Autozulieferer Vitesco holt nach schwachem Start auf

Frankfurt (Reuters) - Der Autozulieferer Vitesco hat nach einem schwachem Jahresstart im zweiten Quartal besser abgeschnitten.
Von April bis Juni stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis war mit 76,3 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie vor Jahresfrist und höher als von Analysten erwartet. Die bereinigte operative Marge verbesserte sich auf 3,1 Prozent, wie Vitesco am Donnerstag mitteilte. "Die verbesserte Profitabilität gibt uns den nötigen Schwung, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", erklärte Finanzchef Werner Volz. Die Aktien des kürzlich in den MDax aufgestiegenen Unternehmens aus Regensburg gewannen mehr als fünf Prozent.
Vitesco hat sich für 2023 eine leichte Steigerung des Umsatzes auf 9,2 bis 9,7 Milliarden Euro von 9,1 Milliarden im vergangenen Jahr vorgenommen. Die bereinigte operative Marge soll auf 2,9 bis 3,4 Prozent zulegen von 2,5 Prozent 2022. Das im Abbau befindliche Kerngeschäft mit Teilen für Verbrennungsmotoren erzielte eine Rendite von 6,7 Prozent. Der mit dem Umschwung zu Elektroautos einhergehende Rückzug aus der konventionellen Antriebstechnik ging mit Belastungen einher. So kam es zu Verlusten bei Verkäufen von Firmenteilen und Abschreibungen auf noch vorhandene Vermögenswerte. Im ersten Halbjahr fiel deshalb ein Betriebsverlust von rund neun Millionen Euro an.
Das noch kleinere Geschäft mit Technik für Elektroautos verzeichnete zwar kräftiges Umsatzwachstum, machte aber 31 Millionen Euro Verlust - immerhin halb soviel wie im Vorjahreszeitraum. Die Zukunftssparte fuhr im abgelaufenen Quartal unterdessen schon 90 Prozent des Auftragseingangs von fünf Milliarden Euro ein. Für das Gesamtjahr habe Vitesco hier einen Auftragseingang von acht bis zehn Milliarden Euro fest im Blick, sagte Vorstandschef Andreas Wolf. Die Nachfrage der Autobauer sei in Deutschland und China hoch. Es bleibe dabei, dass die Sparte im kommenden Jahr profitabel werde.
(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Patricia Weiß. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)