Einige Hedgefonds könnten mit der Thomas Cook Pleite richtig Kasse machen – 250 Mio. Dollar an Credit Default Swaps im Pott

onvista · Uhr

Aus der Thomas-Cook-Insolvenz könnten offenbar einige Hedgefonds als Gewinner hervorgehen. Spekulanten wie Sona Asset Management und Xaia Investment hatten auf eine Pleite des Reisekonzerns, von der 21.000 Mitarbeiter und hunderttausende Urlauber, betroffen sind, gewettet. Dazu investierten sie in Finanzinstrumente, die im Fall einer Insolvenz möglicherweise eine Ausschüttung in Höhe von rund 250 Millionen US-Dollar bescheren, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag berichtete. Ob dies tatsächlich der Fall ist, sei im Augenblick noch offen.

Wie konnten die Hedgefonds auf die Pleite wetten?

Die Investoren könnten dabei von der Investition in sogenannte Credit Default Swaps (CDS – Kreditausfallversicherungen) profitieren. Dieses Instrument wird gerne dazu verwendet, um auf mögliche Zahlungsausfälle oder Pleiten von Unternehmen zu wetten, da es darauf ausgelegt ist, den Inhaber gegen den Totalverlust des geliehenen Kapitals abzusichern. Dazu sind hinter den CDS Geldbeträge hinterlegt, die auf dem Nominalwert der Anleihe beruhen und vom Gläubiger an die Bank gezahlt wurden. Da die CDS frei handelbar sind, konnten die Hedgefonds sie erwerben und somit auf die Pleite von Thomas Cook „wetten“.

Im Fall von Thomas Cook beziehen sich die CDS auf Unternehmensanleihen, mit denen das Unternehmen bei Anlegern Geld eingesammelt hat. Ob der Insolvenzantrag aus der Nacht zum Montag für eine Auszahlung der Summe an die Hedgefonds schon ausreicht, ist aber noch nicht entschieden. Darüber wacht ein Komitee.

Rettungsplan mit Fosun gescheitert

Der Konzern ist mit rund 1,7 Milliarden britischen Pfund (1,9 Mrd Euro) verschuldet. Ein Rettungsplan, demzufolge der chinesische Mischkonzern Fosun zusammen mit Banken und Anleihegläubigern die Mehrheit an dem Unternehmen übernommen sollte, war in der Nacht zum Montag geplatzt. Thomas Cook meldete daraufhin in der Nacht Insolvenz an.

Banken hatten gefordert, dass der Reisekonzern zusätzlich zu dem geschnürten Rettungspaket von 900 Millionen Pfund weitere 200 Millionen Pfund für das schwierige Winterhalbjahr auftreibt. Die Suche nach weiterem Geld scheiterte jedoch, auch die britische Regierung lehnte einen Hilfskredit ab. Zudem gestalteten sich die Verhandlungen wegen des hohen Einsatzes einiger Hedgefonds schwierig.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Edith Rum / Shutterstock.com

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