Mark Mobius: Märkte sind von der Trump-Politik abhängig – Sollte er nicht wiedergewählt werden, geht es drunter und drüber

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist zwar noch gut anderthalb Jahre hin, bis in den USA die nächste Wahl vor der Tür steht, doch der Kampf um das Amt des Präsidenten hat bereits Fahrt aufgenommen. Für die Entwicklung der globalen Wirtschaft spielt der Ausgang der nächsten Wahl eine so große Rolle wie wohl schon lange nicht mehr.

Der renomierte US-Investor Mark Mobius hat eine Prognose abgegeben, was passiert, falls Trump nicht wiedergewählt werden sollte: „Ich denke, die Märkte werden dann drunter und drüber gehen, weil sie von der Trump-Politik abhängen, um den Markt weiter nach oben zu treiben und auch die Wachstumsrate in den USA zu steigern“, sagte Mobius gegenüber dem US-Nachrichtendienst CNBC.

Trump hat in seiner Amtszeit einige Weichen gestellt, die die Aktienmärkte weiter nach oben getrieben haben, darunter beispielsweise eine Senkung der Körperschaftssteuersätze, die den meisten Firmen sehr entgegengekommen ist. Zudem hat seine Politik der Abschottung zwar für Chaos auf den weltweiten Märkten gesorgt, die heimische Wirtschaft ist jedoch aufgeblüht, da viele Unternehmen ihre Produktionsstätten zurück in die USA verlagert haben und somit neue Arbeitsplätze und Steuerzuflüsse für den Staat generiert haben.

Der S & P 500 und der Dow Jones Industrial Average sind infolgedessen seit Anfang 2017 um mehr als 30 Prozent gestiegen, der Nasdaq Composite gar um rund 45 Prozent.

Wie ist Mobius´Einschätzung zur Gesamtlage?

Er sieht generell eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trump wiedergewählt wird, doch die negative Stimmung der Medien gegen den Präsidenten dürfte sich bis zur Wahl nächstes Jahr fortsetzen und er würde sich deshalb „ein wenig Sorgen machen“.

Die Aktienwerte der Industrieländer sieht er bereits am oberen Ende angekommen und hält daher nur noch wenig Spielraum für Gewinne für möglich. Laut Mobius zahlen Unternehmen in Schwellenländern höhere Renditen als in Industrieländern. „Die Suche nach Erträgen ist der Name des Spiels“, sagte er. „Die Schwellenländer haben hier also nicht nur aufgrund der Zinssenkung eine Chance, sondern auch, weil ihre Unternehmen ziemlich gute Renditen zahlen.“ Niedrige Zinsen wertet er als positiv für die Währungen der Schwellenländer und somit als Export-Hebel.

Der Fahrplan der Trump-Regierung

Für Trumps Wiederwahl wird essenziell sein, dass die Wirtschaft bis Ende nächsten Jahres nicht in eine Rezession gerät. Angesichts des heißen Tanzes, den er mit China in der Handelsstreit-Partie aufführt, ein gewagtes Spiel. Die US-Regierung muss in den nächsten Monaten den Spagat versuchen, gegen China die Oberhand zu erringen, während gleichzeitig die heimische Wirtschaft nicht zu sehr leiden darf. Das momentane Ringen um die Agrar-Produkte, die China bisher immer noch nicht wieder auf seiner Einkaufsliste hat, ist derzeit wohl das heißeste Eisen im Feuer, denn: Sollte der US-Agrar-Sektor nachhaltig unter dem Handelsstreit leiden und die Lage für die Bauern ungemütlich werden, würde Trump einen wichtigen Teil seiner Stammwählerschaft verlieren.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Stuart Miles / Shutterstock.com

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