapp über Zehn-Monats-Tief 

Der Euro hat am Mittwochmorgen knapp über seinem am Vortag markierten Zehn-Monats-Tief notiert. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0470 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0469 Dollar festgelegt.

Im Tagesverlauf stehen sowohl in der Eurozone als auch in den USA die Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister auf dem Programm. Die Unternehmensumfragen liefern einen Blick auf die konjunkturelle Lage. Außerdem veröffentlicht der Dienstleister ADP neue Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Aus den Zentralbanken melden sich einige Redner zu Wort, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Euro/USD                 1,04699           0,03%

USD/Yen                149,1725            0,10%

Euro/Yen                156,1975            0,13%

Ölpreise geben leicht nach 

Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 90,81 US-Dollar. Das waren 11 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 13 Cent auf 89,10 Dollar. 

Aktuell bewegen sich die Erdölpreise etwas unterhalb ihrer mehrmonatigen Höchststände, die sie in der vergangenen Wochen markiert hatten. Getrieben werden die Preise vor allem durch das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Verschärft wird die Lage durch geringe Lagerbestände insbesondere in den USA. 

Tendenzielle Belastung kam in den vergangenen Tagen allerdings durch den aufwertenden Dollar. Er profitiert von der robusten US-Konjunktur und tendenziell steigenden Zinserwartungen an die amerikanische Notenbank Fed. Steigt der Dollarkurs, drückt das zumeist auf die Ölpreise, weil der Rohstoff in der US-Währung gehandelt wird. Interessenten außerhalb des Dollarraums müssen daher mehr für ein Barrel Rohöl bezahlen, was die Nachfrage belastet.

Brent                          90,89         -0,03 USD

WTI                            89,21         -0,02 USD

Umstufungen von Aktien 

- BERENBERG SENKT DEUTSCHE KONSUM REIT AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 4,50 (7,50) EUR 

- CFRA HEBT INFINEON AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 41 (38) EUR 

- HSBC SENKT BRENNTAG AUF 'HOLD' - ZIEL 82 EUR 

- WDH/UBS HEBT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 6,1 (5,4) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/UBS SENKT ZALANDO AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 26,5 (48,0) EUR 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 13,60 (13,20) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT CELLNEX AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 35 (48) EUR 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 68 (69) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BERENBERG HEBT SALMAR AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 540 (460) NOK 

- BERNSTEIN HEBT AIR FRANCE-KLM AUF 'OUTPERFORM' (MP) - ZIEL 15 (17) EUR 

- BERNSTEIN SENKT KERING AUF 'MARKET-PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 492 (582) EUR 

- GOLDMAN HEBT RELX AUF 'BUY' - ZIEL 3405 PENCE 

- HSBC SENKT AZELIS AUF 'HOLD' - ZIEL 20,40 EUR 

- JEFFERIES HEBT AVIVA AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 480 (445) PENCE 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BP AUF 530 (510) PENCE - 'HOLD' 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ENI AUF 19 (18) EUR - 'BUY' 

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 70 (66) EUR - 'BUY' 

- JEFFERIES SENKT LEGAL & GENERAL AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 230 (335) PENCE 

- JPMORGAN HEBT SEVERN TRENT AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 2400 (2425) PENCE 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR IAG AUF 2,90 (2,50) EUR - 'NEUTRAL' 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 3,30 (3,20) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- RBC HEBT COMPASS GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (UNDERP.) - ZIEL 1925 (1675) PENCE 

- RBC HEBT ZIEL FÜR ABB AUF 38,00 (36,50) CHF - 'OUTPERFORM' 

- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR ENEL AUF 7,80 (7,70) EUR - 'BUY' 

- WDH/UBS HEBT ASOS AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 550 (660) PENCE 

- WDH/UBS HEBT ZIEL FÜR NORDEA AUF 151 (148) SEK - 'BUY'

Termine Unternehmen

08:00 GBR: Tesco, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: VDMA, Auftragseingang Maschinenbau 08/23

22:00 USA: ExxonMobil, Erste Aussagen zu Q3

Termine Konjunktur

09:15 SPA: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23

09:45 ITA: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23

09:50 FRA: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 EUR: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23 (2. Veröffentlichung)

10:00 ITA: BIP-Defizit Q2/23

10:30 GBR: Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23 (2. Veröffentlichung)

11:00 EUR: Einzelhandelsumsatz 08/23

11:00 EUR: Erzeugerpreise 08/23

13:00 USA: MBA Hypothekenanträge

14:15 USA: ADP Beschäftigungsänderung 9/23

15:45 USA: S&P Einkaufsmanagerindex Dienstleistung 09/23 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: Auftragseingang Industrie 08/23

16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 08/23 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: ISM-Index 09/23

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

12:30 DEU: Pk zur Neuordnung von Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und RKI u.a. mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

19:00 DEU: Podiumsdiskussion zum Thema «Welche Zukunft hat das Auto? - VW- und Porsche-Chef Oliver Blume im Gespräch». Mit dem Vorstandsvorsitzenden beider Unternehmen sprechen die Chefredakteure der Stuttgarter Zeitung, Joachim Dorfs, und der Stuttgarter Nachrichten, Christoph Reisinger.

19:15 DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt den bulgarischen Ministerpräsidenten Nikolaj Denkow mit militärischen Ehren

+ 1930 gemeinsames Statement

DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun

Hinweis

CHN: Feiertag, kein Börsenhandel

Redaktion onvista/dpa-AFX

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