Dax startet mit deutlichem Gewinn ins neue Quartal - großes Plus bei Thyssenkrupp

Zum Auftakt des neuen Quartals hat der Dax eine kräftige Erholung hingelegt. Nach einem deutlichen Verlust zum Wochenauftakt sprang der Dax am Dienstagfrüh an, gab dann einige Gewinne im weiteren Handelsverlauf ab, setzte zum Schluss aber noch zu einem Spurt an.
Dadurch gewann der Leitindex des deutschen Aktienmarkts letztlich 1,70 Prozent auf 22.539 Punkte. In den vergangenen zehn Handelstagen verbuchte der Dax damit bereits zum fünften Mal eine Kursschwankung von über einem Prozent. Von seinem jüngsten Rekordhoch ist der Leitindex aktuell etwas weniger als 1.000 Punkte entfernt.
Im gesamten Monat März war der Dax praktisch auf der Stelle getreten, nach deutlichen Zugewinnen in den beiden Vormonaten. Im Januar alleine hatte der Dax rund neun Prozent zugelegt. Der MDax der mittelgroßen Werte hatte am Dienstag unterdessen 1,09 Prozent auf 27.961 Punkte zugelegt, der Euro Stoxx 50 stieg um 1,12 Prozent.
Im Fokus der Anleger steht ein großes Zollpaket, das US-Präsident Donald Trump am Mittwoch ankündigen will. Das könnte die internationalen Handelskonflikte weiter verschärfen. Viel Negatives sei in den Kursen inzwischen aber eingepreist, sagten Börsianer. Einige Schnäppchenjäger, die die starke Kursentwicklung im ersten Quartal verpasst hätten, griffen nun zu.
Adidas profitieren von bestätigtem Ausblick für 2025
Im Dax zogen die Titel von Adidas um 3,5 Prozent an. Analysten verwiesen auf Signale des Sportartikelkonzerns zum ersten Quartal und bestätigte Ziele für 2025. Die Zuversicht des Managements resultiere aus der starken Dynamik der Marke Adidas und den gut gefüllten Auftragsbüchern, schrieben die Experten der Investmentbank Stifel.
Eine kräftige Erholungsbewegung vollzogen die Aktien der Commerzbank. Sie legten kurz vor Handelsschluss um 7,3 Prozent auf 22,49 Euro zu und nahmen damit die Dax -Spitze ein. Die Aktien der Deutschen Bank legten zugleich um 2,3 Prozent auf 22,31 Euro zu.
Vor allem die Commerzbank-Papiere haben nach einem bisher starken Jahreslauf zuletzt wieder deutlich nachgegeben. Etwa Mitte März hatten sie den höchsten Stand seit rund 14 Jahren erreicht. Die Unicredit hatte damals grünes Licht von der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten und darf ihren Anteil an der Commerzbank auf knapp unter 30 Prozent erhöhen.
Rally bei Thyssenkrupp geht weiter
Thyssenkrupp bauten im MDax ihre tags zuvor schon hohen Kursgewinne um nochmals 5,6 Prozent aus. Das Rüstungsgeschäft der Marine Sparte treibt die Titel seit einiger Zeit an. Aktienexperte Andreas Lipkow sieht zudem die geplanten US-Strafzölle als positiven Faktor. Sie könnten zu höheren internationalen Stahlpreisen führen, wodurch es zu einer grundlegenden Neuordnung auf dem Stahlmarkt kommen könnte. Andere Stahlaktien wie Salzgitter und Klöckner & Co zogen vor diesem Hintergrund ebenfalls kräftig an.
Die Papiere des Touristikkonzerns Tui gewannen 2,1 Prozent, nachdem Hauck Aufhäuser Investment Banking die Bewertung mit "Buy" aufgenommen hatte.
Die im Kleinwerteindex SDax notierten Vorzüge des Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieters Drägerwerk setzten ihre Aufwärtstendenz seit Mitte März mit einem Kurszuwachs von 7,8 Prozent fort. Das Analysehaus Warburg Research hatte das Kursziel von 55 auf 85 Euro erhöht.
Gold weiter auf rekordhohem Niveau
Der Kurs des Euro gab indes etwas nach. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0801 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0788 (Montag: 1,0815) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9269 (0,9246) Euro.
Der Preis für Gold stieg minimal an. Zuletzt kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) 0,33 Prozent mehr bei 3.133 US-Dollar. Erst am Montag hatte Gold die Marke von 3.100 überstiegen. Das Edelmetall ist vor allem als Krisenwährung und Inflationsschutz gefragt - und hat sich daher in den vergangenen Monaten stark verteuert.
(mit Material von dpa-AFX)