GOLD - Wie ich als aktiver Händler derzeit vorgehe!

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Goldchart! Was passiert, wenn die visuelle Information des Charts auf die Retina meines Auges auftrifft, dort rezipiert wird, die Information über meinen Nervus opticus in Richtung Neurocranium und das dort sitzende Cerebrum transportiert und in der Großhirnrinde, dem Cortex cerebri, final verarbeitet wird ? Mit "Final verarbeiten" meine ich meinen Denkprozess.

Wie bei einem professionellen (!) Pokerspieler laufen in Windeseile Kalkulationsprozesse ab. Während es beim Pokern darum geht, Wahrscheinlichkeiten zu ermitteln, welche Hände der Opponent haben könnte, geht es beim charttechnischen Analysieren darum, Wahrscheinlichkeiten für die Entstehung verschiedener Kursmuster (Patterns) zu ermitteln und den jeweiligen Reifungsprozess der Muster zu erkennen.

Gold korrigiert seit 06. August. Bisher ist das dabei entstehende Kursmuster nicht eindeutig typisierbar. In den zurückliegenden Handelstagen fällt auf, dass eine mittelgradige Unterstützung bei 1.863 USD den Goldpreis leicht nach oben abprallen läßt.

Chart2: WENN der Goldpreis in den nächsten Tagen/Wochen entsprechend des grauen Pfeils in Richtung der schwarz gestrichelt dargestellten flachen Abwärtstrendlinie bei 1.940-1.950 USD ansteigen könnte, würde das Pattern eines bullischen Keils in den Fokus geraten. Eine solche Korrektur in einem Keil kündigt eine größere Ausbruchbewegung nach oben an. Ein flacher Verlauf der Oberkante begünstigt die Erfolgsaussichten für einen Ausbruch.

Chart3: WENN die Erholung der zurückliegenden Handelstage nur überschaubar verläuft und die flache Abwärtstrendlinie nicht angelaufen werden kann, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir es bei der mehrwöchigen Korrektur mit einem fallenden und damit bärischen Dreieck zu tun haben könnten. In diesem Falle würde der Goldpreis recht bald wieder beginnen, zu bröckeln. S. grauer Pfeil. Eine größere Abwärtskorrektur würde möglich werden.

Beobachtet wird die weitere Entwicklung des US-Dollars und die Reaktion der Edelmetalle. Der Intermarketaspekt ist wichtig.

Derzeit wissen wir: Gold könnte in einem bullischen Keil oder in einem bärischen Dreieck korrigieren. Handelt man eine solche "Kann steigen oder kann fallen" Situation ? Meines Erachtens nicht. Oder nur mit sehr kleiner Size eher long. Im Gold ist der Korrektur ein ausgeprägter Aufwärtstrend vorgeschaltet. Es ist die Grundregel des Tradings in Richtung des Haupttrends zu handeln und sich nicht dagegen zu stellen.

Was machen wir jetzt ? Richtig, wir warten und beobachten!

Wenn der Goldpreis in Richtung der schwarz gestrichelten Abwärtstrendlinie, die die Oberkante des potentiellen bullischen Keils darstellt, bei 1.940-1.950 USD ansteigen kann, schlägt das Pendel in Richtung bullischer Keil aus. Dann könnte man sich mit einer ersten Longposition in das bullische Pattern einkaufen. Die eigentliche Position würde man dann aufbauen, wenn der Goldpreis aus dem Keil regelkonform beginnt nach oben auszubrechen. Also ein überzeugender, möglichst dynamischer Anstieg auf Tagesschlusskursbasis über 1.950 USD.

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GodmodeTrader 2020 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading)

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