Sind ETFs sinnvoll oder gefährlich? Hier sind 3 Vor- und 3 Nachteile dieser beliebten Fondsform!

Fool.de · Uhr

An ETFs wie an vielen anderen Anlageinstrumenten scheiden sich derzeit die Geister. Während die einen sie für gefährlich halten, bezeichnen sie andere Anleger als die beste Anlageerfindung überhaupt. Aber wie kommt so ein Zwiespalt zustande? Wenn alle Risiken und Chancen bekannt sind, dürfte es doch eigentlich keine zwei Meinungen geben.

Wenn wir uns börsengehandelte Fonds (ETFs) einmal im Detail anschauen, gehen die Meinungen relativ wahrscheinlich wieder zusammen, denn der Grund des Zwiespalts liegt in dessen Vielfältigkeit und Ausgestaltung. Hier sind einige Vor- und Nachteile der ETFs, die die kontroversen Meinungen erklären.

Zunächst drei Nachteile.

1. Einsatz von Swaps

Einige ETFs setzen zur Nachbildung des Index sogenannte Swaps (Derivate) ein. Zwar sind sie meist abgesichert, aber im Ernstfall könnten sich plötzlich Wertpapiere im Fonds befinden, die nicht zum nachgebildeten Index gehören.

Zudem ist der Swap nicht Teil des Sondervermögens, was bei einer Insolvenz des Swap-Partners zu einem Totalverlust führen könnte. Hier muss der Anleger genau hinschauen. So bestehen manche ETFs zu 100 % aus Swaps.

2. Zu viele Spezial-ETFs

Oft ist nicht nachvollziehbar, warum für jedes noch so kleine Anlagegebiet ein ETF aufgelegt wird. Für den Privatanleger sind sie in den meisten Fällen zu risikoreich und nicht sinnvoll. Banken sehen ETFs jedoch aus ihrer Sichtweise, möchten den gesamten Markt und jede Nachfrage abdecken sowie möglichst viel Geld verdienen. Wir Anleger müssen deshalb lernen, nur jene ETFs zu wählen, die genau zu unseren Vorstellungen passen, und den Rest zu ignorieren.

3. Mögliche Übergewichtung einzelner Titel

Ein ETF bildet stets einen Index ab und fragt nicht danach, ob dieser vielleicht risikoreich zusammengesetzt ist. Indizes wiederum sind meist nach der Marktkapitalisierung der einzelnen Unternehmen zusammengestellt, was zu einem starken Ungleichgewicht führen kann. Besser und risikoärmer wäre es sicherlich, wenn die Gewichtung regelmäßig ausbalanciert werden würde.

Bei großen Indizes wie dem S&P 500 fällt dieses Ungleichgewicht nicht stärker auf, aber bei kleineren Märkten wie beispielsweise dem DAX können einige Werte über 10 % ausmachen, während andere nur 0,63 % beitragen. Zwar hat der DAX diese Ungleichgewichtung seit seinem Bestehen leicht überstanden, aber die Risiken könnten dennoch besser verteilt sein.

Und nun zu einigen Vorteilen.

1. Geringe Kosten

Vergleicht man die geringen ETF-Jahresgebühren, die meist deutlich unter 1 % des Vermögens liegen, mit den Gebühren der managergeführten Fonds, spart der Anleger wahrscheinlich jedes Jahr mindestens 1 % an Kosten. Kauft der Investor zudem an der Börse, fallen darüber hinaus alle Ausgabeaufschläge weg. Diese geringeren Kosten erhöhen zeitgleich die Anlegerrendite, was ein eindeutiger Vorteil ist.

2. Breite Streuung bei geringen Anlagesummen

Gerade Kleinanleger hatten in früheren Zeiten kaum eine Chance, aus ihrem Kapital mehr zu machen. Heute können sie sich weltweit an allen Indizes beteiligen und so mit wenig Geld sehr breit streuen. Und gerade diese breite Streuung ist für Privatanleger sehr wichtig, will er eine möglichst kontinuierliche Kapitalentwicklung und immer wieder neue Vermögenshöchststände erreichen.

3. Im Durchschnitt eine bessere Rendite

ETFs bilden Indizes nach, nicht mehr und nicht weniger. In Summe führt dieses simple Prinzip jedoch zu höheren Renditen, als die meisten Fondsmanager erreichen. Neben den Kosten erklärt dies den großen Erfolg von ETFs.

Foolishes Fazit

Allein diese wenigen Vor- und Nachteile lassen erkennen, warum ETFs so kontrovers diskutiert werden. Am Ende können sie genauso nützlich wie risikoreich sein. Es kommt deshalb bei der Auswahl immer darauf an, bestimmte Kriterien zu beachten und Spezialfonds möglichst zu meiden.

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