Großer Verfall = Fall?

Stefan Riße · Uhr (aktualisiert: Uhr)

An der Eurex ist heute großer Hexensabatt. Das bedeutet um 13:00 Uhr verfallen Optionen auf Indizes und um 17:30 Optionen auf einzelne Aktien. Zudem laufen die Aktienindex-Futures aus. Nach meiner Erfahrung ist dies häufig der Beginn einer Gegenbewegung. Im vergangen Jahr waren der März- und der Juni-Verfall-Termine optimale Zeitpunkte zum Setzen auf fallende Kurse. Stellt sich die Frage, ob dies nun wieder so ist?

Schicksalsmonat März

Der März ist in der jüngeren Börsengeschichte schon drei Mal großer Wendepunkt an den Börsen gewesen. Zunächst im Jahr 2000 auf dem Höhepunkt der Internetblase die Wende nach unten. Dann nach drei Jahren Baisse und Viertelung des DAX im März 2003 die We3nde nach oben und schließlich auch im März 2009 nach der Finanzkrise der Wendepunkt nach oben. Folgt nun im März 2015 die Wende nach unten? Das zu prognostizieren ist waghalsig, aber für eine Korrektur spricht das Muster schon.

Der Euro bleibt entscheidend

Momentan gibt es ein klares Muster. Geht der Euro runter gegenüber dem US-Dollar, gehen unsere Aktien nach oben, denn die Währungsabwertung beschert den Exportunternehmen Gewinne. Die Wall Street hat als Leitbörse erstmals ausgedient. Wer also wissen will, wie es weitergeht, der muss auf den Euro schauen. Das macht die Analyse fast etwas einfacher aus der stimmungstechnischen Sicht. Denn während es am Aktienmarkt immer wieder warnende Stimmen gibt, die darauf hindeuten, dass doch viele noch an der Seitenlinie stehen, ist die Stimmung für den Euro fast einhellig schlecht. Parität, so der Konsens, ist nur eine Frage der Zeit. Die Gemeinschaftswährung ist daher überreif für eine Korrektur nach oben. Das dürfte dann eine Aktienkorrektur beschleunigen.

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