Siemens baut mit Start-up Freyr digitale Batterie-Fabriken

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München (Reuters) - Das aus Norwegen stammende Start-up Freyr plant und baut mit Siemens-Technik zwei "Gigafactories" für Batterien.

Die beiden Unternehmen besiegelten am Montag auf der Hannover Messe eine Partnerschaft, die den Münchner Konzern zum bevorzugten Lieferanten für Automatisierung und Digitalisierung der Batteriefabriken für die Elektromobilität und Speicherung von Energie macht. Freyr habe das Projekt von vornherein als echte "digitale Fabrik" aufgesetzt, in der Hardware und Software aufeinander abgestimmt sind, sagte Rainer Brehm, der bei Siemens das Geschäft mit der Industrieautomatisierung leitet, der Nachrichtenagentur Reuters.

Für Siemens ist die Batterietechnik eines der wichtigsten Anwendungsfelder für seine "XCelerator"-Plattform, die Hardware und Software in der Industrieautomatisierung verbindet. Sie sei bei Freyr so umfassend wie bei keinem anderen Hersteller im Einsatz. Siemens wolle der "wichtigste Partner für Batteriehersteller weltweit" werden, sagte der für die Sparte Digital Industries zuständige Vorstand Cedrik Neike. Die Branche boomt angesichts des steigenden Bedarfs für Energiespeicher. "Von allen Branchen, die wir sehen, ist der Produktionsprozess bei Batterien bisher am wenigsten ausgereift, weil die Branche noch so jung ist. Die Möglichkeiten, sie zu optimieren, sind riesig", sagte Brehm.

Statt der bisher üblichen 18 Produktionsschritte will Freyr mit acht auskommen, wie deren Chef Tom Einar Jensen zu Reuters sagte. "Mit Siemens können wir die Produktion schneller und besser hochfahren, und das mit einer deutlich geringeren Ausschussquote. Das dauert normalerweise bis zu 36 Monate, wir wollen das in maximal der halben Zeit schaffen." Bis 2025 will die seit knapp zwei Jahren an der New Yorker Börse notierte Freyr pro Jahr Batterien mit einer Leistung von 50 Gigawatt (GW) produzieren können, bis 2030 sogar 200 GW. Die erste Fabrik in Norwegen ist im Bau, eine zweite in den USA soll folgen. Größter Abnehmer von Freyr ist bisher der japanische Motorenhersteller Nidec.

(Bericht von Alexander Hübner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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