Die dritte VARTA: Weltmarktführer in Batterien, ganz anders und investierbar

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die VARTA-Aktie ist derzeit in aller Munde und fährt Achterbahn. Wer das bisherige Spektakel verpasst hat, der wird wahrscheinlich weiterhin von der Seitenlinie aus zusehen. Aber neben dem Weltmarktführer für kleine Knopfzellen gibt es ja auch noch eine andere VARTA, die ebenfalls ein Batteriechampion ist. Was nur wenige wissen, ist, dass man auch in diesen wieder investieren kann, wenn auch nur indirekt - einen Blick wert ist es allemal.

Die drei VARTAs

Am meisten Furore von den drei VARTAs macht im Moment zweifellos der dominante Produzent von Hörgerätebatterien mit Sitz in Ellwangen bei Aalen. Dabei hatte das Unternehmen bisher nicht einmal die Markenrechte am eigenen Namen, was den Vertrieb von Einzelhandelsbatterien angeht. Das wird sich nun durch die Verschmelzung mit der benachbarten VARTA Consumer Batteries ändern.

Die VARTA, die jedes Kind dank der beliebten Rundzellen kennt, gehört dann also wieder zum Konzern; die andere VARTA, die jeder Autofahrer kennt, hingegen nicht. Unter dieser Marke werden Auto- und Nutzfahrzeugbatterien vertrieben, die für alle elektrischen Verbraucher außer dem Traktionsmotor zuständig sind und typischerweise 12 Volt Spannung aufweisen. Die hochwertigsten Batteriemodelle werden in Hannover hergestellt.

Die Firma dahinter heißt jedoch nicht VARTA, sondern Clarios, nachdem der frühere Eigentümer Johnson Controls sich 2018 zum Verkauf der Batteriesparte entschlossen hatte. Zu Clarios gehört noch eine Reihe von weiteren international bekannten Batteriemarken wie etwa Optima oder LTH, die zusammen über 150 Länder abdecken und in fast allen Regionen eine führende Marktposition einnehmen. Auch Bosch lässt sich von den Werken der Gruppe beliefern und vertreibt die Produkte unter eigener Marke.

So stark ist Clarios

Es kommt sogar noch besser: Das Management behauptet, dass Clarios nicht nur jede dritte Autobatterie herstellt, sondern darüber hinaus bei den leistungsfähigen Start-Stopp-Batterien über mehr Kapazitäten verfüge als alle Wettbewerber zusammen.

Jetzt könnte man natürlich auf den Gedanken kommen, dass dieses Geschäft auf dem absteigenden Ast sei. Schließlich werden Start-Stop-Batterien für Verbrenner gebraucht, und denen droht bekanntlich vielerorts das Aus über die kommenden Jahrzehnte. Aber weit gefehlt: Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Fahrzeugflotte von derzeit 1,4 Mrd. Autos und Nutzfahrzeuge auf rund 2 Mrd. bis 2030 steigen wird. Das bedeutet noch auf Jahrzehnte hinaus gute Servicegeschäfte, selbst wenn die Elektromobilität sich beschleunigt durchsetzen sollte.

Ähnlich wie die VARTA AG sucht Clarios auch ständig nach neuen Anwendungsfeldern für ihre hochentwickelte Bleisäuretechnik. Auch Rasenmäher und Jachten gehören dazu. Weil das Clarios-Management sich in dem angestammten Kerngeschäft so wohl fühlt, spürt es auch keine Ambitionen, um bei Traktionsbatterien mitzumischen. Dieses risikoreiche Geschäft überlässt man lieber anderen, einschließlich möglicherweise bald der VARTA AG.

Mit 16.000 Mitarbeitern und 8 Mrd. US-Dollar Umsatz ist man auch so einer der größten Hersteller der Welt im Energiespeichersektor, vergleichbar mit der koreanischen Samsung SDI.

Wie man in diese Autobatterie-VARTA investiert

Nachdem Johnson Controls die Sparte abgespalten hat gehört Clarios seit einigen Monaten zu Brookfield Business Partners, einer Investmentholding mit Sitz in Toronto (Kanada). Der Autobatteriechampion ist also nur ein Baustein im Imperium dieses mächtigen Vehikels. Deshalb sollten wir uns ansehen, was sonst noch im Portfolio steckt:
- Multiplex (100 %), ein international agierender australischer Hoch- und Infrastrukturbaukonzern
Healthscope, ein australisches Krankenhausnetzwerk
- Westinghouse Electric (100 %), ein Traditionskonzern, der sich heute auf Infrastrukturservices für die Energiebranche konzentriert
- Teekay Offshore, eine internationale Tankerreederei mit Fokus auf LNG
- GrafTech, ein führender Spezialist für Graphitelektroden

Hinzu kommt eine Reihe von kleineren Beteiligungen. Brookfield setzt offenbar gerne auf Unternehmen in Sondersituationen und mit langfristigem Entwicklungspotenzial. Diese Aktie verfügt über ganz andere Merkmale als VARTA. Trotzdem könnte sie eine interessante Ergänzung in einem diversifizierten Depot darstellen, zumal es eine kleine, aber sehr stabile Dividende in Höhe von 0,25 US-Dollar pro Jahr gibt.

Wer sich einen Kauf überlegt, sollte beachten, dass es gleich fünf Brookfield-Ableger gibt. VARTA steckt hingegen nur bei der Brookfield Business Partners LP drin.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Bild: Clarios

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