Dax legt kräftig zu - Hannover Rück und Conti gefragt - Autowerte geben erneut nach
Der Dax kletterte unterstützt von guten Quartalszahlen am Morgen um 200 Punkte oder 1,06 Prozent bis auf 19.430 Punkte.
Continental gefragt
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Experten gedacht, die Aktie war in der ersten Handelsstunde mit einem Zuwachs von gut sechs Prozent stärkster Wert im Dax.
Die Kostensenkungen durch einen Stellenabbau in der Autozulieferung griffen ebenso wie Preiserhöhungen bei Kunden. Zudem läuft das Reifengeschäft rund. Beim Umsatz kam Conti zwar wegen gesunkener Autoproduktion und dem schwierigen Geschäft mit sonstigen Industriekunden unter Druck und erwartet nun auch im Gesamtjahr etwas weniger. Die befürchtete erneute Prognosesenkung in der vor der Abspaltung stehenden Autozulieferung konnten die Hannoveraner aber vermeiden.
Hannover Rück mit guten Quartalszahlen
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet trotz katastrophaler Unwetter mit mehr Gewinn in diesem Jahr. Der Überschuss dürfte auch dank eines positiven Steuereffekts statt mindestens 2,1 Milliarden nun rund 2,3 Milliarden Euro erreichen. Daran sollen auch Hurrikan "Milton" und das Unwetter in Spanien nichts ändern. Für das kommende Jahr setzen sich der scheidende Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz und sein Nachfolger Clemens Jungsthöfel am Montag einen Gewinn von rund 2,4 Milliarden Euro zum Ziel.
An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Kurz nach Handelsstart gewann die Hannover-Rück-Aktie 3,4 Prozent auf 246,60 Euro und gehörte zu den Spitzenreitern im Dax. Damit holte das Papier einen Teil seiner Kursverluste auf, die es seit seinem Rekordhoch von 265,60 Euro Mitte Oktober eingefahren hatte. Im Vergleich zum vergangenen Jahreswechsel hat es nun rund 14 Prozent gewonnen.
Im dritten Quartal verdiente die Hannover Rück 663 Millionen Euro und damit gut anderthalbmal so viel wie ein Jahr zuvor. Ohne einen positiven Steuereffekt von 120 Millionen wäre das Ergebnis jedoch nicht so stark gestiegen wie von Analysten erwartet. In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte der Konzern einen Überschuss von gut 1,8 Milliarden Euro, sodass nur noch knapp eine halbe Milliarde zum neuen Gewinnziel fehlt.
Das dritte Quartal hatte es mit Blick auf Naturkatastrophen in sich. So schlugen die Überschwemmungen in Zentral- und Mitteleuropa im September bei der Hannover Rück mit 225 Millionen Euro so teuer zu Buche wie bislang keine andere Katastrophe in diesem Jahr. Für die Zerstörungen durch Hurrikan "Helene" in den USA legte der Rückversicherer 130 Millionen Euro zur Seite. Der Einsturz einer Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore aus dem ersten Quartal kostet den Rückversicherer jüngsten Angaben zufolge gut 100 Millionen Euro.
Autowerte erneut schwach
Mit Verlusten zwischen einem und zwei Prozent waren die Autowerte Volkswagen, Daimler Truck und Porsche in einem ansonsten sehr bullischen Marktumfeld die stärksten Verlierer im deutschen Leitindex.