China bestätigt Wiederaufnahme des Frachtverkehrs mit Nordkorea

dpa-AFX · Uhr

PEKING (dpa-AFX) - China hat die Wiederaufnahme des Frachtverkehrs mit Nordkorea bestätigt. Nach langer Unterbrechung wegen der Pandemie hatte das Nachbarland nach Medienberichten erstmals wieder einen Güterzug über den Fluss Yalu nach China geschickt. Chinas Außenamtssprecher Zhao Lijian berichtete am Montag vor der Presse in Peking, der Güterverkehr mit der Bahn zwischen der nordkoreanischen Stadt Sinuiju und der chinesischen Grenzstadt Dandong sei nach Verhandlungen mit Pjöngjang wieder aufgenommen worden.

Beide Seiten träfen Vorkehrungen gegen das Virus, um den normalen Handel zu erleichtern, betonte der Sprecher. Nach Presseberichten aus Südkorea war der Güterzug am Sonntag über die chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke nach Dandong gefahren. Es sei das erste Mal seit anderthalb Jahren, dass Nordkorea formal seine Landesgrenze zu China wieder geöffnet habe, berichtete Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap. Es war nicht bekannt, ob der Zug beladen oder leer war. Er soll mit Gütern für die "Notfallversorgung" zurückfahren, schrieb Yonhap.

Nach dem neuerlichen Raketentest Nordkoreas rief der chinesische Außenamtssprecher alle Beteiligten zum Dialog auf, um gemeinsam auf eine politische Lösung hinzuarbeiten. Sie sollten sich auf Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel konzentrieren. Es gebe Gründe für die jüngste Entwicklung, sagte der Sprecher.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat unterworfen, die auch mit der Zustimmung der Vetomacht China verhängt wurden. Die Folgen der Corona-Pandemie setzten dem Land zusätzlich stark zu. Aus Furcht vor einer Einschleppung des Virus machte es seine Grenzen schon frühzeitig dicht, was sich stark auf den Handel mit China auswirkte.

Allerdings berichtete Südkoreas Geheimdienst Ende Oktober, dass die Zahl der Schiffe, die aus China Güter für lebensnotwendige Güter nach Nordkorea bringen, schon seit Juli wieder zugenommen habe. Auch wird Nordkorea vorgeworfen, die Sanktionen unter anderem durch Öl- und Kohle-Umladungen von Schiff zu Schiff zu umgehen./lw/DP/jha

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