Deutsche Technologie: 3 herausragende Aktien, die jeder Anleger kennen sollte

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Technologieunternehmen aus Deutschland kümmern sich meist nur wenig um Medienpräsenz. Viel lieber erarbeiten sie sich im Hintergrund die Weltmarktführerschaft. Dass auch dieser Ansatz erfolgreich sein kann, zeigen die folgenden Top-Aktien, die über die letzten Jahre ihre Eigentümer reich gemacht haben.

Anleger tun daher gut daran, sich mit den Erfolgsfaktoren von Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik, Varta und Mensch und Maschine Software auseinanderzusetzen.

Deutsche Technologieaktie Nr. 1: Eckert & Ziegler (+814 % in 5 Jahren)

Von 100 Leuten weiß wahrscheinlich nur einer, was Eckert & Ziegler (E&Z) genau treibt. Strahlen- und Medizintechnik ist nichts, mit dem wir im Alltag zu tun haben wollen - schon gar nicht, wenn es um radioaktive Komponenten geht. Doch genau dabei gehört das Unternehmen zu den weltweit größten Lieferanten für Medizin, Wissenschaft und die Messtechnik.

Das Segment Medical umfasst Geräte wie zum Beispiel die unter der Marke BEBIG vertriebenen Strahlentherapieapparate. Im Segment Isotope Products wiederum werden Verbrauchsmittel wie etwa Kobolt-57-Isotop-Strahlenquellen vertrieben. E&Z betreibt folglich ein Geschäftsmodell mit wiederkehrenden Umsätzen, das mit einer immer größeren installierten Basis mitwächst.

Dass E&Z sich dabei einen technologischen Vorteil erarbeitet hat, der Kunden einen klaren Mehrwert gibt, ist sicherlich ein entscheidender Faktor für den Erfolg der letzten Jahre. Über einen stetigen Ausbau des Produktspektrums und einen starken Nachfragetrend bei Radiopharmaka konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden. Zwar musste auch E&Z in diesem Jahr Einbußen hinnehmen, aber schon nächstes Jahr will das Management den Wachstumskurs fortsetzen.

Entscheidend dabei ist, dass die zunehmende Größe und der wachsende Anteil von margenstärkeren Produkten den Gewinn treiben. Bis 2016 bewegte sich der Nettoprofit im Bereich von 10 Mio. Euro. Schon in zwei bis drei Jahren könnten es mehr als 30 Mio. Euro sein. Auch langfristig bietet die Expansionsstrategie reichlich Potenzial, da regelmäßig neue Anwendungsfelder für bestehende Isotope gefunden werden.

Zudem ist die Internationalisierung längst nicht abgeschlossen. Vor allem in China lauern an der Seite des lokalen Partners TCL Healthcare große Chancen. All das hat seinen Preis: Bei Umsätzen im Bereich von 200 Mio. Euro beläuft sich die Marktkapitalisierung auf über 900 Mio. Euro. Teuer, aber nicht unvernünftig angesichts der guten Perspektiven.

Deutsche Technologieaktie Nr. 2: Varta (+283 % in 2 Jahren)

Die Marke VARTA ist keine Unbekannte, aber das börsennotierte Unternehmen VARTA hatten anfangs nur wenige auf dem Radar. Das lag daran, dass VARTA bis zur Akquisition der VARTA Consumer Batteries vor knapp einem Jahr nicht die Markenrechte für Verbraucherbatterien besaß. Doch das ist nicht der Hauptgrund für die beeindruckende Kurs-Performance.

Beim Börsengang 2017 wirkte das Unternehmen solide, aber nicht wahnsinnig spannend. Klar, es war der Marktführer bei Hörgerätebatterien und spielte auch ganz gut bei stationären Energiespeichern und maßgeschneiderten Batteriesystemen für portable Werkzeuge mit. Doch der Kurs dümpelte monatelang unmotiviert dahin.

Das Interesse stieg, als deutlich wurde, dass VARTA bei aufladbaren Lithium-Knopfzellen ein Technologieführer ist. Dank jahrelanger Forschungsanstrengungen ist es gelungen, die größte Energiedichte zu erzielen. Das überzeugte große Hersteller von kabellosen Kopfhörern und lässt erwarten, dass zukünftig eine Vielfalt an vernetzten Geräten auf CoinPower-Zellen setzen werden, um die Betriebslaufzeit zu steigern.

Seit mehreren Quartalen explodiert die Nachfrage geradezu, sodass das Management mehrfach eine Erhöhung des Produktionsziels verkündete. Im Juli legte CEO Herbert Schein, dessen Vertrag gerade verlängert wurde, den Grundstein für die Werkserweiterung in Nördlingen. Ein noch wichtigerer Entwicklungsschritt dürfte jedoch der geplante Sprung zu großformatigen Lithiumzellen sein.

Wenn VARTA die Ende Juni zugesagten Fördergelder dazu einsetzt, erfolgreich ein erstklassiges Produkt für den Einsatz in Fahrzeugen zu entwickeln, dann gibt es noch sehr viel Potenzial nach oben beim Aktienkurs. Scheitert das Vorhaben hingegen, wird es schwierig, eine Bewertung von über 4 Mrd. Euro zu rechtfertigen.

Deutsche Technologieaktie Nr. 3: Mensch und Maschine (+633 % in 5 Jahren)

Dass nur wenige Menschen dieses Unternehmen kennen, liegt daran, dass Mensch und Maschine (MuM) als ein führender Anbieter von Software für CAD, CAM und CAE primär Ingenieure und Designer anspricht. Ursprünglich machte sich MuM mit Symbolbibliotheken für AutoCAD einen Namen. Seither wurde das Leistungsspektrum kontinuierlich ausgebaut.

Heute gehören auch die Digitalisierung des Gebäudemanagements mit BIM-Daten, Simulationssoftware und Systemhaus-Dienstleistungen dazu. Noch immer stehen dabei die Softwarelösungen von Autodesk im Mittelpunkt, für die das Unternehmen jede Menge Know-how sowie diverse Zusatzmodule in petto hat.

Zudem nehmen eigene Softwarepakete einen immer größeren Raum ein. Während Anfang des Jahrtausends noch das Distributionsgeschäft mit wenig eigener Wertschöpfung dominierte, spielt heute bei Dienstleistungen und eigener Software die Musik. Dazu tragen auch Zukäufe bei.

Über die zunehmende Verbindung von Modellierung, Analyse, Simulation und Maschinenschnittstellen gehört MuM zu den Vorreitern der hocheffizienten digitalen Fabrik. Weiteres Wachstumspotenzial entsteht durch die Internationalisierung, da die deutschsprachigen Länder noch etwa 70 % ausmachen.

Seit vielen Jahren wächst MuM mit rund 10 % pro Jahr und steigert dabei die Betriebsmarge. Es spricht alles dafür, dass dieser Trend auch zukünftig anhalten wird. Das Einzige, was die Euphorie etwas dämpft, ist die happige Marktkapitalisierung von knapp 900 Mio. Euro. Dem Aktienkurs von 55 Euro (24.10.) steht ein erwarteter Nettogewinn für 2020 von rund 1,12 Euro gegenüber. Ein so starkes Unternehmen wie MuM wird jedoch in diese Bewertung hineinwachsen können.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Autodesk.

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