Ist die Münchener Rück ein Dividendenaristokrat? Nein, aber trotzdem ein zuverlässiger Ausschütter!

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Es gibt viele gute Gründe, warum die Aktie der Münchener Rück als Dividendenaktie für Einkommensinvestoren interessant sein kann. Zum Beispiel die Höhe der derzeitigen Ausschüttungsrendite: Zuletzt zahlte der DAX-Rückversicherer eine Dividende in Höhe von 9,80 Euro aus. Bei einem derzeitigen Aktienkurs von 231,10 Euro (07.08.2020, maßgeblich für alle Kurse) entspräche das einer Dividendenrendite von 4,24 %. Das liegt definitiv über vielen marktbreiten Durchschnittswerten.

Aber auch die Zuverlässigkeit der Münchener Rück ist bei der Dividende ein wichtiges Thema. Dennoch passiert so manches Mal leider ein Fehler bei der Einordnung dieser eigentlich zuverlässigen Aktie: Die Münchener Rück ist nämlich kein Dividendenaristokrat. Lass uns im Folgenden einmal schauen, wieso nicht. Und was das für die Aktie bedeutet.

Nein, die Münchener Rück ist kein Dividendenaristokrat!

Bevor es darum geht, was die fehlende Aristokratie für die Münchener Rück bedeutet, wollen wir natürlich zunächst einmal schauen, woran es denn eigentlich mangelt. Dabei stehen wir zunächst vor einer ersten, größeren Schwierigkeit: Eine einheitliche Definition für einen Dividendenaristokraten gibt es nämlich nicht.

Die wohl häufigste Definition besagt, dass eine in diesem Sinne adelige Aktie eine Historie von mindestens 25 Jahren mit stetigen, jährlichen Erhöhungen mitbringen muss. Eine sinnvolle Definition, da hier eine Qualität in Form von Stabilität und Wachstum über Zeiträume mitgebracht werden muss, die einzelne Krisen beinhaltet. Mit Blick auf die Historie der Münchener Rück stellen wir jedoch fest: Für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 hat der Rückversicherer zweimal 8,60 Euro je Aktie ausgezahlt. Mit der aristokratischen Historie ist es per enger Definition daher schon vorbei.

Es gibt allerdings auch andere Definitionen: Um beispielsweise bei einigen ETFs aufgenommen zu werden, die Dividendenaristokrat im Titel tragen, benötigt es lediglich einen Zeitraum von zehn Jahren an stetigen Erhöhungen bei gleichzeitiger Konstanz. Doch auch hier machen die beiden Jahre 2016 und 2017 den adeligen Ambitionen einen Strich durch die Rechnung.

Es mag weitere Definitionen geben. Manchmal reicht es beispielsweise aus, bloß konstant über Zeiträume von 15 Jahren auszuzahlen. Allerdings haben sich solche Definitionen eigentlich nicht sonderlich stark oder breit durchgesetzt. Von daher kann ich mit Fug und Recht sagen: Nein, die Aktie der Münchener Rück ist für die meisten Investoren und gemäß der führenden Definitionen kein adeliger Ausschütter.

Trotzdem: Die Dividende besitzt Priorität

Dennoch sollten wir an dieser Stelle keine falschen Rückschlüsse ziehen. Auch wenn das Management der Münchener Rück es nicht geschafft hat, die Ausschüttungssumme je Aktie in jedem Jahr klettern zu lassen, so besitzt die Aktie trotzdem eine Historie von mehr als fünf Jahrzehnten mit stets konstanten Ausschüttungen. Alleine das dürfte zeigen: Eine stabile Dividende besitzt Priorität.

Das können wir auch mit Blick auf einige ausgewählte Zahlen bemerken: So hat das Management beispielsweise eine Schwankungsrückstellung gebildet. Diese ist ausschließlich dazu da, die Dividende in schwierigeren Jahren konstant zu halten. Beispielsweise, weil unvorhersehbare Großschäden passieren oder eine Epidemie das Land trifft. So wie es eben im Jahre 2020 der Fall ist.

Trotz wegbrechender Ergebnisse in der ersten Jahreshälfte hat das Management bereits erklärt, dass man mit weiterhin stabilen Ausschüttungen rechnet. Es könnte daher ein Fehler sein, die Aktie der Münchener Rück aufgrund ihrer fehlenden Dividendenaristokratie formal gesehen abzuschreiben.

Kein Dividendenaristokrat, aber …

Wie gesagt: Die Aktie der Münchener Rück ist gemäß gängiger Definitionen kein Dividendenartistokrat. Allerdings in unseren heimischen Breitengeraden ein starker, zuverlässiger Ausschütter, dem seine eigenen Auszahlungen und eine konstante Historie sehr wichtig sind. Die Ausschüttungsrendite ist regelmäßig recht hoch. Das kann definitiv, trotz fehlendem Adel, einen näheren Blick verdient haben.

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Vincent besitzt Aktien der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Getty Images

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