US-Gesandter: Libanon nicht mit anderen Konflikten verknüpfen

dpa-AFX · Uhr

BEIRUT (dpa-AFX) - Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochstein, will den Krieg zwischen Israel und der Hisbollah von anderen Konflikten entkoppeln. "Es lag und liegt nicht im Interesse der Libanesen, die Zukunft des Libanon mit anderen Konflikten in der Region zu verknüpfen", sagte Hochstein in Beirut nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri, der mit der Hisbollah verbündet ist.

Hochstein reiste rund zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA in den Libanon, um über eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu beraten. Zwei Wochen vor der US-Wahl sei dieser Besuch Hochsteins "die letzte Chance (...), zu einer Lösung zu kommen", sagte Berri vor den Gesprächen. Die beiden hätten sein "sehr konstruktives Treffen" gehabt, sagte Hochstein.

Die Hisbollah hatte vor einem Jahr mit neuem Beschuss auf Israel begonnen, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Seitdem eskalierte der neue Konflikt zu einem weiteren, parallel laufenden Krieg.

Fehlende Umsetzung von UN-Resolution als Hauptgrund für Konflikt

Hochstein sieht die fehlende Umsetzung der UN-Resolution 1701 von 2006 als einen Hauptgrund für den aktuellen Konflikt. "Wir müssen ehrlich sein. Niemand hat etwas getan, um (die Resolution) umzusetzen", sagte Hochstein. Die fehlende Umsetzung über Jahre habe zum heutigen Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah beigetragen.

Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates verbot die Präsenz von Hisbollah-Kämpfern südlich des Litani-Flusses, im Grenzgebiet zu Israel. Stattdessen sollte das libanesische Militär im Südlibanon stationiert werden. Die israelischen Truppen wiederum mussten sich hinter die als Blaue Linie bekannte Grenze zurückziehen. Hisbollah-Kämpfer kehrten aber nach und nach wieder in das verbotene Gebiet zurück./jot/DP/mis

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