Übernahme

Rio Tinto schluckt Lithiumproduzent Arcadium für 6,7 Milliarden Dollar

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Casimiro PT/Shutterstock.com

Melbourne (Reuters) - Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto übernimmt Arcadium Lithium für 6,7 Milliarden Dollar und steigt damit zu einem der weltweit größten Lithiumproduzenten auf.

Rio Tinto legt 5,85 Dollar je Aktie in bar für den in den USA ansässigen Lithiumförderer auf den Tisch - ein Aufschlag von fast 90 Prozent auf den Schlusskurs von Arcadium am 3. Oktober, dem Tag bevor der mögliche Deal durchsickerte. Durch die Übernahme erhöhe Rio Tinto seine Präsenz in einem "wachstumsstarken, attraktiven Markt zum richtigen Zeitpunkt", erklärte Vorstandschef Jakob Stausholm am Mittwoch. Der Konzern sichert sich damit Zugang zu Lithiumminen, Verarbeitungsanlagen und Lagerstätten in Argentinien, Australien, Kanada und den USA.

Zugleich gewinnt Rio Tinto wichtige Kunden aus der Autoindustrie wie Tesla, BMW und General Motors. Mit dem Deal würde Rio neben Albemarle und SQM zu einem der größten Produzenten des begehrten Metalls für Batterien von Elektrofahrzeugen werden. Die Lithiumpreise sind aufgrund des Überangebots in China und einer Verlangsamung des Absatzes von Elektrofahrzeugen gesunken, was Minenbetreiber dieses Metalls zu attraktiven Übernahmezielen macht. Die Aktien von Arcadium sind seit Jahresbeginn um mehr als 37 Prozent gefallen, der Börsenwert schrumpfte damit auf 4,56 Milliarden Dollar.

Jason Beddow, Geschäftsführer des australischen Fondsmanagers Argo Investments, der Anteile an Rio hält, hält den Deal für sinnvoll, auch wenn der Bergbaukonzern eine hohe Prämie zahle. "Sie liegen geografisch nahe beieinander und nutzen beide die Wasserkraft in Quebec. Rio verfügt über ein starkes Chemiegeschäft in Kanada, in das sich diese Übernahme einfügen wird." Der Abschluss des Deals, der bereits einstimmig von den Vorständen beider Unternehmen genehmigt wurde, wird für Mitte 2025 erwartet. Rio Tinto ist bereits einer der weltweit größten Produzenten von Kupfer, das zur Herstellung von Kabeln, Baumaschinen, Elektronik und anderen Geräten verwendet wird, sowie von Eisenerz und anderen Metallen.

(Bericht von Archishma Iyer in Bangalore und Melanie Burton in Melbourne, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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