KfW - 300 Milliarden Euro für Energienetzausbau nötig

Düsseldorf (Reuters) - In Deutschland müssen nach Einschätzung der Staatsbank KfW bis 2050 Hunderte Milliarden in die Energieinfrastruktur investiert werden.
"Der notwendige Ausbau erneuerbarer Energien erfordert geeignete und flexible Übertragungs- und Verteilnetze und erfordert hohe Investitionen", teilte die Förderbank am Dienstag auf ihrer ersten Investorenkonferenz mit. Laut einer im Auftrag der KfW erstellten Prognos-Studie sind bis zur Mitte des Jahrhunderts allein für die Netzinfrastruktur zusätzliche Investitionen von rund 300 Milliarden Euro erforderlich.
Die Mittel könnten nicht allein von der öffentlichen Hand kommen. KfW-Chef Stefan Wintels betonte, zur Finanzierung der Energiewende bedürfe es eines starken Kapitalmarktes. Dazu wolle die Bank den Dialog von Finanzindustrie, Realwirtschaft und Politik fördern und sich für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen einsetzen. "Wir werden versuchen, den Appetit der Kapitalmärkte mit den angebotenen Investitionen in Einklang zu bringen", sagte Wintels.
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der wie Allianz-Chef Oliver Bäte und Uniper-Chef Michael Lewis an der Konferenz teilnahm, fügte hinzu, günstige, verlässliche und nachhaltige Energiequellen könnten zum dringend benötigten Wirtschaftswachstum beitragen. "Als globale Bank mit Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten möchten wir dazu beitragen, die Kapitalmarktstrukturen in Deutschland und Europa zu verbessern und den Dialog mit Investoren auszubauen."
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein und den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent steigern. "Nachdem Erneuerbare in 2023 erstmals mehr als die Hälfte der Stromversorgung in Deutschland abdeckten, sind diese verbindlichen Klimaziele in Reichweite", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der nächste Meilenstein sei der Ausbau der Energieinfrastruktur.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)