Hohe Geldstrafe für „Fabulous Fab“

HANDELSBLATT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der in einem spektakulären Betrugsprozess verurteilte Ex-Goldman-Sachs-Manager Fabrice Tourre ist zur Zahlung von mehr als 825.000 Dollar verurteilt worden. „Er hat weder Reue noch ein schlechtes Gewissen gezeigt“, sagte die US-Richterin Katherine Forrest am Mittwoch.

Der mittlerweile 35-jährige Tourre war im August von Geschworenen eines New Yorker Gerichts für schuldig befunden worden, Profi-Investoren beim Verkauf eines komplexen Hypotheken-Wertpapierkonstrukts in die Irre geführt zu haben. Unter den Geschädigten war auch die Düsseldorfer Bank IKB, die in der Finanzkrise mit Milliarden-Staatshilfen vor dem Kollaps bewahrt wurde. Tourre erklärte, er denke über weitere Schritte in dem Rechtsstreit nach.

Die US-Börsenaufsicht SEC hatte den Franzosen auf 1,15 Millionen Dollar verklagt. Dessen Verurteilung im vergangenen Jahr hatte sie als großen Erfolg gefeiert. Schließlich gilt der Fall Tourres, der sich wegen seiner erfolgreichen Millionendeals bei Goldman und in Anlehnung an seinen Vornamen „Fabulous Fab“ („Fabelhafter Fab“) nannte, als exemplarisch für das Verhalten vieler Banker im Vorfeld der Finanzkrise.

Tourre verließ Goldman Sachs Ende 2012 und promoviert derzeit an der Universität von Chicago in Wirtschaft. Vor drei Jahren hatte Goldman in einem Vergleich 550 Millionen Dollar an die SEC gezahlt. Ein Teil der Summe ging damals an die frühere IKB-Eigentümerin, die staatliche Förderbank KfW.

Die SEC war am Mittwoch zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

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