Presse: UBS-Führungskräfte müssen Stellenabbauprogramm erstellen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die Konkurrentin UBS müssen nun die Spar- und Abbaupläne für die fusionierte Großbank konkretisiert werden. Die Chefs auf der dritten Führungsebene unterhalb der Konzernleitung hätten in der vergangenen Woche Pläne ausarbeiten müssen, wie sich in der neuen gemeinsamen Abteilung 30 Prozent der Angestellten einsparen ließen, berichtete die "SonntagsZeitung" in ihrer aktuellen Ausgabe.

Bei der Erstellung der Listen für den Arbeitskräfteabbau ("Reduction in Force" RIF) im September seien jeweils Chefs von der UBS und von der CS dabei gewesen. Laut "SonntagsZeitung" sollen nicht nur CS-Leute entlassen werden, auch UBS-Angestellte müssten um ihre Stelle fürchten. In der Praxis müssten aber wohl viel mehr CS-Angestellte gehen als "UBSler", zitiert die "SonntagsZeitung" einen Mitarbeiter der Bank.

Dazu komme ein Sparprogramm bei weiteren direkten Kosten - etwa für Spesen, Reisen, Software-Lizenzen oder auch für Berater. Hier müssten die Führungskräfte nochmals Einsparungen in der Höhe von 10 bis 20 Prozent vorweisen.

Die UBS hat bisher ihre Abbaupläne in der Folge der offiziell am 12. Juni erfolgten CS-Übernahme nicht konkretisiert. Verschiedene Medien hatten spekuliert, dass die Großbank weltweit rund 30 000 bis 35 000 Stellen abbauen könnte. Ende 2022 zählten die beiden Großbanken zusammen über 120 000 Mitarbeitende, allerdings dürften in der Zwischenzeit bereits Tausende von Angestellten das Institut verlassen haben.

Bezüglich Immobilien der neuen Großbank sei es klar, dass der Uetlihof in Zürich geleert werden soll, schreibt die "SonntagsZeitung". Die dortigen CS-Mitarbeitenden aus der Investment Bank oder dem Firmenkundengeschäft sollen demnach größtenteils in ein UBS-Gebäude nach Opfikon verlegt werden.

Für den Uetlihof müsste die UBS in diesem Fall einen Nachmieter finden, ansonsten könnten Kosten von einer halben Milliarde Franken anfallen. Die CS hatte das Gebäude 2012 an den norwegischen Staatsfonds verkauft, sie ist aber offenbar noch für über zehn Jahre zur Miete verpflichtet.

Die UBS wolle die Stadt Zürich nun doch noch überreden, das Gebäude zu kaufen, hieß es weiter. Vergangenes Jahr war ein solcher Kauf noch gescheitert. Der Zürcher Gemeinderat hatte einen Nachtragskredit von 1,2 Milliarden Franken für den Kauf des Bürokomplexes abgelehnt.

Eine UBS-Sprecherin wollte am Sonntag den Bericht auf Anfrage der Schweizer Finanz-Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

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