Facebook-Aktie – Plant Zuckerberg eine eigene Kryptowährung?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Was aussichtsreiche Technologien angeht, hat der Facebook-Gründer schon immer ein gutes Näschen bewiesen. 2014 holte er zum Beispiel neben Whatsapp auch Ocolus VR ins Facebook-Universum und positionierte sich schon früh und aussichtsreich im Bereich Virtual Reality.

Jetzt hat Zuckerberg anscheinend ein neues Zukunftsfeld für sich und Facebook ausfindig gemacht: Die Blockchain-Technologie. Im Rahmen des Datenskandals rund um das soziale Netzwerk hatte der Facebook-Gründer bereits gesagt, dass er die Blockchain-Technologie genauer studieren möchte, um die “positiven und negativen Aspekte“ kennenzulernen.

Diesen Worten hat Zuckerberg jetzt Taten folgen lassen und bei Facebook eine Blockchain-Abteilung gebildet. Für die “Financial Times“ ist besonders interessant, wer die Abteilung leitet: David Markus. Der Manager war bislang für den Facebook-Messenger verantwortlich. Was die ganze Sache interessanter macht, ist die Tatsache das Markus vor seiner Zeit bei Facebook, für PayPal gearbeitet hat und im Vorstand der großen amerikanischen Krypto-Währungsbörse Coinbase sitzt. Auf dem Gebiet Zahlungsabwicklung und Blockchain ist der 45-jährige ein ausgewiesener Fachmann.

Was genau plant Zuckerberg?

Seitdem bekannt ist, dass die “Blockchain-Gruppe“ zu Werke geht, wird viel darüber spekuliert was Zuckerberg vorhat. Facebook selbst hat sich zu den eigenen Plänen nicht geäußert. Es darf also spekuliert werden, was am Ende rauskommt:

Eine eigene Kryptowährung?

“Face-Coin“ könnte der Name für eine neue Blockchain basierte Währung sein, mit der Nutzer in der Facebook-Welt auf Shopping-Tour gehen können. Allerdings ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass Facebook eine neue Kryptowährung an den Start bringt. 2009 ist das soziale Netzwerk mit einem ähnlichen Versuch bereits gescheitert. Gänzlich ausschließen kann man einen neuen Anlauf allerdings nicht.

Facebook dezentralisieren?

Die Blockchain-Technologie könnte dem sozialen Netzwerk behilflich sein, die Sicherheit im Netz zu erhöhen. Die Daten der User wären dadurch besser geschützt, bzw. könnte der Nutzer seine Daten selbst kontrollieren und bestimmen, wem er sie zugänglich macht. Marc Zuckerberg hat in einigen Interviews zuletzt zwar immer wieder davon gesprochen, dass er die Zentralisierung von Facebook reduzieren möchte, dass er aber direkt sein bestes Zugpferd aus der Hand gibt, ist eher unwahrscheinlich. Facebook lebt ja zu einem Großteil davon, maßgeschneiderte Werbung zu verkaufen.

Facebook als Bezahlvariante?

Mark Zuckerberg hat sich zuletzt wieder etwas offener für ein Bezahl-Variante von Facebook gezeigt. Sie soll dem Anleger mehr Sicherheit auf den Seiten gewährleisten und benötigt keine eigene Kryptowährung. In dieser Hinsicht könnte die Blockchain-Technologie doppelt wertvoll sein. Zum einen könnte sie ein auf das Userverhalten abgestimmtes Bezahlsystem stellen und zum anderen die Sicherheit im Netz vergrößern. Das Bezahlsystem könnte in alle Richtungen funktionieren. Zum einen zahlt der User nur für Leistungen, die er in Anspruch nimmt und zum anderen könnten Verlage und Medienhäuser für die Inanspruchnahme ihres Angebots entlohnt werden. Diese Variante könnte der goldene Mittelweg sein.

Ich bin gespannt, was Zuckerberg am Ende präsentiert. Auf jeden Fall zeigt der Facebook-Gründer schon jetzt, dass er mal wieder ein gutes Gespür dafür hat, die Spannung beim sozialen Netzwerk zu steigern. Dem Kurs dürften die neuen Spekulationen rund um das Thema Blockchain mit Sicherheit nicht schaden, selbst wenn am Ende keine Kryptowährung unterm Strich herauskommt.

Von MWe

Foto: catwalker / Shutterstock.com

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