Angebot vorgelegt

VAE-Investoren wollen Russland-Geschäft von UniCredit kaufen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Drei Investmentfirmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten haben dem italienischen Finanzministerium ein Angebot zum Kauf des Russland-Geschäfts der Großbank UniCredit vorgelegt.

Der vorgeschlagene Kaufpreis liege allerdings rund 60 Prozent unter dem geschätzten Marktwert, geht aus einem Dokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Demnach planen die in Dubai ansässigen Investmentfirmen Asas Capital und Mada Capital die Gründung einer Zweckgesellschaft, die gemeinsam mit dem in Russland tätigen Investor Inweasta auftreten soll. Zuvor hatte die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" über das Angebot berichtet. Asas, Mada und Inweasta reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.

Die Inweasta könnte bei dem Plan eine Schlüsselrolle spielen. Das Unternehmen ist auf grenzüberschreitende Transaktionen spezialisiert und hat im Vorjahr das russische Lebensversicherungsgeschäft der tschechischen PPF-Gruppe übernommen. Die Transaktion war seinerzeit von der russischen Zentralbank und dem für ausländische Investitionen zuständigen Unterausschuss genehmigt worden. "Inweasta erleichtert die Einholung aller notwendigen behördlichen Genehmigungen und Transaktionsdokumente in Russland", heißt es in dem Dokument.

Westliche Unternehmen benötigen für den Verkauf von Vermögenswerten in Russland ein Präsidialdekret sowie die Zustimmung der Zentralbank – Hürden, die den Ausstieg aus dem russischen Markt erheblich erschweren.

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UniCredit-Chef Andrea Orcel strebt einen geordneten Rückzug ohne gravierende Verluste an, doch der politische Druck wächst. Die italienische Regierung drängt auf einen vollständigen Ausstieg bis Mitte Januar, was als Voraussetzung für ihre Zustimmung zur geplanten Übernahme der Banco BPM gilt. UniCredit wehrt sich unterdessen juristisch gegen strengere Ausstiegsauflagen, die die Europäische Zentralbank (EZB) durchsetzen will.

Auch bei der RBI laufen Verkaufsgespräche für das Russland-Geschäft, während gleichzeitig die Aktivitäten zurückgefahren werden. Die Bank räumte zuletzt ein, dass es Interessenten gebe, ein möglicher Verkauf jedoch bislang an russischen Genehmigungen gescheitert sei.

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