onvista-Börsenfuchs: Dax leidet unter der Sommerhitze

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Mir reicht’s - scheiß Hitze, verfluchte Trockenheit. Selbst dem Dax tun die dauerhaft extremen Temperaturen nicht gut, wie technische Analysten heute betonen. Lustlose Börsen haben aber meist fundamentale Gründe: Es gibt immer mehr Zweifler an der Konjunktur, nicht zuletzt wegen dem den ganzen Globus erschütternden Herumge-Trumpele. Ami-Analysten selbst (dort läuft die Wirtschaft bisher ja noch super!) haben gleich mehrere Sorgen: Steigende Ölpreise und geringe Kapitalausgaben belasten die Weltwirtschaft, warnen sie. Drohender Handelskrieg der USA trübt Aussichten für globales Wachstum. Außerdem lässt Chinas Kaufkraft lässt nach.

Auch bei uns inzwischen Wolken am Konjukturhimmel: Der deutschen Industrie sind die Aufträge im Juni so stark weggebrochen wie seit rund anderthalb Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft ist um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat geschrumpft, wie das Bundeswirtschaftsministerium vorhin mitgeteilt hat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet, nachdem es im Mai noch ein Wachstum von 2,6 Prozent gegeben hatte.

Und was schreiben heute die Kurven- und Linienbeobachter von Donner & Reuschel Privatbank? Der deutsche Leitindex leidet weiterhin unter der „charttechnischen Sommerhitze“. Auffällig ist dabei, dass er dabei seine charttechnischen sowie markttechnischen Marken nahezu schulbuchmäßig und fast punktgenau ausspielt. So deutete vergangen Woche das „Long-Legged-Doji“ (Ihr wisst ja wohl, was damit gemeint ist) einen Kursrücksetzer an. Die 200-Tage-Linie wurde im Nachgang dieser charttechnischen Formation deutlich unterhandelt (das ist wirklich heikel). Der Dax tendiert nun sogar unterhalb der 90-Tage-Linie, diese verläuft bei 12.623 Zählern. Zudem hat der deutsche Leitindex letzte Woche seinen kurzfristigen Aufwärtsmodus verlassen. Seit Ende Juni hatte dieser Bestand. Nun scheint die Sommerflaute einzusetzen, vermuten die Techniker, und der Markt wird nun versuchen, das Erschöpfungs-Gap bei 12.737 möglichst schnell wieder zu schließen. Dies käme auch einem Test er 200-Tage-Linie gleich.

Der Trendfolge-Indikator MACD warnt allerdings vor einem möglichen Trendwechsel. Die Kurzfrist-Indikatoren sind allesamt zumindest neutral. Gelingt es dem Dax nicht, die 12.737 möglichst schnell zurückzuerobern, droht ein Rutsch bis hin zu 12.400. Dort verläuft auch das Untere Bollinger-Band (12.397).

Jetzt ist doch wirklich alles klar, meine Freunde, oder?

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