Dax stabilisiert sich - Rüstungsaktien steigen nach Korrektur wieder deutlich

Der Dax hat zur Wochenmitte mit leichten Gewinnen eröffnet und sich damit nach schwachen Vortagen zunächst stabilisiert. Im frühen Handel lag der Dax mit 24.034 Zählern um 0,2 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.
Die Landesbank Helaba verweist auf das vorläufige Ergebnis der Handelsgespräche zwischen China und den USA. Das in London erzielte Rahmenabkommen müsse noch von den Staatschefs Donald Trump und Xi Jinping gebilligt werden. "Mit der EU lassen Ergebnisse der Gespräche aber auf sich warten. Das Wohl und Wehe am Aktienmarkt hängt wohl von den Ergebnissen dieser Verhandlungen ab", so die Analysten.
Der MDax lag am Morgen mit 0,2 Prozent im Plus bei 30.599 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag ebenfalls leicht im Plus.
Rüstungsaktien beenden scharfe Korrektur
Die Aktien aus der deutschen Rüstungsbranche stabilisierten sich nach der jüngsten Korrektur von ihren Rekordhochs ebenfalls. Nach Gewinnmitnahmen in den vergangenen drei Tagen legten die Papiere von Hensoldt, Renk und Rheinmetall zwischen 2,0 und 7,1 Prozent zu.
Die Anteile von Renk waren in der Spitze seit Jahresbeginn um fast 370 Prozent nach oben geschnellt. Daraufhin hatte die Bank of America sie am Vortag gleich um zwei Investmentstufen von "Buy" auf "Underperform" gesenkt, was dem Kurs ein Minus von fast zwölf Prozent eingebrockt und auch Rheinmetall und Hensoldt belastet hatte.
Trotz der Verluste in den vergangenen Handelstagen liegen die Papiere im bisherigen Jahresverlauf deutlich im Plus. So legten die Papiere von Rheinmetall seit Ende 2024 um weiter knapp 172 Prozent zu und bauten damit ihr Plus seit dem Start des russischen Angriffskriegs auf mehr als 1.600 Prozent aus.
Kaufempfehlungen treiben Bayer nach oben
Zwei Kaufempfehlungen trieben die Aktien von Bayer im frühen Handel stark hoch. Die Papiere der Leverkusener kletterten bis auf 27 Euro und damit auf das höchste Niveau seit Oktober 2024. Zuletzt lagen sie noch 2,2 Prozent im Plus.
Die Investmentbanken HSBC und Kepler Cheuvreux votieren nun mit "Buy" - mit Kurszielen bis zu 33 Euro. Ein Großteil des "worst case" für die US-Rechtsstreitigkeiten sowie alle operativen Probleme des Dax-Konzerns seien längst in den Aktienkurs eingepreist, hieß es bei Kepler im Rahmen einer umfassenden Agrarchemie-Branchenanalyse.
Die Experten setzen im Bewertungsmodell sogar ein höheres Prozessrisiko von 15 Milliarden Euro nach bisher 10 Milliarden 10 Euro an, und empfehlen die Papiere von einem der global führenden Agrarchemie-Konzerne dennoch zum Kauf. Zudem verfüge der Konzern über ein ordentliches Pharma- und Gesundheitsportfolio.
Vor allem die US-Rechtsstreitigkeiten rund um den Unkrautvernichter Glyphosat haben Bayer schon Milliarden gekostet. Hinzu kommen Klagen rund um Gesundheitsfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB, die früher von Monsanto verkauft worden war. Beides hatte sich Bayer mit der Monsanto-Übernahme ins Haus geholt.
(mit Material von dpa-AFX)