HSBC übernimmt Deutschland-Tochter komplett - LBBW verkauft Anteil

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die britische Großbank HSBC übernimmt ihre Deutschland-Tochter HSBC Trinkaus & Burkhardt komplett.

Dazu kauft sie der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) deren Anteil von 18,7 Prozent ab und stockt ihre Beteiligung so auf 99,33 Prozent auf, wie die beiden Banken mitteilten. Die restlichen Aktionäre sollen gegen eine Barabfindung (Squeeze-Out) herausgedrängt werden, so dass die mitten im Umbau steckende Großbank künftig ohne Rücksicht auf Minderheitsaktionäre bei ihrer Deutschland-Tochter durchregieren kann. Zum Kaufpreis äußerten sich die beiden Banken am Dienstag nicht. An der Börse ist HSBC Trinkaus & Burkhardt aktuell 1,4 Milliarden Euro wert, so dass der Börsenwert des LBBW-Pakets bei rund 260 Millionen Euro liegt. Der Kaufpreis kann allerdings auch höher oder niedriger liegen.

Der LBBW-Anteil an HSBC Trinkaus & Burkhardt stammt noch aus dem Jahr 1991, als sich eines der Vorgängerinstitute der LBBW an der Düsseldorfer Bank beteiligte. Die Landesbank erklärte, bei der Beteiligung habe es sich um eine reine Finanzbeteiligung ohne geschäftsstrategische Bedeutung gehandelt. Sie durfte sich in den vergangenen Jahren über regelmäßige Dividenden von HSBC freuen.

Der neue HSBC-Chef Noel Quinn hatte im Februar angekündigt, weltweit 35.000 Jobs zu streichen. Nach einem Bericht der "Financial Times" will die hart von der Corona-Krise getroffene Bank ihren Sparkurs weiter verschärfen.

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