Bausparvertrag: Sinnvoll für eine Immobilie als Kapitalanlage?

Marco Lücke und Stefan Loibl · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bausparvertrag: Sinnvoll für eine Immobilie als Kapitalanlage?

Der Bausparvertrag gehört zu den beliebtesten Arten der Baufinanzierung. Momentan allerdings zu recht bescheidenen Zinsen. Wenn du heute eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen möchtest, könnte der „gute alte“ Bausparer trotzdem oder gerade deshalb eine Alternative zu den gängigen Finanzierungsmodellen sein. Denn das Bausparsofortdarlehen bietet dir die Kombination aus Sofortdarlehen und Bausparvertrag - mit konstanten Zinsen.

Finanzierungsmodell ohne Zinsänderungsrisiko

Und so funktioniert’s: Du nimmst dir ein Darlehen bei einem Kreditinstitut auf und schließt parallel einen Bausparvertrag ab. Die Bausparsumme entspricht dabei der Höhe des Vorausdarlehens. Mit dem Darlehen kannst du sofort eine Immobilie finanzieren. Mit den monatlichen Raten zahlst du dann die Zinsen für den Kredit und gleichzeitig die Ansparraten für den Bausparvertrag. Eine Darlehenstilgung erfolgt zu dieser Zeit noch nicht. Erst wenn der Vertrag zuteilungsreif ist, wird mit dem angesparten Guthaben ein Teil des Vorausdarlehens getilgt, für den Rest kommt das Bauspardarlehen zum Einsatz. Die Höhe des Darlehens entspricht dabei der Differenz zwischen Bausparsumme und Guthaben.

Was hat das für Vorteile für dich? Der größte Vorteil besteht darin, dass es kein Zinsänderungsrisiko mehr für dich gibt. Während der „Ansparphase“ zahlst du einen marktüblichen Zins. Wird der Vertrag dann zuteilungsreif, wird der Restbetrag wie vorher festgeschrieben verzinst. Das bedeutet: Steigt das Zinsniveau in den nächsten Jahren nach Vertragsabschluss deutlich an, wird es dich nicht kümmern müssen, denn du hast dir die niedrigen Zinsen bereits „gesichert“. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei dieser Finanzierungsform die Zinsen von der Steuer absetzbar sind.

Sparen im Kollektiv: Das sind die Nachteile

Natürlich kommt das Bausparsofortdarlehen nicht ohne negative Seiten daher. Verglichen mit einem Annuitätendarlehen entsteht durch das Bedienen des Bausparvertrags ein betriebswirtschaftlicher Nachteil. Denn während die Kosten für die Zinsen auf deine Darlehenssumme bei jeder Tilgung des Annuitätendarlehens abnehmen, werden die Zinsen auf die Bausparsumme nicht weniger durch deine Einzahlung.

Darüberhinaus kann der Zeitpunkt der Zuteilung des Bausparers von der Bank nicht garantiert werden. Denn Bausparen beruht auf dem Kollektivgedanken - alle Bausparer einer Kasse zahlen in den selben Topf ein, über den dann auch die Auszahlungen abgewickelt und die Zuteilungen vergeben werden. Zum Zeitpunkt der Zuteilung ist zudem in der Regel eine erneute Bonitätsprüfung erforderlich. Wenn deine Kreditwürdigkeit dann nicht in Ordnung ist, bekommst du auch nicht die restliche Darlehenssumme. So bietet eben auch der konservative und vermeintlich sichere Bausparvertrag keine hundertprozentige Sicherheit.

Trotzdem niedrige Zinsen sichern

Eine Alternative, um sich trotzdem die günstigen Zinsen zu sichern, ist das sogenannte Volltilger-Darlehen. Dabei handelt es sich um ein Annuitätendarlehen mit längerer Zinsbindung. Zwar kostet dich diese Zinsbindung mehr als üblich - in Summe ist sie aber günstiger als der Bausparer. Ein weiteres „Schmankerl“: Sollten die Zinsen nach Vertragsabschluss weiter fallen, kann das Darlehen gekündigt und zu den niedrigeren Zinsen neu aufgerollt werden.

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P.S. Den Artikel in Video-Form findest du hier.

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