Brüssel gibt grünes Licht für Beitritt Bulgariens zum Euro-Raum im Jahr 2026

Reuters · Uhr
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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Bulgarien kann aus Sicht Brüssels im kommenden Jahr der Euro-Zone beitreten.

"Die Europäische Kommission kam heute zu dem Schluss, dass Bulgarien bereit ist, den Euro ab dem 1. Januar 2026 einzuführen", teilte die EU-Behörde am Mittwoch mit. Sie sprach von einem "wichtigen Meilenstein", der Bulgarien zum 21. Mitgliedstaat im Euroraum machen würde. Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, der Euro sei ein greifbares Symbol für die Stärke und Einheit Europas: "Bulgarien ist seiner Einführung als Währung heute einen Schritt näher gekommen." Dank des Euro werde Bulgariens Wirtschaft gestärkt.

Länder der Europäischen Union, die die einheitliche Währung einführen möchten, müssen Kriterien in vier Bereichen erfüllen: Inflation, öffentliche Finanzen, Wechselkurs und langfristige Kreditkosten. Der Konvergenzbericht bescheinigt Bulgarien, diese Kriterien zu erfüllen.

BULGARISCHER LEW BALD GESCHICHTE

Als Ergebnis dieser Bewertung hat die Kommission außerdem Vorschläge für einen Beschluss und eine Verordnung des Rates zur Einführung des Euro in Bulgarien ab 2026 angenommen. Der Rat der EU hat das letzte Wort mit Blick auf den Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone, doch dürfte dies nur noch Formsache sein.

Bulgarien mit seinen rund 6,4 Millionen Einwohnern wäre künftig das 21. Land, das zur Währungsgemeinschaft gehört. Mit einem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 24.200 Euro liegt Bulgarien laut EU-Daten unter dem EU-Durchschnitt (37.600 Euro). Auf das Land entfallen 0,6 Prozent des gesamten BIP der Europäischen Union. Seit dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 2007 strebt das Land die Umstellung seines Lew auf den Euro an.

Die Landeswährung ist bereits seit langem an den Euro gekoppelt. Ökonomen gehen davon aus, dass die Einführung der Gemeinschaftswährung mehr ausländische Investoren ins Land locken wird. Auch könnte die Kreditwürdigkeit besser bewertet werden, was die Kosten für die staatliche Schuldenaufnahme drücken könnte.

Die Bulgaren sind hinsichtlich der Einführung des Euro geteilter Meinung. Viele befürchten, dass dies zu einem Preisanstieg führen könnte. Dies war in Kroatien der Fall, das 2023 den Euro eingeführt hat.

(Bericht von Jan Strupczewski, Balazs Koranyi, geschrieben von Reinhard Becker, Mitarbeit Frank Siebelt. redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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