Kaum Veränderung nach jüngstem Rekordlauf - Folgen des US-Zukaufs: TeamViewer-Aktie bricht ein
Nach sechs Rekordanstiegen in Folge hat sich der Dax auch am Dienstag stabil gezeigt. Abwarten lautet das Motto der Börse, denn zur Wochenmitte stehen die Inflationsdaten für die USA auf der Agenda. Am Donnerstag wird außerdem die Europäische Zentralbank über die Leitzinsen entscheiden. Mehrheitlich rechnen Volkswirte mit einer kleinen Zinssenkung im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf dann drei Prozent. Es gibt aber auch einige wenige, die einen größeren Schritt erwarten.Der deutsche Leitindex schloss 0,08 Prozent tiefer bei 20.329 Punkten. Zum Wochenstart war der Dax zwar zunächst weiter in Richtung 20.500 Punkte geklettert, hatte den Montag dann aber letztlich etwas schwächer beendet.
Aus börsentechnischer Sicht ist der Dax laut der Hessischen Landesbank (Helaba) nach der jüngsten Rally "überkauft". Eine vorübergehende Korrektur sei daher nicht unwahrscheinlich und sogar ein Rücksetzer bis auf 20.000 Punkte möglich.
Der MDax verlor am Dienstag 0,90 Prozent auf 26.855 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, sank um 0,68 Prozent auf 4.951 Zähler und auch in London und Zürich wurden Verluste verbucht. Die US-Börsen dagegen zeigten sich zum Handelsschluss in Europa nur geringfügig verändert.
Folgen des US-Zukaufs: TeamViewer-Aktie bricht ein
Größter Verlierer unter den deutschen Standardwerten waren die Aktien von TeamViewer. Ein Zukauf in den USA brockte den Papieren des Anbieters von Fernwartungs-Software einen Kursrutsch von fast 12,2 Prozent ein. Die Analysten von Goldman Sachs verwiesen auf eine mit dem Deal steigende Verschuldungsquote von Teamviewer.
Im Dax nahmen Anleger beim absoluten Favoriten Siemens Energy Kursgewinne mit. Es ging um gut 4,4 Prozent abwärts nach einer Vervierfachung des Kurses in diesem Jahr. Bei einem der größten Verlierer 2024, dem Labordienstleister Sartorius, griffen Investoren mit plus rund 6,4 Prozent dagegen zu.
Börsenstart von Talabat belastet Aktien von Delivery Hero
Aktien der Deutschen Telekom lagen leicht im Minus, und zwar fast 0,9 Prozent. Die Papiere der Tochter T-Mobile US waren am Vorabend im späten US-Handel verstärkt unter Druck geraten nach vorsichtigen Aussagen zum vierten Quartal. Prognosen der Allianz für das Jahr 2027 ließen Anleger kalt, der Kurs gab leicht nach.
Delivery Hero sackten um circa 11,9 Prozent ab. Der Essenslieferant hatte seine Tochter Talabat in Dubai an die Börse gebracht. Die Talabat-Aktien starteten schwach.
Eine Kaufempfehlung der Bank of America für die Commerzbank-Aktie ließ diese um rund 1,7 Prozent steigen. Im SDax der kleineren Börsentitel profitierten die Anteile des Vermögensverwalters DWS mit plus 3,5 Prozent von einem positiven Kommentar der Investmentbank JPMorgan.
(mit Material von dpa-AFX)