Iran weist Kritik von UN-Behörde zurück und droht mit Folgen für Atomverhandlungen
US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Reuters) - Der neue iranische Präsident Ebrahim Raisi hat eine Rüge der UN-Atomenergiebehörde IAEO als kontraproduktiv bezeichnet.
Dann könne man vom Iran auch keine konstruktive Reaktion erwarten, sagte Raisi nach Berichten staatlicher iranischer Medien am Mittwoch in einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel. Ein derartiges Verhalten der IAEO würde "natürlich" auch die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm stören.
Die IAEO wirft der Islamischen Republik vor, auch nach gut zwei Jahren Fragen zum Atomprogramm nicht beantwortet zu haben. Die Fragen beziehen sich unter anderem auf Spuren von Uran. Die Substanz kann ab einer bestimmten Konzentration für Atombomben verwendet werden.
Seit April wird versucht, das Atom-Abkommen wiederzubeleben, das den Iran vom Bau von Kernwaffen abhalten soll. Die USA waren unter Ex-Präsident Donald Trump einseitig ausgestiegen und hatten Sanktionen gegen den Iran verhängt. Dieser begann daraufhin gegen die Auflagen der Vereinbarung zu verstoßen. US-Außenminister Antony Blinken warnte am Mittwoch in Ramstein, die Zeit für eine Wiederbelebung des Abkommens werde knapp.
