Lust auf Dividenden? Diese 2 Aktien sind einen Blick wert

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Hohe Renditen ziehen Dividendenanleger an wie das Licht die Motten - aber wer zu gierig ist, verbrennt sich leicht die Finger. Derzeit muss man sich schon sehr genau umsehen, um großzügige Renditen zu finden. Wer vorsichtig ist, findet ein interessantes Zusammenspiel von Risiko und Ertrag. Das ist der Fall beim Real Estate Investment Trust (REIT) W.P. Carey und dem internationalen Energieriesen Total. Was gilt es zu beachten?

1. Ausgewogenheit als Schlüssel

W.P. Carey ist ein Immobilieninvestmentfonds, der sich auf den Besitz von Ein-Mieter-Immobilien konzentriert, bei denen die Mieter für den Großteil der Betriebskosten der von ihnen bewohnten Anlagen verantwortlich sind. Dies ist ein sogenanntes „Netto-Mietmodell“. Ebenso wichtig ist, dass die Verträge in diesem Bereich normalerweise ziemlich lange laufen. Die durchschnittliche Mietdauer von W.P. Carey beträgt über zehn Jahre und ist mit eingebauten Mieterhöhungen verbunden. Es wird im Allgemeinen als ein ziemlich risikoarmes Geschäftsmodell im REIT-Sektor angesehen.

W.P. Carey geht jedoch noch etwas weiter, indem er die Portfoliodiversifizierung auf den Netto-Mietansatz aufbaut. Sein Portfolio umfasst die Sektoren Industrie (24 % der Mieten), Büro (23 %), Lager (23 %), Einzelhandel (17 %) und Lagerflächen für Privatpersonen (5 %), der Rest fällt unter die Kategorie „other“. Darüber hinaus erwirtschaftet man rund 37 % der Mieten außerhalb der Vereinigten Staaten. Dies ist ein Diversifizierungsgrad, den nur wenige REITs erreichen.

Dies erklärt, wie W.P. Carey seit seinem Börsengang 1998 jedes Jahr seine Dividende erhöhen konnte. Das sind über zwei Jahrzehnte. Und die Rendite liegt heute bei großzügigen 5,8 %, deutlich über dem REIT-Durchschnitt von 3,8 %, wenn man den Vanguard Real Estate ETF als Benchmark für den Sektor verwendet. Selbst angesichts der Pandemie ist W.P. Careys Fähigkeit, die ihm geschuldete Miete einzutreiben, nicht wirklich beeinträchtigt worden. Damit unterscheidet man sich von vielen Konkurrenten, die zeitweise Mühe hatten, auch nur die Hälfte ihrer Miete einzutreiben. Wenn du nach einer hohen Rendite aus einer relativ sicheren Investition suchst, sollte W.P. Carey auf deiner Liste stehen.

2. Mission Zukunft

Als Nächstes kommt der internationale Energiekonzern Total. Es steht außer Frage, dass der im Moment schwere Zeiten durchlebt. Der Lockdown hat zu einem starken Rückgang der Energiepreise geführt. Bei der Konferenz für das dritte Quartal verpflichtete sich das Unternehmen, die Dividende beizubehalten, solange der Ölpreis im Durchschnitt um 40 USD pro Barrel kreist. Bis jetzt hat es das getan, und das Unternehmen hat seine fette Rendite von 7,4 % gestützt.

Fairerweise muss man sagen, dass hier ein gewisses Risiko besteht, da Öl und Erdgas Rohstoffe sind. Total kann die Preise nicht kontrollieren und ist somit dem Markt ausgeliefert. Aber es hat niedrige Betriebskosten, eine bescheidene Nettoverschuldung und setzt nicht auf Öl. Vielmehr nutzt es das Ölgeschäft, um ein „Elektro“-Geschäft aufzubauen. Bis 2025 rechnet man damit, etwa 15 % des Umsatzes mit Solarenergie und EV-Ladestationen zu erzielen. Bis dahin will das Unternehmen seinen Schwerpunkt von Öl auf Erdgas verlagern, ein wichtiger Brennstoff für den Übergang.

Alles in allem ist Total wegen der niedrigen Ölpreise in Ungnade gefallen. Das ist nachvollziehbar. Das Unternehmen scheint jedoch durchschlagen zu können und bleibt seiner Dividende verpflichtet. Längerfristig hat es einen Plan zur Anpassung an die Energiemärkte, die es bedient. Das klingt nach einer guten Gelegenheit für Investoren, von einer hohen Rendite in einem zutiefst ungünstigen Sektor zu profitieren. Sicherlich gibt es Risiken. Aber für aggressivere Anleger scheint der bisher erfolgreiche Balanceakt von Total eine lohnende Gelegenheit zu sein.

Diese beiden sind einen genaueren Blick wert

Wer Dividenden mag, für den sind die kräftigen Renditen von W.P. Carey und Total verlockend. Aber das hier ist nur ein Teil der Geschichte, denn beide haben in ihrer Branche eine interessante Geschäftsausrichtung. Für risikoscheue Anleger werden die breite Diversifizierung und die Stärke von W.P. Carey angesichts der Widrigkeiten wahrscheinlich ziemlich überzeugend klingen. Die Verpflichtung von Total, eine Dividende bei 40 USD pro Barrel Öl zu zahlen, könnte eine gute Wette für weniger risikoscheue Anleger sein. Wer sich mit diesen beiden Aktien näher beschäftigt, dürfte sehen, dass sie gute Ergänzungen fürs Portfolio sind.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Vanguard REIT ETF. Reuben Gregg Brewer besitzt Aktien von Total S.A. und W.P. Carey. Dieser Artikel erschien am 22.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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Foto: Getty Images

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