EZB-Chefin Lagarde - Neue Schulden in Billionenhöhe wegen Viruskrise

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (Reuters) - Die Regierungen der Euro-Zone müssen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Epidemie nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde möglicherweise neue Schulden in Billionenhöhe aufnehmen.

Allein für 2020 könnte die Ausgabe neuer Staatsanleihen aufgrund der Pandemie ein Volumen von 1,0 bis 1,5 Billionen Euro erreichen, sagte Lagarde am Freitag bei einer Online-Konferenz. Das mittelschwere Pandemie-Szenario der Europäischen Zentralbank geht für 2020 von einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von acht Prozent aus.

Laut Lagarde könnte der zusätzliche Finanzbedarf im Euro-Raum wegen der Rezession und der staatlichen Hilfspakete ein Zehntel des Bruttoinlandsprodukts im Währungsraum übertreffen. Die Maßnahmen der Regierungen zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung hatten die Wirtschaftsaktivität in den vergangenen Wochen in allen Euro-Ländern weitgehend zum Erliegen gebracht. Die EU-Kommission rechnet für 2020 mit einem Einbruch der Wirtschaft im Euro-Raum von 7,7 Prozent.

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