CONTIGAS Dt. Energie

CONTIGAS ist eine Holdinggesellschaft ohne eigenes Versorgungsgeschäft. Das Ergebnis der CONTIGAS setzt sich deshalb ausschließlich aus Finanzerträgen zusammen. Seit dem 1. Januar 1999 besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der ehemaligen Bayernwerk AG, jetzt E.ON Energie AG und CONTIGAS.

Nach der Umwandlung von 1999 ist die E.ON Energie AG vertraglich verpflichtet, den außenstehenden Aktionären der CONTIGAS eine Barabfindung in Höhe von 109,70 DM (56,09 ¿) je Stückaktie oder einen angemessenen Ausgleich in Höhe von jährlich 5,08 DM (2,60 ¿) je Stückaktie zu zahlen.

Beim Landgericht München I wurden Anträge auf gerichtliche Bestimmung einer angemessenen Abfindung und eines angemessenen Ausgleichs gestellt. Dieses sogenannte Spruchstellenverfahren wurde in einem umfassenden Gesamtvergleich von insgesamt 13 im E.ON Energie-Konzern anhängigen Spruchstellen- und Klageverfahren am 25. März 2004 beendet. Weitere jahrelange gerichtliche Auseinandersetzungen konnten so vermieden werden. Die Veröffentlichung des Gesamtvergleichs erfolgte am 27. April 2004 im Bundesanzeiger, in diversen überregionalen Zeitungen sowie im Internet (www.contigas.de).

Der Vergleich sieht als wesentliches Ergebnis für die Aktionäre der CONTIGAS die Möglichkeit vor, ihre CONTIGAS-Aktien entweder in bar oder gegen eine Sachabfindung in Aktien der E.ON AG an E.ON Energie AG zu veräußern. Die Barabfindung erhöhte sich um 10,91 ¿ auf 67,00 ¿ je Aktie, bei Annahme des Sachabfindungsangebots um 16,41 ¿ auf einen Gegenwert von 72,50 ¿ je Aktie. Darüber hinaus wurde die feste jährliche Ausgleichszahlung rückwirkend von 2,60 ¿ auf 3,11 ¿ je Aktie erhöht. Die E.ON Energie AG hat sich verpflichtet, spätestens bis Mitte 2008 allen Aktionären der CONTIGAS ein freiwilliges Tauschangebot zu unterbreiten, wonach die CONTIGAS-Aktionäre ihre Aktien zu 80,00 ¿ in bar oder 85,00 ¿ in E.ON AG-Aktien an E.ON Energie AG veräußern können. Sollte bereits vorher bei CONTIGAS eine Konzernierungsmaßnahme beschlossen werden, wird dieses Tauschangebot von E.ON Energie AG vor dieser Konzernierungsmaßnahme unterbreitet.

Bis zum Ablauf der Frist am 28. Juni 2004 wurden der E.ON Energie AG im Rahmen des Vergleichs insgesamt 75.446 Aktien angedient, das entspricht 0,16 % des CONTIGAS-Grundkapitals. Nach Abwicklung des Gesamtvergleichs wurden noch ca. 1,13 % des Grundkapitals der CONTIGAS von außenstehenden Aktionären gehalten.

Mit dem Gesamtvergleich im Spruchstellenverfahren konnten auch die sieben im August 2003 gegen CONTIGAS erhobenen Feststellungsklagen einvernehmlich beigelegt werden. Gegenstand dieser Klagen war die Frage, ob die am 8. April 2003 erfolgte Veräußerung der von CONTIGAS gehaltenen 27,09 %igen E.ON Bayern-Beteiligung an E.ON Energie AG nach den Grundsätzen der ¿Holzmüller¿-Rechtsprechung eines Beschlusses der CONTIGAS-Hauptversammlung bedurft hätte. Eine noch nachträglich erhobene Feststellungsklage wurde ebenfalls in 2004 beendet.

Die mit rd. 98,87 % an der CONTIGAS beteiligte E.ON Energie AG, München, teilte der CONTIGAS am 15. November 2004 mit, dass sie eine Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre der CONTIGAS auf sie gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung (Verfahren nach §§ 327a ff. AktG) prüft und dass sie in diesem Zusammenhang beim Landgericht München I am 15. November 2004 einen Antrag auf Bestellung eines sachverständigen Prüfers zwecks Prüfung der Angemessenheit der durch die E.ON Energie AG in diesem Verfahren dann festzulegenden Barabfindung gestellt hat.

Die CONTIGAS hält Beteiligungen an den Gesellschaften Thüga (18,9 %), Gasversorgung Thüringen GmbH (51,0 %) und Avacon AG (3,9 %). Die Ertragslage der CONTIGAS wird im Wesentlichen von der Ausgleichszahlung der E.ON Ruhrgas Thüga Holding GmbH aus deren Gewinnabführungsvertrag mit der Thüga und von den Ausschüttungen der Gasversorgung Thüringen GmbH und der Avacon AG bestimmt. Bei der Gasversorgung Thüringen GmbH wird die ¿stille Gesellschaft¿ zum 30. September 2005 nach Unternehmensangaben beendet werden. Das Ergebnis der CONTIGAS wird aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages an die E.ON Energie AG abgeführt. Die außenstehenden Aktionäre der CONTIGAS erhalten von der E.ON Energie AG eine Ausgleichszahlung von 3,11 ¿ je Stückaktie. Im so genannten Gesamtvergleich vom 25. März 2004 wurde die feste jährliche Ausgleichszahlung rückwirkend von 2,60 ¿ auf 3,11 ¿ je Stückaktie erhöht.

Im Jahr 2001 haben sich für die CONTIGAS Deutsche-Energie AG bedeutende Veränderungen ergeben. So beschloss die HV am 2. Juli 2001 wesentliche Teile der CONTIGAS als Sacheinlage gegen Gewährung von Aktien in die Thüga AG einzubringen. Damit wurde das operative Geschäft zweier Gesellschaften zusammengeführt, die seit Mitte des 19. Jh. im Energiemarkt tätig sind und eine ähnliche Geschäftsstrategie verfolgen. Mit Datum vom 19./30. November 2001 wurde dann zwischen Thüga und CONTIGAS ein Geschäftsbesorgungsvertrag abgeschlossen. Danach betreut Thüga die bei CONTIGAS verbliebenen Beteiligungen und Aktivitäten. Seither ist CONTIGAS eine Holding ohne operative Funktion.

Im Rahmen einer Neustrukturierung im Beteiligungskreis der Bayernwerk AG (gehört zur E.ON AG) hat diese 1999 ein Aktienpaket von 40% an der EVO Energieversorgung Oberfranken AG als Sacheinlage in die CONTIGAS AG eingebracht; dadurch stieg der Anteil auf 84,4%. Gleichzeitig ist den außenstehenden CONTIGAS-Aktionären ein Abfindungsangebot unterbreitet worden, das von einer Großzahl angenommen wurde.